Frage an die Mädels die in München "wiederhergestellt" wurden...

[Sunpower77]

Hallo meine Lieben,

ich trage mich schon seit einigen Monaten mit einer "vernünftigen" Rekonstruktion her -hatte bisher ja soforige Rekonstruktion nach subkutaner Mastektomie durch Implantate und im April Mamillenrekonstruktion mit Angleichung der doch sehr unterschiedlichen Brüste. Die gesunde Seite hatte sich im Vergleich zur bestrahlten Seite sehr sehr verändert.

Ich mochte mich immer weniger im Spiegel ansehen und leide immer mehr unter meinen Veränderungen.

Nun habe ich mich in München einem plastischen Chirurgen vorgestellt - es ist wohl die Kapazität. Ich bin sehr angetan von dem Arzt und seiner fachlichen Kompetenz und würde mich gern dort operieren lassen.

Was mich jedoch sehr stutzig macht - ich bin Privatpatientin und muss die Summe für die OP - etwas über 16.000,-- - 2 Wochen vor der OP überweisen. Ok, ich akzeptiere den 3,5 fachen Satz und sehe dort auch keine Probleme mit der Versicherung - werde vermutlich auf 2500,-- Eigenanteil für die Mikrochirurgie des 5,5 fachen Satzes sitzen bleiben - das ist mir die Sache im Prinzip wert. Aber die komplette Summe im Vorhinein überweisen? Wow.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen???

[Christine1965]

Hi,
ich wohne in München, habe mich - nach vielen Gesprächen und Beratungen - im R.d.I. operieren lassen. War auch bei einer Kapazität, die mir einen Kostenvoranschlag über 17.000,--€ gemacht hat und darauf hinwies, dass prophylaktische Maßnahmen von der privaten KK voraussichtlich nicht / nur zum Teil / mit großem Ärger verbunden bezahlt werden und er hier keinerlei Unterstützung bieten könne.
Er hat mich ausdrücklich darauf hingewiesen, vorher bei der KK anzufragen und gleich die Ablehnung der KK also Privatzahlung angedeutet.
Klär also bitte unbedingt die Kostenübernahme vorab - sonst bleibst Du auf den Kosten sitzen. Der Arzt hat wohl so viele zahlungskräftige Schönheitspatienten, dass er auf mich nicht wirklich angewiesen war (obwohl er sehr nett und kompetent war).
LG
Christine

[Dolphin]

Hallo Pia,

deinen thread finde ich sehr interessant, denn auch ich suche demnächst einen plastischen Chirurgen für einen Aufbau (möglichst mir Fremdmaterial). Diese Vorkasse-Geschichte würde mir auch zu denken geben und ich bin gespannt, was "alte Hasen" hierzu vielleicht berichten können. Wird dir deine private KV denn das Geld im voraus zahlen? Ich könnte eine solche Summe nicht vorstrecken und müßte also mit den Ärzten ausmachen, die Summe erst zu bezahlen, wenn die Kasse überwiesen hat, was i.d.R. ca. 4 Wochen nach dem Einreichen der Rechnungen dauert. Ich hatte schon während der Chemos ziemlich zu knapsen (die sind ja auch nicht billig ) und bin auch momentan wieder mit ca. 2.500€ in Vorkasse. Das ist nicht einfach, wenn man krankheitsbedingt nicht arbeiten kann (bin selbstständig)... Aber um auf die Vorkasse zurück zu kommen: im ersten Moment erscheint es mir unseriös, zumal man viele Kosten in der Medizin doch gar nicht vorhersehen kann und dann gleich den 3,5fachen Satz zu nehmen bzw. sogar den 5,5fachen, mmmh . Ich schicke dir mal eine PN.

Hoffe du erhälst hier viele Antworten zu dem Prozedere,

LG Dolphin

[Sylvie M.]

Hallo Pia,

ich habe mich vor 2 Jahren möglicherweise bei der gleichen Kapazität in München vorgestellt und hinterher seinen Kostenvoranschlag bei meiner PKV eingereicht. Anfangs lehnten Sie sogar die Zahlung des 3,5-fachen Satzes ab mit der Begründung, dass eine Erschwernis nicht von vorneherein feststeht. Am Ende bot man mir an, den 3,5-fachen Satz zu erstatten, mehr nicht.
Ich empfand es als unseriös, dass dieser Arzt Vorauskasse fordert. Aus verschiedenen Gründen habe ich mich weiter umgesehen. Und ich habe einen Plastischen Chirurgen gefunden, der nicht nur "normal" abrechnet, sondern nach meinem Dafürhalten auch eine "Kapazität" ist. Mit meinem Brustaufbau bin ich jedenfalls sehr zufrieden.

Liebe Grüße
Sylvie

[Jewles]

Hallo Sunpower
Vielleicht war ich auch bei dieser Kapazitaet. Hatte meine Rekonstruktion 2005 und habe auch Vorkasse geleistet was fuer mich auch ok war. Es ist eine grosse OP und ich kann mir vorstellen, dass auch bei Patienten nicht immer die Zahlungsmoral an oberster Stelle ist, dabei will ich keinem zunahe treten. Ein Arzt kann ja auch nicht den Verlauf der OP vorhersehen und den Heilungsprozess schon gar nicht. Bei jeder OP besteht ein Risiko, das der Erfolg nicht so gewaehrleistet ist wie man es vielleicht moechte. Bei Eigentransplantation kann es ja passieren, dass das Gewebe nicht anwaechst, das Volumen nicht erreicht werden kann etc. Diese Risiken sind zwar auch vorher besprochen, aber wie haelt man es selbst damit, wenn die OP schief gegangen ist, nicht an dem Koennen des Chirurgen lag sondern an den "normalen" Risiken? Wie zahlungswillig ist man dann selbst? Er wird seine Stunden im OP abgeleistet haben aber wartet dann auf sein Geld? Waere ich Chirurg ich wuerde es auch nicht anders handhaben und er hat sicherlich auch schon seine Erfahrungen machen muessen, die ihn dazu gebracht haben Vorkasse zu leisten.

LIebe Gruesse
Jewles

[Dolphin]

....wir sollten das mit der Vorkasse in der Tiermedizin auch mal einführen. Die Zahlungsmoral der Patientenbesitzer ist nämlich auch nach erfolgreichen Behandlungen oft katastrophal , dabei bieten wir sogar Ratenzahlung an....


grübelnde Grüße, Dolphin

[Sunpower77]

Ihr Lieben,

vielen Dank für eure Antworten. Ich habe nochmals mit meiner Versicherung gesprochen und man konnte mir bestätigen, daß einige Ärzte Vorkasse immer häufiger verlanngen. Die Versicherung leistet allerdings erst nach Einreichen der Rechnung, da ist nix mit Vorkasse.

Also würde es bedeuten, dass ich einen Kredit aufnehmen müsste, um den Arzt bezahlen zu können - leider habe ich die Summe nicht in der Portokasse. Damit bleibe ich nicht nur auf dem Unterschiedsbetrag zu dem 5,5 fachen Satz sitzen, sondern auch noch auf den Zinsen.

Die mangelnde Zahlungsmoral lasse ich nur bedingt gelten, man könnte dies mit einer Abtretungserklärung durchaus auch lösen, bzw. auf eine Kostenübernahme der Versicherung bestehen und evt. den Selbstbehalt als Vorkasse einfordern. Damit hätte ich auch überhaupt kein Problem.

Was mich aber stutzig macht - auf meinem Kostenvoranschlag stand keinerlei Anamnese und kein Befund, aus dem hervorgeht, dass der Eingriff notwendig ist, desweiteren wurde der 5,5 fache Satz nicht weiter begründet. Ich habe dann nochmals in der Praxis angerufen und darum gebeten - Antwort: man wolle es dem Herrn Professor vorschlagen, aber könne es nicht garantieren......

Ich glaube, ich verabschiede mich so langsam vom Traum einer schönen Brust...... bzw. einer OP in München. Es gibt ja noch ein paar andere Plastiker in NRW.

[Sunpower77]

Hallo nochmal,

ein kurzes Update: Ich habe keinen neuen Kostenvoranschlag - ich bat um Nachtrag der Diagnose und Anamnese - bekommen - das wollte der Herr Professor dann wohl doch nicht.

Ich bin menschlich sehr enttäuscht, ich hatte ein so gutes Gefühl bei dem Arzt. Aber er hat dann das Materielle dem Ideellen wohl vorgezogen. Es geht ihm eindeutig um die Kohle, nicht um die Sache.

Deshalb werde ich mich dort nicht operieren lassen, auch wenn mein Mann angeboten hatte, einen Sparvertrag locker zu machen, zwecks Zwischenfinanzierung.

Frohe Feiertage euch allen und viel Gesundheit im neuen Jahr!!!!

[Suse]

Liebe Pia,

lese gerade deinen thread und denke schon die ganze Zeit, wieso München, warum nicht Düsseldorf.... Nun denn, jetzt bist du genau da gelandet. Ich bin beidseitig brustamputiert, lebe bei München und habe mich seinerzeit bei genau diesen beiden Kapazitäten vorgestellt (der Name des Münchners beginnt mit F, oder?) und hatte mich nach mehrjährigem Nachdenken für einen Dopel-Diep in Dü entschieden. Dass es dann doch nicht zu der OP kam, hatte andere Gründe: Wiedererkrankung, Metastasen.

Ich wünsche dir, dass die OP gut gelingt.

Schöne Grüße,
Suse