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  #1  
Alt 03.02.2006, 21:27
rocky rocky ist offline
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Registriert seit: 29.01.2006
Beiträge: 4
Standard Mein Mann und ich

ich habe meinen Mann sehr geliebt, habe versucht ihm alles abzunehmen in der Zeit wo er Chemo und alle anderen Sachen bekommen hat.( 2 1/" Jahre )Nun gibt es ihn seit 2 Monaten nicht mehr am Anfang habe ich gedacht ich schaffe es aber jetzt bin ich , gerade die wo alle sagen du bist eine starke Frau , mit meinem Latein am Ende. Meine Kinder haben auch ihr Privatleben und ich möchte sie nicht ständig mit meinen neuen Problemen belasten weil es kommt jetzt leider das Begreifen er ist nicht mehr da, aber bei all den Anderen ist es jetzt Alltag. Ich verstehe es sehr gut, denn Eltern haben wir alle verloren, es tat sehr weh aber einen Partner ist eine ganz andere Sache. Wenn man nach Hause kommt ist niemand da, oder am Abend nimmt einem keiner die Fernbedienung weg , es gibt keine gemeinsame Planung mehr für die Wohnug oder den Urlaub, verflucht es tut alles weh, wie soll es weiter gehen?

Geändert von rocky (03.02.2006 um 21:30 Uhr)
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  #2  
Alt 03.02.2006, 22:03
Benutzerbild von sam478
sam478 sam478 ist offline
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Standard AW: Mein Mann und ich

Hallo Rocky,

ich habe gerade deinen Beitrag gelesen, ersmal mein aufrichtiges Beileid das du deinen Mann verloren hast.

Du hast eine lange sehr schwere Zeit hinter dir, ich kann das ein wenig nachvollziehen, da meine Mutter mit ihrem Mann gerade das gleiche mitmacht. Ich wohne auch nicht gerade in der Nähe meiner Eltern aber versuche so oft wie möglich bei ihnen zu sein und sie wissen das ein Ton genügt und ich gebe mein letztes Hemd für sie. Ich denke deinen Kindern geht es ähnlich. Meine Mutter versucht auch mit allem so gut es geht alleine fertig zu werden aber das muss sie gar nicht genau wie du es nicht musst. Ich bin jedesmal froh, wenn meine Mutter sich mir öffnet und sagt was ihr auf dem Herzen liegt. Sprich einfach mit deinen Kinder ich glaube das sie dir gerne beiseite stehen und stören tust du bestimmt nicht.

Ich habe großen Respekt vor den Menschen die bei Ihrem Mann, Kindern, Vätern, Müttern oder anderen Familienmitgliedern diese Krankheit begleiten und durchstehen müssen und mußten.

Versuche dir wieder Ziele zu setzen, suche dir etwas was dir Spaß macht (ein Haustier, eine Sportart, etc), mit dem du dich an einem oder mehreren Tagen ablenken kannst oder vielleicht hast du auch schon Enkelkinder die dir auch in der schweren Zeit der Einsamkeit helfen können. Denke immer daran was du schon alles geschafft hast und deine Kinder brauchen dich jetzt mehr denn je auch wenn sie ein eigenes Privatleben haben. Vielleicht wollen sie dich auch nur nicht mit ihren Problemen in der schweren Zeit die du gerade durchmachst zusätzlich belasten.

Fühle dich ganz tüchtig von mir gedrückt und halte den Kopf hoch du schaffst das schon da bin ich mir ganz sicher.

Lieben Gruß
Marion
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  #3  
Alt 03.02.2006, 23:56
Benutzerbild von Marinchen
Marinchen Marinchen ist offline
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Standard AW: Mein Mann und ich

Hallo Rocky,
zunächst möchte ich dir mein tiefes Mitgefühl für deinen schmerzhaften Verlust deinen geliebten Mannes aussprechen.

Ich kann sehr gut nachvollziehen wie groß dein Schmerz und deine Wut auf diesen Schicksalsschlag ist. Mein Vater ist am 07.10.2005 nach kurzer aber heftiger Krebskrankheit von uns gegangen. Er hat die Diagnose Nierenkrebs mit Lungenmetastasen erst im August 2005 erhalten. Wir waren alle absolut geschockt, als wir davon erfuhren. Wir wussten zwar, dass es für ihn keine Heilungsmöglichkeiten gab, aber dass er so schnell von uns gehen würde, damit hat von uns gerechnet. Er ist im März 50J geworden. Und nun ... .

Ich Persönlich bin Verheiratet und habe 2 Kinder.
Das hat mich nicht abgehalten, meinem Vater, die Zwei (schrecklichen) Monaten, zu begleiten und meiner Mutter beizustehen. Für mich gab damals nichts wichtigeres als Ihm. Jetzt bin ich für meine Mutter immer da!
Klar, sie möchte mich auch nicht belasten. Ich warte einfach nicht bis sie auf mich zukommt.
Wir wohnen in einem Doppelthaus. Darum ist es für mich auch leichter zu sehen wenn sie leidet und meine Hielfe braucht. Sie braucht mir nicht die *heile Welt* vorspielen, und ich ihr auch nicht.

Du sagst: *Meine Kinder haben auch ihr Privatleben und ich möchte sie nicht ständig mit meinen neuen Problemen belasten weil es kommt jetzt leider das Begreifen er ist nicht mehr da, aber bei all den Anderen ist es jetzt Alltag. Ich verstehe es sehr gut, denn Eltern haben wir alle verloren, es tat sehr weh aber einen Partner ist eine ganz andere Sache.*

Etschuldige, aber es ist so nicht wahr
Für mich, und viele anderen hier, die ein Elternteil auf diese grausame Art verloren haben, ist die Welt zusammen gebrochen
Bei mir sind es fast 4 Monate her, das mein Vater starb, aber für mich ist es immer noch wie Gestern.

Vor kurzem Schrieb`hier eine Betroffene diese Zeilen, das triefft ergendwie zu: * Eltern sterben gewöhnlich vor einem selbst und wenn der Partner stirbt, mit dem man sein Leben geplant hat, dann muss man sein Leben ganz neu ordnen. Stirbt ein Elternteil, dann verliert man den Halt, den man zuhause erfahren hat und man hat das Gefühl, ein Stück seiner selbst sei mitgestorben.*
Der Schmerz um einen geliebten Menschen bleibt gleich, egal ob jung oder alt.
Verstehe mich bitte nicht falsch. Wasich damit sagen möchte, gehe auf deine Kinder zu. Lausche ein wenig, und du stellst dann Fest, dass sie genau so leiden wie auch du selber.

Ich drücke Dich und wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.

Liebe Grüße,
Marinchen !!!
__________________
Jenseits der Zeit, gibt es kein Leid, keine Tränen an dem Ort, den wir Himmel nennen.

(Clemens Bittlinger)

Geändert von Marinchen (04.02.2006 um 00:00 Uhr)
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  #4  
Alt 05.02.2006, 15:56
SHE SHE ist offline
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Beiträge: 16
Standard AW: Mein Mann und ich

Liebe Rocky,
ich kann sehr gut nachvollziehen, wie Du Dich im Moment fühlst. Bei mir ist es am Montag einen Monat her, seit mein Lebensegefährte von uns gegangen ist. Erst jetzt kommt die Zeit des Begreifens, das er nie mehr wieder kommt, jedesmal ein Stückchen mehr Endgültigkeit. Man kann seinen Mitmenschen keinen Vorwurf machen, das bei ihnen wieder der Alltag einkehrt, obwohl es manchmal unerträglich ist, da in unserem Leben nichts mehr ist wie es einmal war. Ich habe momentan auch immer mehr schlimme Tage, in denen ich nicht weiß, wie alles weitergehen soll. Verliert man seinen Partner, verliert man ein Stück weit sein Leben...
Eine gute Freundin hat mir gestern eine liebe Karte geschickt mit folgendem Text:
Die Summe des Lebens, sind die Stunden in denen wir geliebt haben...

Liebe Rocky ich wünsche Dir viel Kraft

LG
Sandra
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  #5  
Alt 06.02.2006, 15:00
rocky rocky ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Mein Mann und ich

Hallo, Marinchen,
ich habe mich mit den Eltern vielleicht falsch ausgedrückt, als meine Mutter starb die ich auch gepflegt habe und dabei war als sie starb wurde ich den Anblick nicht wieder los als sie noch einmal hochkam um sich zu übergeben, es war so furchtbar das ich sehr lange davon geträumt habe, auch wäre ich daran bald zerbrochen. Es ist jetzt 5 Jahre her vielleicht ist es aber so das der Tod meines Mannes alles anders aussehen lässt.
Gruß Rocky
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  #6  
Alt 06.02.2006, 15:08
rocky rocky ist offline
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Standard AW: Mein Mann und ich

Hallo Sam478
es ist so, dass ich mir immer Beschäftigung suche, da ich ein unruhiger Mensch bin ohne etwas zu tun fühle ich mich nicht wohl, der tiefe Fall kommt immer erst wenn ich zur Ruhe komme, nun verrsuche ich eine Kur einzureichen um etwas Abstand zu bekommen, hoffentlich hilft es oder es ist so wenn man zurück in die leere Wohnung kommt, dass es wieder anfängt ich weiss es nicht
Gruß Rocky
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  #7  
Alt 06.02.2006, 15:18
rocky rocky ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Mein Mann und ich

Hallo She,
nun weiß man aber wenn so viele Leute schreiben man ist nicht alleine, ich möchte mal etwas aus dem Brief meiner Nichte zitieren "Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern. Tot ist nur, er vergessen wird. Ich habe eh das Gefühl das mein Mann bei mir ist.
Gruß Rocky
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  #8  
Alt 15.02.2006, 21:07
leonore leonore ist offline
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Beiträge: 182
Standard AW: Mein Mann und ich

hallo rocky, sei ganz fest gedrückt. ich fühle mit dir und ich weiß wovon ich spreche. auch ich war immer eine sehr starke frau - und ich glaubte immer, mich haut nix um. ich habe auch erst vor - morgen - drei monaten meinen über alles geliebten schatz verloren und stehe nunmehr vor dieser schwarzen wand. ich habe kinder und enkel, hund und katze und bin dennoch so unsagbar einsam. ich will auch meine kinder nicht ständig belasten, denn auch sie haben ein eigenes leben.
ich weiß nicht wie ich dir trost spenden kann - aber ich denke, das wissen, dass es ihm jetzt besser geht und er nicht mehr leiden muss, beruhigt doch ein wenig. ganz liebe grüße leonore
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  #9  
Alt 04.03.2006, 19:47
Gretchen Gretchen ist offline
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Registriert seit: 04.03.2006
Beiträge: 5
Standard AW: Mein Mann und ich

Hy, auch ich habe meinen Mann im Dezember 05 verloren. Ich habe zwei Kinder und 2 Enkelkinder, die mich fast täglich besuchen. Jedoch können sie mir meine Trauer nicht nehmen. Im gegenteil, ich habe Angst, daß ich in meiner Trauer zu sehr abgelenkt werde. Habe die Befürchtung, daß sich das irgendwann rächt! evtl. Gesundheitlich! Hab schon jetzt keinen Appetit mehr!
Mag mir nichts kochen, bzw. denke oft gar nicht daran! Und zu allem Übel machen mir meine Schwägerin und mein Schwager noch Ärger weil mein Mann im Grab bei seinem Vater liegt! Hab die Befürchtung, daß ich ihn umbetten lassen muß! Es kann sich keiner vorstellen wie schlecht es mir bei dem Gedanken geht!
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  #10  
Alt 06.03.2006, 12:02
tina1000 tina1000 ist offline
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Beiträge: 26
Standard AW: Mein Mann und ich

Hallo,
ich habe meinen Mann (35) vor fast 5 Wochen verloren.
Ich fühle mich auch oft alleine trotz Tochter und Hund. Freunde und Verwandte können den Partner nicht ersetzen. Das ist nun mal so.
Ich gehe auch nicht überall hin, wo ich eingeladen werde. Jetzt kümmern sie sich alle noch. In ein paar Wochen will niemand mehr etwas von meinen Sorgen und Nöten wissen. Für sie geht das Leben weiter wie bisher, für mich nicht.
Ich gönne mir gezielt Auszeiten, in denen ich auch jetzt schon stundenlang alleine bin. Um nachzudenken, zu trauern. Damit die Zeit nach all der Fürsorge der anderen nicht zu schlimm wird. Dann bin ich es gewohnt.
Auch gehe ich hin und belohne mich, lass es mir gut gehen. Einen Blumenstrauß, ein paar schöne neue Sachen für den Frühling. Letzte Woche habe ich mir ein anderes Auto gekauft. Nur für mich. Ganz alleine. Dafür war früher mein Mann zuständig.
Was die Leute um mich herum sagen ist mir egal. Mir muß es gut tun, gefallen.
Nach der schweren Zeit habe ich mir das einfach verdient. Es wird immer welche geben die schlecht reden. Die können ja mit mir tauschen. Ich hätte lieber noch unser altes Auto und meinen Mann.
Ich möchte das auch für mich die Sonne wieder scheint, das ich mich über etwas freuen kann. Ich möchte nicht immer nur traurig sein. Das hätte mein Mann nicht gewollt. Und genauso versuche ich zu leben, so wie er es getan hätte.
Für mich und meine Tochter.

Martina
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  #11  
Alt 06.03.2006, 18:51
Monika W. Monika W. ist offline
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Registriert seit: 30.03.2005
Beiträge: 119
Standard AW: Mein Mann und ich

Hallo Rocky,

im Januar habe ich meinen Mann (48) wegen Krebs verloren.
Am Anfang empfand ich neben der Trauer eine große Erleichterung, daß er keine Schmerzen und Angst mehr ertragen muß.
Ich stürzte mich in die Arbeit, manchmal bis zu 45 Wochenstunden lud ich auf, meldete mich bei einem Hospiz, um als Sterbehelferin ausgebildet zu werden, aber die sagten, es sei zu früh.

Jetzt bin ich hoffentlich zur Vernunft gekommen. Im Mai werde ich die Stundenzahl reduzieren, um dann mehr Zeit für die Restfamilie zu haben ( Mutter, Bruder, Kinder, Hund).

Einmal war ich mit 3 Frauen abends im Kino. Im Geplänkel mit den anderen sagte die eine: " Wenn Ihr heimkommt, werden Eure Männer schon längst im Bett liegen !" - Meiner liegt wo anders, dachte ich bei mir und habe mir geschworen, die nächste Zeit so etwas nicht mehr zu unternehmen. Gut gemeint von der einen, ich darf auch nicht so empfindlich sein.

Je mehr Zeit vergeht, um so mehr vermisse ich meinen Mann.
Im April werde ich ein Trauerseminar mitmachen. Habe Angst, alles zu verdrängen.

Moni
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