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  #1  
Alt 27.12.2005, 22:19
Silvie Silvie ist offline
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Registriert seit: 27.12.2005
Beiträge: 6
Standard Mutter an BK erkrankt,wie kann ich ihr helfen?

Hallo,
vielleicht hat mir jemand einen Rat:
meine Mutter hat vor ca 3 Monaten erfahren, dass sie Brustkrebs hat.Inzwischen ist die OP vorbei ( nur das bösartige Tumor wurde entfernt + die Lyphmknoten), sie war jetzt auch 3 Wochen in der Kur und bekonnt die hammer Tabletten (Hormone) und 1x im Monat irgendeine Spritze. Jedenfalls ist meine Mutter psychisch am Ende. Alles sieht sie schwarz und negativ, sie hat Depressionen und ist auch deswegen in Behandlung. Sie sagt, sie fühlt sich in einer anderen Welt.
ich versuche ihr zu helfen wie es geht. Ich bin 31 Jahre alt, bin verheiratet und bin glückliche Mama einer einjährigen Tochter. ich bin ständig bei meiner Mutter ( damit sie nicht allein ist) helfe ihr wo es geht, lade sie ständig zu mir ein. Ich habe jetzt auch organisiert, dass sie ab dem 01.03 bei uns im Haus lebt und und und. aber nichts hilft. Sie ist nur down. ich selbst kann bald nicht mehr, am liebsten würde ich sie nur schütteln und sie anschreien, dass sie sich doch etwas zusammenreissen soll. ich fange bald wieder stundenweise an zu arbeiten und kann bald nicht mehr alles für alle tun!!!!Meine Ehe läuft so nebenbei, meine Tochter bekommt nicht mehr die volle Aufmerksamkeit....
ich mache für meine Mutter alles ( Umzug, Wohnung, Kochen, Gespräche) aber ich habe das gefühl sie will nicht positiv sein.sie zerbricht daran....
Hängt diese Depri-Phase mit den Tabletten zusammen? Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Danke für die Antworten.
liebe grusse Silvie
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  #2  
Alt 27.12.2005, 23:16
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Registriert seit: 01.03.2004
Beiträge: 4.046
Standard AW: Mutter an BK erkrankt,wie kann ich ihr helfen?

Hallo Silvie,

Depressionen nach einer BK-Erkrankung sind keine Seltenheit und viele von uns hier kennen sie. Ich G'tt sei Dank nicht. Wenn noch nicht geschehen, sollte sich deine Mutter professionelle Hilfe holen, Psychotherapeuten oder besser Psycho-Onkologen. Ich finde es toll, dass du deine Mutter so unterstützt, aber irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass das teilweise kontra-produktiv ist. Wenn du deiner Mutter alles abnimmst und sie gar nichts mehr tut fühlt sie sich womöglich zusätzlich überflüssig. Dabei ist sie doch beim Spiel des Lebens dabei und du kannst ihr das Leben nicht abnehmen. Außerdem bleibt dein eigenes Leben, deine Beziehung, dein Kind womöglich dabei auf der Strecke.
Ich bin selbst auch seit 2003 mit 41 Jahren erkrankt, habe Ablatio, Chemo, Antikörpertherapie hinter mir, aber so tief bin ich noch nicht gefallen. Jeder ist halt auch anders und letztendlich spielen auch die Lebenserfahrungen eine Rolle.
Vielleicht dauert es bei deiner Mutter einfach etwas länger, bis sie für sich die Diagnose annehmen kann und es schafft, das Leben wieder aufzunehmen und ihren Weg zu finden, damit umzugehen. Es ist halt eine lebensbedrohliche Erkrankung und das zu akzeptieren, aber auch die Chancen zu sehen, ist halt schwierig. Du als Angehörige gibst dir sehr viel Mühe, aber du siehst das halt aus einer anderen Position heraus und kannst es nicht wirklich verstehen.
Vielleicht schaut deine Mutter einmal selbst hier herein, denn hier sind viele Frauen, die bei denkbar schlechter Prognose Lebensfreude und Lebenswillen ausstrahlen, evtl. braucht deine Mutter auch nur einen Anstoss von ebenfalls Betroffenen, die ihr Mut machen und ihr zeigen, dass das Leben weitergeht, anders zwar, aber eben doch weitergeht.

Liebe Grüße und viel Glück für euch alle.
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #3  
Alt 28.12.2005, 23:28
Silvie Silvie ist offline
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Registriert seit: 27.12.2005
Beiträge: 6
Standard AW: Mutter an BK erkrankt,wie kann ich ihr helfen?

Hallo Claudi,
meine Ma macht seit ein paar Wochen schon ein Psychotherapie, immerhin schon etwas. Sag mal, hast du Antideprissiva bekommen? Ich verstehe es so in deinem Text " stellte mich gleich auf Antidepri".....meine Mutter hat es bei ihrem Frauenarzt und behandelnden Facharzt (BK) angesprochen, aber sie meinten wegen den Hormonen, die sich nimmt, sei es nicht gut.
danke jedenfalls für deine Antwort...ich hoffe es geht bald bergauf mit ihr. Mitte Januar geht sie wieder arbeiten ( Eingliederung) und ich erhoffe mir, dass die Ablenkung gut tut. Meine Ma ist leider schon immer schwach und selbstunsicher gewesen, ich musste sich schon immer unterstützen,als Kind war ich eher für sich als sie für mich verantwortlich. Aber gut, so ist es nun mal....
Dir auch alles Gute und gaaaaanz viel Gesundheit für immer!
LG Silvie
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  #4  
Alt 29.12.2005, 00:32
Sabs Sabs ist offline
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Registriert seit: 01.12.2005
Beiträge: 6
Standard AW: Mutter an BK erkrankt,wie kann ich ihr helfen?

Hallo Silvie,

ich habe dir eben in meinem Thread geantwortet, aber beim Zähneputzen ist mir noch etwas Wichtiges eingefallen. Ganz am Anfang der Diagnose nahm ich sofort eine Schonhaltung meiner Mama gegenüber an, nach dem Motto: "Nein, also du brauchst Jessica heute wirklich nicht aus dem Kindergarten zu holen...". Da meinte sie unter Tränen zu mir: "Lasst mich doch weiter am Leben teilhaben. Sonst fühle ich mich ja schon jetzt abgeschrieben." Ich wollte ihr den Alltag erleichtern und nicht noch meine vorlaute, ewig schnatternde Göre nach Hause schicken - und für sie war es der erste Schritt zum Ausgegrenzt-Werden.

Naja, jetzt habe ich ihr fest versprochen, sie auch nach Klinikende keineswegs zu schonen (außer ihr geht es wirklich mal schlecht bei Chemo o.ä. und sie äußert es selbst). Ich werde meine Kinder abgeben zum Ausfahren (sie freut sich drauf und bot es mir auch an) oder Plätzchenbacken und ich werde sie auch sonst forden. Das begann bereits mit diversen Hilfeanrufen aus meiner Küche direkt ins KH wegen des "Festtags-Bratens" und geht weiter mit Faschingskostümwünschen meiner Tochter und meinen Gardinenwünschen an meine nähtechnisch begabte Mama. Was ich sagen will: Ich denke, es ist falsch, übermäßig zu schonen, sondern besser, sie weiter wie vorher zu behandeln ohne natürlich die Krankheit zu ignorieren. Wir reden täglich über den Krebs, einerseits um ihn zu verstehen, aber auch akzeptieren zu lernen und Ängste zu besprechen. Aber ich lasse sie auch täglich an meinem Familienleben teilhaben, beziehe sie ein und plane sie vor allem in meine Zukunft ein. Und das nicht, um ihr falschen Mut zu machen, sondern weil ich inzwischen fest daran glaube, dass wir noch eine lange Zukunft gemeinsam haben. Und sie soll spüren, dass sie gebraucht wird. Und das wird sie wirklich ... nicht, dass ich es vorher nicht geschätzt hätte. Aber jetzt, wo sie als Oma für mich ausfiel, stand schon ab und zu vor einem "familienorganisatorischen Problem".

Das nur noch mal in aller Kürze, bevor ich es bis morgen vergesse. Vielleicht kann meine Gedanken mal die eine oder andere Betroffene kommentieren, ob ich meinen Gedanken falsch liege.
Jetzt aber wirklich Gute Nacht!
Sabine
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