Wer hat Erfahrung mit Sport und Lymphödem?

Hallo. ich bin neu hier, habe 2 OPs, 6 Chemos und 6 Wochen Bestrahlung hinter mir. Nun sagten mir Ärzte der Uni, dass ich alle Sportarten ausprobieren soll, doch nach 14 Tagen wurde mein Arm dick, Brust dick. Bei einer Fortbildung Bewegung und Sport lernte ich, dass Überlastungen zu nicht rückführbaren Ödemen führen können. Das machte mir Angst!!!! Nun schwimme ich mit Tränen in den Augen, langsam wie eine Rentnerin. Bin erst 47 Jahre, wollte noch weiter leistungsorientiert Sport treiben. Jazztanz. Ballett.Reiten. Laufen und ganz wichtig Hilfestellung beim Turnen im Sportunterricht. Alles verboten????????????Zum ersten Mal geht es mir richtig schlecht. Keine Ziele, Sport war mein Leben!!!! Laut Aussage eines Arztes darf ich in der Schule als Sportlehrerin nur noch beaufsichtigen. Wer hat Erfahrungen?
Regina

[Brigitte57]

Hallo rsiegmeier,
hatte von Sept. 03 bis März 04 4Operationen, dazwischen einen Latisimus Dorsiaufbau Chemo und Bestrahlungen.Ich kann erst seit einem 3/4 Jahr wieder alles an Sport machen, bin in meiner Bewegung so gut wie nicht eingeschränkt. Am Anfang nach den Operationen war das auch nicht so, ich denke, daß man (frau) nach so einem Marathon auch erst mal wieder so langsam seine Kondition steigern sollte, was ich auch gemacht habe.
Bin übrigens auch 48 Jahre.
Liebe Grüße Ute

[Delfine1]

Hallo Regina,

ich habe auch festgestellt, dass der Arm dick wird, wenn ich ihn überanstrenge. Auch für mich war das erst einmal ein Schock. Aber ich kann schon noch Sport treiben, nur nicht mehr in der Intensität. Ich habe eine Zeit gebraucht, um meine Grenzen auszuloten. Außerdem gehe ich regelmäßig zur Lymphdrainage. Das hilft. Man sagt ja, dass sich mit der Zeit neue Verbindungen bilden, durch die die Lymphe dann abfließen kann. Das dauert aber ein bißchen. Man brraucht also etwas Geduld und viel Einfühlungsvermögen in den eigenen Körper.

Viel Erfolg und laß Dir dadurch den Spaß an der Bewegung nicht verderben. Mit einschränkung geht das auch weiterhin und mit der Zeit wird die Leistungsfähigkeit immer besser.

Liebe aufmunternde Grüße
Delfine

[Elfe]

Liebe Regina
Ja, Sport zu machen kann nach den ganzen OP's sowohl zu einer Be- wie auch zu einer Entlastung führen .
Die österreichische Lymph-Liga hat dazu einige Infos zusammengetragen , siehe:
http://www.lymphoedem.at/sport
Auch der Sportärztebund hat sich diesem Thema angenommen, siehe:
http://www.sportaerztebund.de/pub_brustkrebs.htm
Letztendlich mußt Du jedoch immer selbst entscheiden, was für Dich eine "gute" Belastung ist, die nicht zur Überlastung wird .
sowie:
http://www.krebsgemeinschaft.de/unus...ge&textid=2438
und:
http://www.krebsgesellschaft.de/down...kus_gesamt.pdf

Ich treibe wieder "normal" Sport, nachdem ich über das "Walking" wieder zum Joggen gekommen bin .
... auch das Reiten macht mir keine Probleme. Meine Ablatio liegt jetzt allerdings schon 5 Jahre zurück.
Ich drücke Dir die Daumen, dass Du für Dich einen "sportlichen" Weg finden wirst.
Liebe Grüße Elfe

[uhuma]

Hallo Regine,
wie bereits in den vorherigen Beiträgen erwähnt, ist jede Überlastung des Armes schlecht. Das hast Du ja selbst schon bemerkt.

Bei mir wurden links 25 LK entfernt. Seit damals habe ich mein Sportprogramm (Gerätetraining im Fitness-Studio) entsprechend angepaßt. Damit meine ich, die Gewichte auf ein Minimum redziert, dafür die Wiederholungen gesteigert. Inzwischen ersetzt mir dieses Training die Lymphdrainage.

Mit der Zeit findest Du sicher heraus, welche Sportarten in welcher Intensität Dir hut tun. Vermeiden solltest Du, den Arm hängen zu lassen oder locker 'mitzuschlenkern'. Nach längeren Spaziergängen spüre ich, daßmein Arm wieder anschwillt.

Also mein Vorschlag: Versuch die einzelnen Sportarten vorsichtig wieder, Du merkst sicher schnell, welche Dir keine Probleme machen und wie hoch die Belastung sein darf.

Schönen Abend
uhuma (Waltraud)

[Avalon]

Hallo,
ich habe mir gerade die ganzen E-Mails zu dem Thema durchgelesen und möchte meine "Erfahrungen" dazu schreiben. Ich bin jetzt seit 2 Jahren operiert (Brusterhaltend, aber gleichzeitiger Aufbau wegen meines kleines Busens), die Lymphknöten rechts sind ziemlich weg. Chemo hatte ich keine, dafür Bestrahlung und nach Tamoxifen (Gebärmutterschleimhautwucherung) jetzt seit 1 1/2 Jahren Arimidex (so bin ich auch auf euch gestoßen, der Suchbegriff war "Armimidex und Haarausfall" ich habe festgestellt, dass teilweise mehr Haare in der Dusche liegen als normal).
Seit einem guten Jahr bemerke ich, dass der rechte Arm anschwillt, habe das aber immer auf den Sommer geschoben. Die Lymphdrainagen haben geholfen, aber wenn ich zum Schwimmen gehe, dann hilft das auch recht gut, stellte auch die Therapeutin fest . Ich darf meinen Arm aber nicht überanstrengen! Der wöchentlich Wohnunsputz ist auch nicht ohne .
Nach einer halben Stunde schwimmen ist Schluß, dann 10 Minuten Warmwasservergnügen, aber nicht länger, denn dann wird der Arm wieder dicker und die Narben schmerzen. Manchmal kann ich für 10 Minuten mit dem Theraband auf dem Stepper steppen, manchmal ist nach 5 Minuten schon allerhöchste Eisenbahn mit dem Schlussmachen. Gymnastik mache ich praktisch jeden Tag, schon wegen meiner Wirbelsäule. Nordern Walking tut auch gut, zum Joggen kann ich nicht, aufgrund der besonderen Art meine Brust zu operieren habe ich zwar jetzt eine Brust, die nicht viel anders aussieht als vorher, aber die Schmerzen beim Bewegen werden nur langsam weniger .
Wenn ich nicht schon wegen der maroden Wirbelsäule mit meinem Lieblingssport Aikido vor 3 Jahren aufgehört hätte, hätte ich es auf alle Fälle nach der Operation tun müssen . Eigentlich bin ich froh, dass ich schon eher mit Aikido aufgehört habe, wenn es nach der OP und auch noch deswegen gewesen wäre, das hätte mir überhaupt nicht gefallen .
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zuviel außen herum erzählt und ihr seit nicht eingeschlafen . Irgendwo musste ich mich ja mal melden, wenn ich mich schon angemeldet habe, auch wenn es noch Stunden dauern wird bis ich einen Teil der Mails gelesen oder zumindest überflogen habe .
Liebe Grüße Avalon