Wann ist es soweit??

[kakoe65]

Hallo Ihr alle,

ich bin neu hier und möchte doch ein paar Zeilen hier lassen.

Mein Vater (74J.) hat am 20.04.08 im KH die Diagnose bekommen,das er Leberkrebs hat.
Wir waren alle vor dem Kopf geschlagen,sein Zustand hat sich von da an sehr verschlechtert.Er kam am 07.05.in ein anderes KH für genauere Untersuchungen,die Ärzte machten ihm Hoffnungen,das es "nur" ein Tumor wäre den Sie behandeln können.Also wurde ein Schlauch durch die Leiste,bis zur Leber geschoben und irgendein Medikament(ich weiß leider nicht welches)direkt im Tumor gespritzt.Er mußte anschließend 24 Std lang regungslos liegen(Er wurde mit Doppelklebeband eingewickelt).
Er wurde dann am 10.08.wieder aus der Klinik entlassen und man hat ihm so nebenbei gesagt,das er ein kleines Fläschchen Schmerzmittel mitbekommt und mit den Schmerzen müßte er eben selbst zurechtkommen und die würden so 4-5 Tage anhalten.Am Muttertag 11.05. wurde er wieder in die Klinik gebracht ,da er vor Schmerzen schon nicht mehr ansprechbar war.Am Späten Nachmittag(da die vorherigen Untersuchungen kein Ergebnis brachten)haben sie doch noch mal ein CTG gemacht.Es stellte sich heraus das der Tumor geplatzt ist und sich das Gewebe runderherum entzündet ist.Dazu kommt das sich Metastasen in der Leber und in der Lunge befinden.Alle Medikamentöse Behandlungen wurden abgebrochen,da er jetzt im Endstadium liegt.
Ich war gestern bei Ihm und habe mich von Ihm verabschiedet,das schlimme ist das er noch bei klarem bewusstsein ist und weiß das es jetzt zu ende geht.
Sein Körperfarbe ist gelb und sein Bauch sehr aufgeblasen.Er kann sehr schlecht reden,als ob seine Zunge gelähmt ist.
Kommt das von den Schmerzmitteln?
Die Ärzte sagten mir gestern das es sich dieses Wochenende herausstellt wie es weitergehen wird und was unser Wunsch ist.
Daraufhin habe ich jede weitere Lebenserhaltende Behandlung untersagt auch im Interesse meiner Mutter,da es keine Hoffnung mehr für Ihn gibt.

Wenn ich hier verschiedene Artikel lese,die so rührend geschrieben sind,treibt es mir immer wieder die Tränen in die Augen,aber das Leben muß weiter gehen.

Liebe Grüße

Karin

[Elli]

Liebe Karin,

lass Dich einfach mal ganz drücken und in den Arm nehmen.
Ich denke Du weißt das Deinem Vater vermutlich nur noch ein begrenzte Zeit verbleibt.
Ganz wichtig denke ich,das er jetzt mit Schmerzmitteln so eingstellt ist,das er keine Schmerzen mehr hat,und in Frieden gehen kann.Versucht soviel Zeit wie irgendmöglich miteinander zu verbringen. Auch wenn Dein Vater nicht mehr ansprechbar sein sollte,bin ich mir sicher das er Eure Anwesenheit und Eure Berührungen spürt.
Ich glaube das ist das Beste was Ihr jetzt noch tun könnt.
Für die bevorstehnde schwere Zeit,wünsche ich Dir und Deiner Familie von ganzen Herzen alles Liebe und Gute. Ganz viel Kraft.
Ich habe meinen Vater damals auch bis zum Schluss begleitet,und ich bin bis heute noch sehr dankbar dafür.

Liebe Grüsse
Elli

[kakoe65]

Hallo Elli,

vielen Dank für deine tröstende Worte.
Das Problem ist,das ich fast 100 km von meinen Eltern weit weg wohne und ich nicht so einfach mal hinfahren kann,aber meine Geschwister fahren täglich mit meiner Mutter hin.

Es fällt mir eben sehr schwer da ich das Nesthäkchen bin und sehr an meinem Vater hänge,aber da muß ich jetzt eben durch.

Ich hoffe das ich nicht allzulange auf die Nachricht warten muß,das mein Vater es "geschafft" hat.

LG

Karin

[Biene 37]

Liebe Karin
lass Dich einfach mal ganz doll drücken und in den Armen nehmen.
Versuche einfach so viel Zeit mit deinem Dad zuverbringen wie Du kannst.
Meine Schwester hat Lebermetas und die Äetzte können bei Ihr nichts mehr tun.
Sie ist erst 47 Jahre alt, dieser scheiß Krebs.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie für die kommende Zeit ganz viel Kraft
Vieleicht höhre ich ja noch mal was von Dir
Viele Liiiieeebe Grüße Biene

[Mai-Tai]

Hallo Karin,

lass Dich einfach mal in den Arm nehmen
Du schaffst das schon.

Ich schicke Dir hiermit ein ganz großes Kraftpaket!!!

Liebe Grüße
Mai-Tai

[kakoe65]

Hallo Biene,

ich habe deine Berichte gelesen und muß den Hut vor dir ziehen.Du bist Stärker als du animmst,ich glaube diese Kraft hätte ich nicht.

Mich ärgert,das die Ärzte meinem Vater erst Hoffnungen machten und dann 2 Tage später,liegt er im Endstadium.

Ich denke wir müssen da durch,ob wir wollen oder nicht.

LG

Karin

[Biene 37]

Liebe Karin,
Ich freue mich das Du zurückgeschrieben hast.
Du schreibst das dein Dad im Endstadion ist und das so schnell.
Wie merkt man das man im endstadion ist .
Ich habe so eine Angst , ich möchte meine Schwester nicht alleine lassen
wenn es soweit ist , obwohl ich glaube das ich nicht die Kraft habe.
Ich und die ganze Familie sind immer abwechselnd für Sie da.
Ich hänge heute total durch,es ist jeden Tag schmerzlich zu zusehen und nicht helfen zu können.
Ich schicke Dir ganz viele Kraftpackete,und und wünsche Dir und deiner Familie alles Gute.
Lass mal wieder was von Dir höhren.
Ganz viele liebe Grüße Biene

[kakoe65]

Hallo Biene,

ich kenne mich mit der ganzen Materie nicht aus,da noch niemand in unserer Familie,oder die meines Mannes etwas mit Krebs zu tun hatten.
Ich war am Freitag im Krankenhaus um meinem Vater noch einmal zu sehen.Die Ärzte hatten mir gesagt,das es sich am WE herausstellen wird was passiert,geben ihm aber keine Chance mehr und wir müßten stündlich damit rechnen.
Er ist öfters verwirrt im Gespräch und er weiß es auch,in dem er dann sagt,ich Phantasiere schon wieder.
Ein sehr guter Bekannter von uns ist selbst.Altenpfleger und hat öfters mit sterbenden zu tun.
Er sagte mir das es sichtbar wird wenn die Personen gelb sind,der Urin Kaffeebraun und der Stuhlgang weiß schäumig.Der Bauch ist vom Wasser aufgebläht.
Liebe Biene,ich weiß das es sehr schwer ist sie leiden zu sehen,ich hoffe auch das mein Vater nicht mehr lange leiden muß,im Grunde genommen leidet er ja nicht, da er hochdosierte Medikamente bekommt.Ich glaube nach einem Leben nach dem Tod und weiß das mein Vater bestimmt oft bei uns sein wird.
Was mich verrückt macht, ist die Ungewissheit,nicht zu wissen wann es geschieht.

Laß dich und auch ich sende dir unendlich viele Kraftpakete.

LG

Karin

[kakoe65]

Hallo ihr lieben,

ich habe heute einen Anruf von meiner Mutter bekommen,das mein Vater in einem Einzelzimmer verlegt wurde .Meine Mom sagte es ist bestimmt das Sterbezimmer,da sie immer wieder beobachtet hat,das jemand nur für kurze Zeit in dem Zimmer lag.
Ich fahre ja morgen nochmal hin,um auch meiner Mutter zu helfen,ich hoffe ich kann ihn noch einmal sehen.

So das ist der Stand der Dinge .

LG

Karin

@Biene37-Wie ist der Zustand von deiner Schwester?
Melde dich doch mal.

[Elli]

Liebe Karin,

ich glaube Deine Mutter hat recht.
Ich wünsche so sehr,das Du noch Zeit findest,um Dich von Deinem Vater zu verabschieden.

Denke ganz festan Dich.

Liebe Grüsse
Elli

[Neverend]

Liebe Karin,

Ich denke ganz fest an Dich. Dein Vater ist Deiner Beschreibung nach auf dem letzten Wegstück seines Lebens. Als Angehörige ist das unglaublich schwer und traurig, beinahe nicht zu ertragen, auch die Ungewissheit, WANN der Moment kommt etc.

Aber ihr könnt eurem Vater jetzt trotzdem fest helfen.Deine Mutter oder du, wenn Du ihn nochmals siehst solltet ihm sagen, dass er gehen darf, sagt ihm er soll dorthin gehen wo er Friede hat und keine Schmerzen mehr ertragen muss. Sag ihm, er soll ins Licht gehen. Sagt ihm, dass ihr ihn lieb habt und dass ihr in frei gebt, dass ihr alleine leben könnt. Sagt ihm, er soll auf sich schauen und keine Angst haben um euch, und auch nicht um sich. Sag ihm, dass er immer bei euch sein wird in Gedanken und im Herzen.

Viele Sterbende können nicht gehen, weil sie sich so um die Angehörigen sorgen. Oder weil die Angehörigen klammern.Es tut ihnen sichtbar gut, wenn man sie freigibt. Und es wird euch nachher in eurer Trauer besser gehen. Denn das ist euer letzter und grösster Liebesdienst, den ihr da tun könnt.

Wann genau der Moment kommt weiss man nie genau. es kann sehr schnell gehen, oder ein paar Tage, es gibt unmittelbare Zeichen kurz zuvor wie weisse Fingerspitzen, weisse Lippen, kalt/warme Haut, der Kranke wird unruhig, will nochmals aufstehen oder erzählt von früher.

Liebe Karin, ich habe genau dies vor ein paar Wochen getan, und mein Mann ist unmittelbar nach meiner Botschaft friedlich eingeschlafen. Ich bin sehr froh, dass ich ihn so begleiten konnte.

In Gedanken bei Dir

Neverend

[Michi26]

Hallo Karin,
ich kann mich Neverend anschließen.Bei meinem Papa war es fast so.
Wir waren am moregn des 2. Weihnachtsfeiertag bei ihm im Kh, er bekam eine Magensonde gelegt und bekam eine Beruhigungsmittel. Die Krankenschwester meintezu uns wir können ruhig nach Hause gehen er schläft jetzt ca. 3 - 4Std.
Um 15.15 Uhr hat dann mein Telefon geklingelt und der Arzt war dran und sagte mir das mein Papa verstorben ist.
Mein Papa wollte allein streben und uns nicht dabei haben, er hat auch kein Wort mit uns über seine Sch...krankheit gesprochen. Deshalb sprich viel mit deinem Pa solange du noch kannst, ich konnte nicht mehr mit ihm sprechen.
Viele trauige Grüße
Michi

[kakoe65]

Hallo Michi26 und Neverend,

vielen Dank für Eure lieben Worte ich weiß das ich loslassen muß und das mache ich ja auch,ich weiß auch das es nach dem Tod weitergeht,jedenfalls glaube ich daran,nicht wie es die Kirche sieht,sondern auf eine anderen Art und weise...

Wir waren gestern bei meinem Vater,es ging ihm,außer seiner Phantasien ,recht gut.Er machte sogar Witze über meine Nichte.
Er soll Mitte bis ende nächster Woche das KH verlassen und wir sollten uns überlegen wo er hin soll .Das war erstmal ein Schreck für uns,aber als wir uns wieder beruhigt hatten,sind wir zu der Entscheidung gekommen,das er wieder zu meiner Mutter kommt und wir einen privaten Häuslichen Pflegedienst in Anspruch nehmen.
Als ich das meinem Vater sagte,war im Glauben ich wollte ihn veräppeln,aber als ich ihm sagte,das es doch wohl schöner zu Hause ist als im KH hat er gemerkt das ich es ernst meinte.
Ich hoffe das er es noch schafft,denn seine Atmung war sehr schwerfällig.
Als wir gegangen sind,gab meine Mutter ihm einen Kuss und er sagte:noch einen,meine Mutter gab ihm noch einen Kuss,er sagte wieder:noch einen und meine Mutter gab ihm wieder einen,und wieder: noch einen,aber da sagte meine Mutter,neee alle guten Dinge sind drei ,Mensch war das vielleicht süüüß ,da mußte mich fast wieder weinen.



LG

Karin

[kakoe65]

Heute Nacht ist mein Vater gestorben .
Er ist sanft eingeschlafen und von seinem Leiden erlöst .

Ich wünsche Euch allen viel Kraft ob Gesund oder Krank,denn ohne Kraft geht gar nicht´s mehr.

Ich werde mal hin und wieder vorbei schauen .


Liebe Grüße

Karin

[Annika0211]

Liebe Karin.
Eben habe ich noch geschmunzelt, als ich las, wie oft dein Papa einen süßen Kuss deiner Mama wollte - dann musste ich lesen, dass er seine letzte Reise angetreten hat...
Es tut mir unsagbar leid, dass du jetzt den schmerzlichen Verlust und die tiefe Trauer erleben musst.
Wenn du dich verabschieden konntest und mit dem Gedanken lebst, dass er jetzt dort ist, wo er keine Schmerzen und kein Leid mehr ertragen muss und immer seine schützende Hand auf dich und deine Mama hält, dann schau mit einem sanften Lächeln nach oben und winke ihm zu.
Er wird immer um dich sein - du hast jetzt einen Schutzengel der ganz besonderen Art.

Ich umarme dich und wünsch dir und deiner Mama ganz viel Kraft, schöne Gedanken und ein Lächeln, wenn du an die schönen Zeiten zurückdenkst.
Das wird wieder...