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Keine Kraftreserven mehr
Lange war ich nicht mehr hier im Forum, habe lange nicht mehr mit gelesen oder geschrieben. Und jetzt sitz ich hier und habe keine andere Bezugsquelle mehr als Euch, meine lieben Mitkämpferinnen.
Mir geht so langsam aber sicher die Kraft aus. Ich habe keine Energie mehr und meine Batterien fühlen sich sehr sehr leer an. Den Rest gab mir heute die Erkenntniss, dass mein Lebensgefährte eine heftige Depression hat und ich ihm dringend helfen muss. Allerdings weiß ich nicht wie. Er sträubt sich noch davor zum Psych zu gehen und ich bin seine einzige Bezugsperson. Aber ich kann das einfach nicht leisten. Ich kann ihn nicht auf die Beine bringen, ich hänge doch selber mitten drin. Am liebsten würde ich auch alles hin schmeißen! Diese Krankheit hat mich jetzt seit Jan. 2010 im Griff und es ist kein Ende abzusehen. Ich möchte endlich wieder frei sein! Frei von Ängsten, von Schmerzen, von Zweifeln, von Selbstanklagen! Ich möchte wieder frei sein, frei für neue Ideen, für Kreativität, ich möche wieder die Sonne genießen und vorallem die Umarmungen von meinem geliebten Schatz! Doch mir fehlt die Kraft dazu! Wie kann ich meine Reserven wieder füllen? Woher nehmt Ihr die Kraft, Tag für Tag zu kämpfen? elina
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Grüße aus`r Eifel |
#2
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AW: Keine Kraftreserven mehr
Zitat:
du hast es selber begriffen, du kannst deinen Lebensgefährtren nicht aus der Depression holen. Das könntest du übrigens auch nicht, wenn du topfit wärst. Genau wie bei einer Krebserkrankung braucht auch ein depressiver Mensch Spezialisten und eine für ihn zugeschnittene Therapie. Du hast keine Kraft mehr und er sträubt sich zur Therapie zu gehen? Ich fürchte, da musst du deine gesamte restliche Kraft zusammensuchen (und die hast du sicher) und ihm klarmachen, das er Hilfe braucht, die du ihm nicht geben kannst. Wäre vielleicht eine Rehamaßnahme eine Möglichkeit, für euch beide? Besprich es mit einem Arzt (Hausarzt, Gyn, Onko) und such dir professionelle Hilfe. Das in der aktuellen Situation deine Kraft zur Neige geht, ist verständlich. Ich verstehe es sehr gut. Bei mir waren es innerhalb von einem Jahr zwei unterschiedliche Brustkrebsarten (Ductal invasiv links, lobulär in situ re.) 5 Op's inkl. Brustaufbau haben mich auch geschlaucht. Manchmal hab ich auch gedacht, es geht nichts mehr. Inzwischen hab ich 5 Jahre geschafft und muss sagen, es ging doch. Geh zum Arzt deines Vertrauens und lasst dir und deinem Partner helfen. Liebe Grüße Susi |
#3
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AW: Keine Kraftreserven mehr
Lieben Dank für Eure Antworten!
Ich hab` ihm für heute Mittag einen Termin bei unserem Hausarzt gemacht und er geht auch hin. Am Freitag schlepp ich ihn zum Psych, der hat dann offene Sprechstunde. Wir haben über meine Maßnahmen gesprochen und er ist froh, dass ich quasi die ersten Schritte für ihn "übernehme" bzw. ihn in die Richtung schupse. Das ist soweit ein guter Schritt, ich weiß. Trotzdem habe ich Angst- und Panickattacken und fühle mich wie gegen eine Wand gelaufen. Ob eine Tagesklinik eine Lösung wäre?
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Grüße aus`r Eifel |
#4
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AW: Keine Kraftreserven mehr
Eine Tagesklinik bietet manchmal eine ganz gute Möglichkeit,
sofern es eine gute Klinik ist. Ich war mal 10 Wochen in einer hier in der Nähe, die allerdings sehr schlecht war. Aber dass man nachmittags zuhause sein kann und tun, was getan werden muss ist schon eine gute Sache - es ist, als würde man zur Arbeit gehen. Versuchs ruhig, bevor sich die Angst- und Panik-Attacken manifestieren und verselbständigen. Und erkundige vorher telefonisch bei Deiner KK ob Du abbrechen darfst, wenn Du das gefühl hast dort nicht gut untergebracht zu sein. Das habe ich damals versäumt und die 10 Wochen durchgezogen und mir damit mehr geschadet als genutzt. Hätte ich vorher gewußt, dass ich dort jederzeit gehen kann, wäre mir wohl vieles erspart geblieben. Aber: es ist eine Erfahrung und inzwischen Schnee von gestern ;-) Alles Liebe, Angie Geändert von gitti2002 (15.06.2011 um 11:13 Uhr) |
#5
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AW: Keine Kraftreserven mehr
Hallo Elina,
über Tageskliniken und solche Dinge weiß ich nichts, aber ich kann dir schreiben, woher ich meine Kraft nehme bzw. was mich wieder aufbaut. Manchmal ging es mir so schlecht, dass ich mich bei dem Gedanken ertappte, dass ich wünschte, es wäre vorbei. Dann hilft nur noch der Biss ins Kissen, Heulen, Fluchen, Schreien. Wenn ich mich ausgeweint habe, bin ich total erschöpft, aber auch irgendwie leer, nicht mehr so angestaut, und entspannt. Manchmal hilft es mir, wenn ich mir wie ein Mantra den Satz vorsage: "Nur dieser eine Tag. Den schaffst du." (ich weiß, es sind zwei Sätze ) Fast immer hilft es, wenn ich mir vorstelle, was ich alles noch erleben will: die Einschulung meiner Tochter, das Drama, wenn ich sie bei ihrer ersten heimlichen Zigarette erwische, ihren Abiball, meinen Mann mit grauen Haaren, mich mit grauen Haaren ... die Liste ist ziemlich lang. Ich wünsche dir, dass du für dich auch etwas findest, was dir Kraft verleiht. Bewahre den Lebensmut, lass die Depression deines Lebensgefährten dich nicht runterziehen. Gruß Anita
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In den Tiefen des Winters erfuhr ich schliesslich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt. (Albert Camus) |
#6
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AW: Keine Kraftreserven mehr
Liebe Elina,
ich habe auch das Gefühl, dass man deutlich spürt, dass es Dir ganz schön mies geht, und wie sehr Deine Kraftreserven erschöpft sind. Gleichzeitig fragst Du bezeichnenderweise auch noch für Deinen Partner nahc, ob wohl eine Tagesklinik die richtige Lösung für ihn wäre (was hier leider auch niemand wirklich beantworten kann). Und Du? Du schreibst außerdem von Angst und Panik. Wer hilft Dir? Hast Du für Dich schon psychologische Hilfe gesucht? Ich kenne Deine Krankheitsgeschichte jetzt nicht, aber ich sehe, dass Du schon sehr lange in laufender Behandlung bist, Dein eigenes Krebstrauma zu bearbeiten hast, und jetzt auch noch Dein Partner erkrankt ist. Nur ein einziges davon würde reichen, sich Hilfe zu holen. Ich fände es schön, wenn Du schreibst, wie es bei Dir/Euch weitergeht. Sandra Nachtrag: Vielleicht habe ich Dich auch falsch vertsanden, und Du hast für Dich wegen der Tagesklinik gefragt. Falls ja, würde ich auch da vorher versuchen, zunächst einen guten Neurologen/Psychologen/Psychiater zu finden, mit dem Du zusammen überlegen kannst, welche Therapieform Dir gerade helfen könnte.
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Unsere größten Ängste sind die Drachen, die unsere tiefsten Schätze bewahren. Rilke Geändert von bergmädel (15.06.2011 um 17:43 Uhr) |
#7
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AW: Keine Kraftreserven mehr
Liebe Elina,
wenn ich Deine Zeilen so lese, die könnten von mir sein. Mein Mann war voriges Jahr 18 Wochen in der Tagesklinik. Er geht nie wieder! Man wird den ganzen Tag beschäftigt, nur man muss erst einmal die Kraft dazu haben! Man kann sich mittags nach bestimmten Medikamenten hinlegen, auf eine Matratze, auf den Fußboden. Dann werden Körbe geflochten, Spiele gespielt, man sitzt am PC für bestimmte Tests, spielt Karten, läuft spazieren. Mich würden keine 10 Pferde in eine Tagesklinik bringen und ich nehme seit 1999 Antidepressiva. Mein Mann war voriges Jahr ausgebrannt, leer und sehr depressiv. Zwischendurch war er auch 10 Wochen vollstationär - das gleiche Spiel! Es kann nur einer nachvollziehen, der das alles schon einmal durchgemacht hat. Ich selber hatte nach 10 Jahren (2008) Metastasen in entfernten Lymphknoten und 2 Rezidive. Da werden einen schon die Füße unter den Boden weggezogen und man sieht sein Ende vor sich, beschäftigt sich mit dem Tod! Man hat keine Kraft mehr, bräuchte eigentlich die Kraft für sich und bekommt man gesagt, das man stark sein soll für den Mann! Ich weiß auch nicht, wie es weiter gehen soll! Es hat kostet mich eine Menge an Kraft und Nerven. Ich schreibe nur selten im Forum, lese aber still alle Beiträge! Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles erdenklich Gute. Alles Liebe Rosi |
#8
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AW: Keine Kraftreserven mehr
Vielen Dank für die Tipps!
Beim lesen fällt mir jetzt erst ein Mal ein, dass ich nicht mehr weinen kann. Sicher kommen so hin und wieder Tränen aber es ist nicht das große erleichternde heulen, dass ich sonst auch kenne. Das würde mir wirklich gut tun. Aber kann man das forcieren? Ich wüßte nicht wie. Es ist schon schwierig genug mich überhaupt auf etwas zu konzentrieren und meistens schaffe ich das auch nicht lange. Ich möchte jetzt keine Einzelne zitieren, sondern Allgemein schreiben: Mir ist bewußt, dass ich mich erst Mal auf mich selbst konzentrieren muss. Sonst kann ich meinem Schatz nicht helfen. Aber sicherlich lenken seine Probleme auch gut von meinen ab und dann muss ich mich nicht mit mir beschäftigen. Eine Liste mit dem was ich noch erleben möchte, habe ich nicht. Aber das halte ich für eine schöne Idee. Vielleicht kann ich das auch mit ihm zusammen machen... *grübel* Gute Idee! Das Thema Tagesklinik habe ich für mich bereits wieder abgehakt. Ich habe durchaus Vorurteile was da ablaufen kann und sehe das hier ja auch hin und wieder bestätigt. Ob es für ihn eine Lösung ist, wage ich deshalb auch zu bezweifeln. Vielen Dank für eure tröstenden und aufmunternden Worte! Es tut gut, neue Impulse zu bekommen und anderes bestättigt zu sehen. Danke!
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Grüße aus`r Eifel |
#9
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Brustrekonstruktion ohne Silikone
Hallo Mädels,
ich komme gerade aus dem KH, wo mir mein herzlich ersehnter Expander für den Silikonaufbau meiner Brust wieder entfernt werden musste. Jetzt steh ich erst mal "auf dem Schlauch" und weiß nicht, welche anderen Methoden es noch gibt. Könnt ihr mir bitte Infos geben?! Vielen lieben Dank und Grüße aus`r Eifel elina
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Grüße aus`r Eifel |
#10
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AW: Brustrekonstruktion ohne Silikone
Liebe Elina,
es gibt beispielsweise die Möglichkeit, einen Brustaufbau mit Körpereigenem Material zu machen, sogenannte DIEP- oder TRAM-Lappen. http://de.wikipedia.org/wiki/DIEP http://de.wikipedia.org/wiki/TRAM-Lappen Wie bereits im DIEP-Artikel erwähnt ist es sehr Wichtig, einen Arzt zu finden, der diese Operation kann, da sie sehr schwierig ist, wenn man aber einen Arzt hat, der diese Technik beherrscht, können sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Vielleicht hilft Dir das ein klein bisschen weiter, viele Grüße, Katharin |
#11
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AW: Brustrekonstruktion ohne Silikone
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#12
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AW: Brustaufbau - wenn nichts funktioniert
Hallo Brigitta,
der Satz : Ich will meine Brust wieder haben - der könnte von mir stammen. Ich kann mich auch nicht damit abfinden und bin grad mit dem 2. Brustaufbau beschäftigt, der erste in 2009 - Silikon, ging schief. Jetzt probiere ich es mit BEAULI, das braucht zwar Geduld, Zeit und mehrere Eingriffe, ist aber ein schonender Eigenmaterialaufbau. l.G. Kirsten |
#13
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AW: Brustaufbau - wenn nichts funktioniert
Hallo ELINA
Seit 4 Jahren lebe ich mit nur einer Brust. Silikon kam für mich nicht in Frage, also machte ich die OP mit Eigenhaut vom Bauch. Nach einer Woche mit zwei Brüsten , musste die neue Brust wieder entfernt werden,.... mein Körper hat sie nicht angenommen und die neue Brust starb Stück für Stück ab. Eine weitere OP dieser Art , könnte ich noch mit dem Rückenmuskel machen, aber das kommt für nicht in Frage weil ich sowieso mit dieser Muskelatur dort starke Probleme habe. Sicher, ich würde auch gerne wieder zwei Bruste haben, aber ich schätze dass wird nicht passiern. Hauptsache gesund sag ich mir.... und ich lebe weiter mit nur einer Brust. Ich akzeptiere das..... Ich hoffe du kannst es auch irgenwann akzeptieren. Liebe Grüße ..... V |
#14
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AW: Brustaufbau - wenn nichts funktioniert
Hallo,
Auch ich habe meine beiden Brüste zweimal verloren. Bin nun total verschnippelt, habe Schmerzen und Probleme ohne Ende. Für mich ist die Warme Jahreszeit der Horro, aber ich Lebe und habe einen lieben Mann und versuche irgend wie damit zu recht zu kommen. Liebe Grüße Geändert von gitti2002 (24.05.2012 um 10:21 Uhr) Grund: PN |
#15
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AW: Brustaufbau - wenn nichts funktioniert
Hallo Birgitta,
mir wurde 2009 nach einem Lokalrezidiv die linke Brust entfernt. Vor der OP wurde mir geraten, mit einem Aufbau mindestens 1 Jahr zu warten. Ich habe mir dann 2 Wochen nach der OP eine sehr schöne und natürliche Silikonprothese verordnen lassen und kam damit sehr gut zurecht.Das war so eine, die man in eine Tasche in einen Prothesen-Bh legt. Nach 2 Jahren hat man ja Anspruch auf eine Neue und ich hab mir dann eine selbsthaftende besorgt. Die hat den Vorteil, dass das Gewicht nicht durch den BH auf der Schulter lastet, sondern mehr am Brustmuskel. Da ich das Ding den ganzen Tag trage, hatte ich mit der ersten doch öfters Schulterverspannungen. Kommt wohl auch daher, das ich eine große Brust hatte und das Teil muß ja auch zu der verbliebenen passen.....ich hab BH-Größe 95 C/D. Das ist auch der Grund, warum ich das Teil (außer nachts) ständig trage, ich wäre sonst völlig schief. So fühle ich mich aber sehr wohl damit und merke eigentlich gar nicht, dass da was fehlt. Deshalb kommt für mich persönlich ein Aufbau, egal welcher Art, nicht in Frage. Ich bin in einer Selbsthilfegruppe und habe da miterlebt, wie aufwendig, schmerzhaft und belastend diese OPs sein KÖNNEN, und hinterher manchmal die Aussage kommt: "wenn ich das vorher gewusst hätte...". Ich hab auch nach den vielen OPs, die ich bereits hatte, einfach zuviel Angst vor weiteren und so ein Aufbau aus Eigengewebe bedeutet ja nicht nur eine OP..... Das ist aber nur meine ganz eigene, persönliche Meinung und ich kann völlig verstehen, wenn Frauen so nicht leben können oder wollen. Bei mir sieht man aber in bekleidetem Zustand absolut nichts, Mann und Kind gehen da relativ locker mit um und andere, die mich mal nackt sehen (Ärzte, Physiotherapeuten etc. ), auch.. Ich wünsche dir, das du für dich auch eine annehmbare Lösung findest! Alles Liebe Petra |
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