#1
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Den Kampf verloren..
Ich habe 2006 begonnen, im Krebsforum zu schreiben. Damals wurde bei meinem Mann Kehlkopfkrebs festgestellt. Nach Chemo und Bestrahlungen war die Erkrankung im Sommer 2007 überstanden, im Spätherbst 2008 begann der Husten, im Frühjahr 2009 wurde Luftröhrenkrebs festgestellt. Wieder folgten Chemo, Bestrahlungen.... Im Herbst 2009 wurde bei der ersten Kontrolluntersuchung erneutes Tumorwachstum festgestellt. Immer wieder neue Chemotherapien, keine hat geholfen.
Am 08. Januar 2011 ist mein Mann gestorben. Er ist bei uns zu Haus gestorben, hatte auf dem Sofa geschlafen, wachte auf, hustete, es kam Blut, noch mehr Blut und er starb, 60 Jahre alt. Wir wussten zwar, dass er nicht mehr gesund werden würde, aber wir haben so gehofft, dass es noch einige Monate gut gehen wird. Das er so schnell sterben würde, damit hab ich nie gerechnet. Unsere Tochter ist an den Wochenenden oft bei mir, in dieser Zeit geht es mir gut. Aber bin ich wieder allein im Haus, bin ich traurig, ich weine viel, ich vermisse meinen Mann so so sehr. Wir waren 34 Jahre verheiratet - es ist ein Schmerz, der schwer zu beschreiben ist. Ein Druck, ein dumpfer Schmerz, ein Gefühl der Verzweifelung, Hilflosigkeit - es sind soviele Gefühle. Ich gehe zwar jeden Tag ins Büro, aber ich bin immer heilfroh, wenn ich wieder zu Haus bin. Ich mag auch nicht reden, möchte von allen in Ruh gelassen werden. Die Urne meines Mannes liegt auf einem Waldfriedhof; wenn ich dort bin, setze ich mich auf einen Stein neben "seinem" Platz und fühle die Stille des Waldes, ich höre die Vögel, das Rauschen des Windes in den Bäumen - dort komme ich zur Ruhe. |
#2
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AW: Den Kampf verloren..
Hallo Du,
Mein Mann macht gerade auch eine schwere Erkrankung durch. Im Moment sieht es zwar gut aus, aber es ist noch lange nicht ausgestanden. Auch wir sind seit 34 Jahren zusammen und auch ich kann mir nicht vorstellen, wie es ohne ihn sein würde. Ich wünsche dir von Herzen, dass du irgendwann mit diesem schweren Verlust leben und wieder lachen kannst. Es ist schön, dass du deinem Mann auf dem Friedhof so nahe bist. Ich wünsche dir alles Liebe und möchte dich einfach nur umarmen LG Edith |
#3
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AW: Den Kampf verloren..
Mein aufrichtiges Beileid!
Anna |
#4
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AW: Den Kampf verloren..
Auch von mir mein aufrichtiges Beileid....
Liebe Grüße Katrin
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Leise kam das Leid zu ihm,trat an seine Seite, schaute still und ernst ihn an,blickte dann ins Weite. Leise nahm es seine Hand,ist mit ihm geschritten, liess ihn niemals wieder los,er hat so viel gelitten. Leise ging die Wanderung über Tal und Hügel, und uns war´s als wüchsen still,seiner Seele Flügel. Papa *23.01.1952 - 04.02.2011 |
#5
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AW: Den Kampf verloren..
Ich danke euch!
Ich kenne euch zwar nicht, aber jedes Wort des Trostes tut mir gut! Heute musste ich bei der Bank die Kontoauflösung beantragen - ich hab mich entsetzlich gefühlt, es ist so endgültig. Am Nachmittag hab ich einen langen Spaziergang durch die Feldmark gemacht, wo ich meinen Tränen freien Lauf lassen konnte. Draußen in der Natur geht es mir besser als wenn ich durch die Straßen unserer Stadt laufe! "Engel", danke für das schöne Gedicht und Dir, Edith, und Deinem Mann wünsche ich Kraft und alles Gute. Es grüßt euch Heike |
#6
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AW: Den Kampf verloren..
Hallo Heike,
auch ich habe meine Frau im Alter von 55 Jahren nach 34 jähriger Ehe am 01. September 2010 nach 2-jährigem Kampf an diese Krankheit verloren. Wenn ich Deinen Beitrag so lese, haben wir vieles gemeinsam und ich kann mir vorstellen, wie es Dir geht. Auch meine Frau ist im Ruheforst beerdigt und gerade vor zwei Stunden noch habe ich, wie Du, auf einer Wurzel neben Ihrem Baum gesessen. Ich kann es immer noch nicht fassen dass Sie nicht mehr da ist. Ich habe oft das Gefühl dass Sie noch in jeder Ecke unseres riesen Hauses ist.Ich wünsche Dir (uns) viel Kraft diese schlimmer Zeit zu überstehen. Traurige Grüße Heinz33 |
#7
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AW: Den Kampf verloren..
Danke!
Heinz, es tut mir auch für Dich sehr leid, dass Du Deine Frau verloren hast. Sprichst Du auch mit ihr, wenn Du auf "Deiner" Wurzel neben ihr sitzt? Ich mach das oft. Dann sitz ich auf dem Stein, schaue in die Bäume, weine ein bisschen und rede mit meinem Mann, nur ein paar Worte, aber es tut mir gut und ich denke dann, vielleicht hört er mich ja irgendwo. Im Gegensatz zu Dir bin ich aber gern allein hier in unserem Häuschen, ich fühl mich wohl und hier sind Werners Sachen, hier ist er gestorben. Eben hatte ich Besuch von einer ganz lieben Freundin und wir haben uns Fotos angesehen. Ich habe meinen Mann in den letzten 2 Jahren ganz oft fotografiert und zu sehen, wie er immer schmaler wurde, tut so weh! Ich wünsch Dir Kraft für Deinen weiteren Weg und sei sicher, unsere Partner passen schon auf uns auf. Liebe Grüße von Heike |
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