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Alt 13.10.2011, 19:59
sarei sarei ist offline
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Registriert seit: 12.10.2011
Beiträge: 1
Standard Meine Mama stirbt

Hallo,

ich lese seit einiger Zeit hier mit und habe schon viele nützliche Informationen bekommen, danke, daß es Euch gibt.

Ich bin Mitte 30 und stehe voll im Berufsleben.

Es geht um meine Mutter, sie ist 66 Jahre alt und seit ca. fünf Wochen kennen wir die schreckliche Diagnose:
Lungenkrebs, vermutl. ein Adenokarzinom, Stadium IV mit Metastasen in zwei LWK, einer Rippe und vermutl. auch in der linken Nebenniere.

Es fing mit Rückenschmerzen an, die nicht weggingen. Wir mußten meine Ma fast zum Orthopäden nötigen, dieser stellte Auffälligkeiten fest.
Es folgten Röntgen, CT, MRT, Skelettszintigraphie, Blutuntersuchungen und die Suche nach dem Primärtumor.
Der wurde dann im rechten Lungenoberlappen gefunden und ist 7x10 cm groß.
Das einzig Gute ist, daß noch keine Lymphknoten betroffen sind.
Was ich mich aber frage:
Ich habe viel gelesen und erfahren, daß dieser Krebs wohl gerne in das Gehirn streut. Aber in diese Richtung erfolgten noch keine Untersuchungen, ist das normal?

Die Metastasen sind in der WS schon so weit, daß sie einen Wirbelkörper nahezu vollständig zerstört haben, so daß dieser gebrochen ist. Das wurde in einer Operation mit Zement gefüllt.

Seit heute nimmt meine Ma Tarceva, eine Bestrahlung steht noch aus.

Die Ärzte sprachen von einer Lebenserwartung von ca. einem Jahr.

Ich kann das alles noch nicht richtig begreifen und habe Angst.
Seit der Diagnose ist meine Ma irgendwie in sich zusammengefallen. Sie hat stark abgenommen und fühlt sich müde. Und das, obwohl noch keine Bestarhlung oder Chemo begonnen hat.
Wie soll sie das durchstehen?

Mein Vater kann auch nicht helfen, seit einem schweren Herzinfarkt vor 6 Jahren ist er quasi selbst ein Pflegefall. Meine Ma hat alles übernommen, sie war einkaufen, hat den Haushalt gemacht und ihn zu Ärzten gefahren.

Seit dem Herzinfarkt lebt die ganze Familie in dem Bewußtsein, das jeder Tag mit ihm ein Geschenk ist, daß er jedoch jederzeit sterben kann.

Und jetzt ist meine Ma schwer krank.

Leider weiß ich genau, daß wenn sie stirbt, mein Vater auch nicht mehr weiterleben möchte.

Im Moment weiß ich auch nicht mehr weiter. Ich weiß nicht, was auf uns noch alles zu kommt. Ich weiß nicht, wann und wie meine Ma sterben wird, ich möchte nur nicht, daß sie leidet.
Ihre Ma ist auch schon an Krebs gestorben, an Brustkrebs. Daher ist meine Ma seit Jahren immer zur Krebsvorsorge gegangen. Mit Lungenkrebs hat nie jemand gerechnet. Geraucht hat meine Ma nie, sie hat gesund gelebt und viel Sport getrieben.

Entschuldigt, daß ich Euch als "Seelenmülleimer" mißbrauche, aber es tat mal gut, das aufzuschreiben. In meinem Beruf muß ich funktionieren und für andere stark sein. Abends kann ich dann nicht mehr.

Also, vielen Dank für's Lesen.

Liebe Grüße


Sarei
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