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Jetzt hat es mich auch erwischt
Am Donnerstag letzter Woche habe ich die Schockdiagnose Hautkrebs erhalten.
Noduläres malignes Melanom CL IV Tumordicke 4,7mm. Nachdem am Anfang des Jahres schon einmal einen Arzt auf den Fleck angesprochen hatte sagte der nur ich sollte mir keine Sorgen machen da ist nichts. Vor knapp drei Wochen bin ich dann zur Vorsorge gegangen und wurde am nächsten Tag gleich operiert. Die Diagnose hat mich vom Hocker gehauen. Morgen geht es jetzt erstmal ins UKE nach Hamburg. Ich habe eine sch... Angst und ganz viele Fragen. Wird das entfernen der Lymphknoten unter Vollnarkose gemacht? Ist man danach lange Arbeitsunfähig? Wie sage ich es den Menschen die mir am meisten bedeuten? Kann man mit der Interpheron Therapie arbeiten? Wer klärt einen über die Krankheit auf? Meine Ärztin hat mir so gut wie garnichts gesagt. Den Befund habe ich selber geöffnet und hier ein wenig recherchiert. Zu meiner Person ich bin weiblich,stehe kurz vor meinem 42 Geburtstag,habe keine lebenden Angehörigen und lebe auch noch alleine. Es gibt ein Ehepaar welches sich in meinen jungen Jahren um mich gekümmert hat und an denen mir heute noch sehr viel liegt. Leider gibt es dort in der eigenen Famillie und im Bekanntenkreis sehr viele Krebsfälle die nicht immer gut ausgegangen sind. Mir fällt es deshalb sehr schwer ihnen davon zu erzählen das ich jetzt auch betroffen bin. LG Mischa |
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AW: Jetzt hat es mich auch erwischt
Frag die im UKE bloß alles was Du wissen möchtest, mach Dir einen Zettel. Von alleine wird man irgendwie nicht wirklich aufgeklärt, wurden wir bis heute auch nicht, und mein Vater kann schon 6 Monate lang nichts mehr zu sich nehmen (Speiseröhrenkrebs).
Ich würde es dem Ehepaar trotzdem sagen, wenn es Deine einzigen Freunde/Angehörigen sind. Niemand kann nur allein alles durchstehen, man braucht doch jemanden zum Reden oder der einem ein "Familiengefühl" gibt. Aber Freunde hast Du doch, oder stehst Du wirklich ganz alleine da? |
#3
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AW: Jetzt hat es mich auch erwischt
Hallo Karo,
ja Freunde habe ich. Denen und meinen Kollegen habe ich es auch schon gesagt. Es war schwer aber es ging. Nur bei den beiden weiß ich wirklich nicht wie ich es anstellen soll. |
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AW: Jetzt hat es mich auch erwischt
Hallo Mischa,
erst einmal ein herzliches Willkommen. Verständlich, dass der Befund ein Schock ist und dann gleich diese Tumordicke. Eine vorhandene Wut auf den ersten Dermatologen kann ich nachvollziehen, viele, auch ich, haben ähnliche Erlebnisse gehabt bis das "Ding" endlich draußen war. Zu Deinen Fragen: Ob man den oder die Wächterlymphknoten unter Vollnarkose oder einer örtlich begrenzten Narkose entnimmt, kommt auf den Ort Deines Melanoms an. Ist das Melanom im Gesicht oder Hals, dann mit Vollnarkose, da Eingriffe im Hals doch sehr gefährlich sind. War das Melanom am Rücken oder Arm, dann ist die Lymphstation Achsel an der Reihe. War das Melanom an den Beinen ist die Lymphstation die Leiste. Bei beiden kann es zur örtlichen Betäubung kommen, kann, muss nicht. Das wird Dir der Chirurg bzw der Narkosearzt erzählen. Auch wie der Eingriff vonstatten geht. Die Entnahme des Wächters ist kein großer Eingriff. Selbst nach den beiden Eingriffen im Hals habe ich eine Woche später wieder an meinem Schreibtisch gesessen. Etwas anderes ist es, wenn der / die Wächter Metastasen aufweisen, dann kann es zu einer sogenannten Ausräumung der jeweiligen Lymphstation kommen. Da gibt es aber auch Abstufungen in der Ausräummenge. Hier kann es dann je nach Verlauf des Heilprozeßes und der Radikalität doch zu unterschiedlichen Ausfallzeiten kommen, von ein paar Wochen bis zu Monaten. Da aber keine Infos von Dir da sind und es außerdem doch noch Zukunftsmusik ist, kann und sollte man das auf nach der Sentinel Node Biopsie (=Wächterlymphknotenentnahme) verschieben. Wie sagt man es seinen Leuten? Nun, je nach Typ, Charakter desjeweiligen. Aber sagen würde ich es, denn Du wirst auch in tiefe Löcher fallen, mal einfach erledigt sein, die Nebenwirkungen des Interferons können unterschiedlicher nicht sein. Ja, man kann unter Interferon arbeiten. Wir haben einen ganzen Thread rund ums Thema Interferon. Vielleicht liest Du ihn. Es gibt die unterschiedlichsten Nebenwirkungen in der unterschiedlichsten Stärke. Manche können es mit Sport und anderen Dingen in den annehmbaren Griff bekommen, andere müssen ihre Arbeit aufgeben. Zu welchem Typ Du gehörst kann Dir am Anfang keiner sagen. Aber es sollte Dir bewusst sein, dass vorhandene Wehwehchen unter dem Inteferon verstärkt auftreten können, nicht müssen, aber wohl werden . Aufklären, ein leidliches Thema. Eigentlich Aufgabe der Ärzte. Eigentlich, aber meist leider nicht. Deswegen kommen auch so viele ins Forum, eben weil die Aufklärung fehlt. Auch die kleinen Hinweise, was das Interferon alles anstellen kann, fehlen häufig. Oder Möglichkeiten, die NBW abzudämmen, werden nicht aufgewiesen. Und ganz wichtig, das Internet mit seinen Suchmaschinen ist ein Quell des Wissens. Das Forum, das soll im grunde helfen die Diagnose besser zu verarbeiten, zu verstehen, Mittel und Wege aufzuzeigen, wie man mit den Therapien besser fertig wird, aufzeigen wie andere Kliniken arbeiten etc. Aber Fachwissen wird man übers Internet suchen und finden. Und was das Alleinleben anbelangt, gibt es genügend Menschen, die allein leben. Es gibt auch genug Menschen, die eigentlich einen Partner haben und trotzdem allein dastehen oder es sogar durch den Partner noch erschwert bekommen. Gottseidank, gibt es aber genügend Angehörige,die helfen und zur Seite stehen. Man muss aber auch immer davon ausgehen, dass es Angehörige und Freunde gibt, die einfach mit der Diagnose komplett überfordert sind. Und das muss man akzeptieren. Man muss immer im Auge behalten, es können sehr, sehr viele Menschen mit der Endlichkeit des Lebens, insbesondere bei Erwähnung des Wortes Krebs, nicht umgehen. Krebs gleich sterben ist irgendwie in den Köpfen der Menschen verankert. Und jetzt noch eine Bitte: Lies nicht so viel quer im Forum. Du stehst am Anfang. Noch ist der tatsächliche Status nicht festgestellt. Es kommen noch einige Untersuchungen ( Thoraxröntgen, Abdomenultraschall, Kopf-MRT) auf Dich zu, neben der Wächterlymphknotenentnahme. Mit dem Lesen hier (hier schreiben die Fälle mit Metastasen,schweren Operationen mit ihren heftigen Ausfallerscheinungen, verunsicherte Leute und in laufender Therapie befindliche Betroffene und deren Angehörige etc) machst Du Dich nur verrückt und das ist jetzt nicht gut. Du musst mit einem klaren Kopf in die Gespräche und nicht durch die Geschichten hier verunsichert. Folgende Links kann ich Dir empfehlen, sie sind auch als wichtig gepinnt: http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=35912 http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=41359 Interferon-Thread: http://www.krebs-kompass.org/forum/showthread.php?t=808 Für morgen wünsche ich Dir einen klaren Kopf und gute Gespräche mit den Ärzten. Und richtig, mach Dir einen Zettel mit den Fragen, man vergisst schnell mal etwas zu fragen. Stift, ein gutes Buch gegen die Warterei, etwas zu trinken und der Tag kann kommen . Toi,toi,toi!
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Alle im Forum von mir verfassten Beiträge dürfen ohne meine Zustimmung nicht weiterverwendet werden. Geändert von J.F. (29.08.2010 um 14:39 Uhr) |
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AW: Jetzt hat es mich auch erwischt
Danke J.F. du hast mir sehr geholfen:
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AW: Jetzt hat es mich auch erwischt
Hallo Mischa (und natürlich alle anderen),
habe im Juli den "Nachschnitt" durchführen lassen und den Lymphknoten entfernen lassen. Tumor war an der Wange und der Lymphknoten wurde am Hals entfernt, allerdings ohne Vollnarkose...hatte auch riesen Angst, da ich sehr änstlich bin was OP´s, etc. angeht. Muss aber sagen war bei weitem nicht so schlimm, wie man es sich vorher vorstellt. Habe jetzt auch schon mit der Interferon-Therapie begonne seit 2,5 Wochen. Außer der ersten Nacht habe ich keine Nebenwirkungen, d. h. ich kann arbeiten kann. Ob das so bleibt, weiß ich natürlich nicht aber ich hoffe es. Hatt anfangs auch vor allem Angst...was kommt auf einen zu, wie sage ich es meinen angehörigen, freunden, arbeiteskollegen, wie geht es weiter. Ich habe es nicht allen in meinem Umfeld gesagt, lediglich denen die mir sehr nah stehen und denen die es wissen mussten. Ich finde man muss es nicht jedem sagen, das sollte man ganz nach Gefühl machen. Ich hoffe bei dir klappt auch alles so gut und man hört bald wieder von dir. Drück die und allen anderen die Daumen, dass alles gut wird. |
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AW: Jetzt hat es mich auch erwischt
Ich bin heute aus dem Krankenhaus entlassen worden.
LK wurden entfernt und auch der Nachschnitt gemacht. Zusätzlich wurden noch drei weitere "verdächtige Stellen" vorsichtshalber entfernt. Bin mal gespannt was dabei rauskommt. Meine Hautärztin fand diese Stellen übrigens nicht verdächtigt. Jetzt heisst es wieder warten auf den 20.09. bis der Befund da ist. Ich habe mich übrigens entschlossen meinen Leuten erst Bescheid zu sagen wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind. Vielleicht habe ich ja auch Glück gehabt... |
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AW: Jetzt hat es mich auch erwischt
Hallo Mischa,
ich weis wie es dir im Augenblick geht, da meine Diagnose erst ein paar Wochen alt ist und ich auch am Anfang stehe so wie du. Im Juni durfte ich ein Wochenende in Hamburg verbringen, muß dir sagen du lebst in einer tollen Stadt, meine Freundin und ich haben uns in Sie verliebt und kommen bald wieder. Dir wünsche ich das der Sentinel Meta frei ist, des weiteren viel viel Kraft und positive Gedanken, denn ich habe hier gelesen dies mag der Krebs nicht so gerne LG aus Heidelberg Geändert von Camill20.08 (11.09.2010 um 11:28 Uhr) |
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AW: Jetzt hat es mich auch erwischt
Hallo ihr Lieben,
ich komme grade mal wieder aus dem UKE. Diesesmal mit guten Nachrichten. Die LK sind I.O. und im Nachschnitt ist auch nichts gefunden worden. Ich kann es noch garnicht glauben. In zwei Wochen habe ich dann noch einmal einen Termin um zu besprechen ob ich für eine Interferon Therapie in Frage komme. Blut wurde heute schon mal abgenommen. Ihr könnt euch garnicht vorstellen was für eine Erleichterung das für mich war. Ich weiss das noch eine lange Strecke vor mir liegt, aber so fällt mir der Weg um einiges leichter. Danke an alle die mir Mut gemacht haben GLG Mischa |
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AW: Jetzt hat es mich auch erwischt
Hallo Mischa1409,
echt super, dass bei dir nichts gefunden wurde. Ich kenne diese Anspannung, stehe jetzt auch wieder unter Spannung, werde am Montag unter der linken Axel ausgeräumt. Ich sage mir derezeit, es gibt Menschen denen geht es weitaus schlechter wie dir, bis jetzt hilft dies noch. Dir weiterhin alles alles Gute und viele positive Nachrichten LG aus Heidelberg |
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AW: Jetzt hat es mich auch erwischt
@ micha
gut gemacht, hoffe für dich mit daß es auch so bleibt @ camill 20.08 dir drück ich am montag die daumen! wird schon gut gehen! in einem hats du recht es gibt immer welche die wesentlich schlechter dran sind.das halt ich mir auch immer vor augen. ich hab schon 1,5 jahre gepackt ohne weiteren "zwischenfall" lg Petra
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Die Welt gehört dem, der sie genießt. |
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AW: Jetzt hat es mich auch erwischt
hallo mischa, ich freue mich sehr für dich und ich wünsche dir von ganzen herzen, daß es immer so bleiben mag
lg gitti
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mein Mann: Adenokarzinom man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka |
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AW: Jetzt hat es mich auch erwischt
Hallo Mischa 1409,
ich habe deine Beiträge gerade erst entdeckt, möchte dir aber trotzdem antworten. Es tut mir sehr leid, dass es dich auch "erwischt" hat. Aber schöpfe Mut - das Melanom hat nicht gestreut. Im Mai 2004 wurde bei mir auch ein 4 mm tiefes Melanom (etwas weniger tief als deines) herausgeschnitten. Bei einer WLK-Biopsie konnte man den WLK nicht finden und daher nicht feststellen, ob das Melanom bereits gestreut hatte. Weil ich damals in einem anderen Land gelebt habe, wurde mir eine Interferon-Behandlung nicht angeboten und wie ich dann nach Deutschland zurückgekehrt bin, hat man es nicht mehr für angebracht gehalten. Heute bin ich eigentlich froh darüber. Nun sind über 6 Jahre vergangen. Ich hatte keine weiteren Behandlungen und Beschwerden, außer den Narben auf und unter dem Arm, keine Metastasen und keine weiteren Melanome. Es hat allerdings recht lange gedauert bis ich mein Seelengleichgewicht wieder bekommen habe und auch noch heute holt mich das Ganze noch manchmal ein. Aber ich sehe nicht ein, warum mir das mein Leben verderben sollte. Warum soll es dir nicht auch so gehen? Aber halte die Nachsorgeuntersuchungen ein - es lohnt sich, denn das Gefühl, jedes Mal wenn alles in Ordnung ist, ist kaum zu beschreiben. Ich wünsche dir noch viele, viele beschwerdefreie Jahre und ein glückliches Leben. |
#14
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AW: Jetzt hat es mich auch erwischt
hallo helga, dein beitrag macht einem mut, danke dafür - dir wünsche ich nur das Beste, alles gute für die Zukunft und das alle Befunde im grünen Bereich sind.
LG Gitti
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AW: Jetzt hat es mich auch erwischt
Hallo zusammen,
ich hatte heute einen tollen Tag an dem ich endlich mal wieder herzhaft lachen konnte. Unsere Firma hat als Dankeschön für ein tolles Jahr ein super Sommerfest organisiert. Nach etlichen Tagen Regen schien die Sonne als wäre sie extra für uns bestellt worden. Die Stimmung war super. Dann komme ich nach Hause und lese all die guten Wünsche von euch Welch ein schöner Tag... Mischa |
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