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Gibt es noch Hoffnung?
Hallo zusammen,
ich habe mich in den letzten Wochen hierhin schon oft verirrt, traue mich aber nun endlich auch einmal meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Mein Vater ist 67 Jahre alt und es wurde bei ihm ein fausgroßer bösartiger Tumor im Toraxbereich entdeckt, der leider nicht mehr zu entfernen ist. Dies wurde letzen Dienstag bei einer OP festgestellt und es wurde uns mitgeteilt, dass der Tumor mit dem Herzen, mit der Hauptschlagader, mit der Lunge und mit der Speiseröhre verwachsen ist und die Gefahr bestand, dass er verblutet. Nun ist eine Woche vergangen und wir erhalten heute nachmittag die Infos von der Feingewebeuntersuchung. 6 Ärzte (Chirug, Oberärzte, Chefarzt, Onkologe etc.) haben gleich ein Meeting, wo beraten wird, ob und wie eine Chemo möglich ist. Ich habe richtig schiß vor dem Gespräch, aber ich möchte gerne wissen wie es weitergeht. Das Schlimme ist jedoch, dass mein Vater glaubt, dass der Tumor zum größten Teil entfernt ist und hofft und geht mit einer positiven Einstellung dran. Wie es scheint, lässt er alles nicht an sich ran und wir wollen ihm auch nicht die Hoffnung nehmen. Aber es ist so schwer seine Hoffnung zu sehen und selbst das Gefühl zu haben, da ist nichts mehr zu machen. Ich hätte nicht gedacht, dass der seelische Faktor so schwer ist: Meinen Vater bei Laune zu halten, meiner Mutter die schlimmen Gedanken zu zerstreuen, den Mut nicht zu verlieren und trotzdem realistisch zu bleiben. Meine Mutter hat Angst ihn mit der Chemo noch mehr Leid zuzufügen und möchte ihn lieber dies nicht mehr antun. Ich warte gleich mal das Gespräch mit den Ärzten ab und hoffe nun auf mehr Klarheit. Hoffe nur auf eine gute Lösung für ihn und wünsche mir noch etwas Zeit mit ihm (auch wenn es nur noch einige Wochen oder Monate sind). Habt Ihr eine Ahnung, ob ein faustgroßer Tumor in dieser Lage überhaupt noch heilbar ist? Mein Gefühl sagt mir, dass eine Chemo nur noch sein Leben ein wenig velängern wird. Liebe Grüße Silke |
#2
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AW: Gibt es noch Hoffnung?
Hallo,
mein Schwiegervater hateinen Tumor direkt an der Aorta. Auch dieser ist inoperabel. Aber er hat dank Chemos bis jetzt überlebt, das sind immerhin anderthalb Jahre... Ich würde die Hoffnung nicht so schnell aufgeben... gruss Fluni |
#3
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AW: Gibt es noch Hoffnung?
Hallo Silke,
mein Freund hat auch einen 10cm großen Tumor im Thoras. Ein thymuskarzinom. Er hat jetzt die dritte Chemo hinter sich und der Tumor ist schon 3cm kleiner geworden. Wenn er weiter schrumpft wird er operiert. Beim Ihm hat sich der Tumor schon an die Luftröhre festgesetzt. Geb die Hoffnung nicht auf. So schwer wie die Chemo auch sein mag, meinem Freund geht es eigentlich recht gut dabei, man sollte immer alles ausprobieren. lg Moni |
#4
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AW: Gibt es noch Hoffnung?
Hallo Fluni,
Hallo Moni, es ist schön auch mal gute Erfahrungen zu hören und es tut gut und gibt Hoffnung. Ich bin eigentlich ein positiver Mensch so wie mein Vater und wir werden kämpfen, egal was kommt. Unser besagter Termin hat uns noch nicht viel weiter gebracht. Feingewebeprobe hat noch nichts weiter ergeben und die Ärzte werden weitere Detailuntersuchungen an der Probe vornehmen. Darüber hinaus versuchen sie eine Zweitmeinung einzuholen von einem Abdomenchirurg. Am 11.12. wird mein Vater bei der Onko-Ambulanz vorstellig und die Ärzte hoffen dann eine optimale Lösung für meinen Vater gefunden zu haben. Bisher scheint das Problem daran zu liegen, dass sie noch nicht den Ursprung des Tumors lokalisieren können. Das schöne ist im Moment, dass er ein paar Tage zu Hause sein kann und ein wenig Kraft und Ruhe sammel kann. Meine Mum und ich haben die Weihnachtsfenster dekoriert und er hat sich tierisch gefreut. Das baut auf und ich habe festgestellt, dass man jeden Tag annehmen und genießen muss. Noch mal lieben Dank für Eure Rückmeldungen!!! Sie haben mir wieder Kraft gegeben. LG Silke |
#5
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AW: Gibt es noch Hoffnung?
Hallo silke,
wie geht es dir und deinem Vater?? Seid ihr schon weiter gekommen mit den Untersuchungen??? Ich würd mich freuen von dir zu hören. Lg Moni PS. Wer nicht kämpft, hat schon verloren!! |
#6
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AW: Gibt es noch Hoffnung?
Liebe Moni,
danke für Deine liebe Nachfrage. Meinem Vater gehts ganz gut. In der Zwischenzeit wurden wir verwiesen an die Uniklinik Köln zu Professor Hölscher. Heute war der Termin und ist ganz gut verlaufen. Dort soll nochmal versucht werden, ihn ein weiteres Mal zu operieren. Ein OP-Termin wird wahrscheinlich nach Weihnachten festgelegt und ich hab ein gutes Gefühl, dass es nun weitergeht. Soweit ich weiß, ist die Klinik spezialisiert auf Speiseröhrentumore. Da ist er sicherlich gut aufgehoben. Nach den vorläufigen Klinikberichten wurde unter Vorbehalt ein ICD-O-M 8070/3 mit dem Malignitätsgrad G3 diagnostiziert. G3 sagt mir was, jedoch das andere nicht. Mache mich aber nun etwas schlauer und nutze die Zwischenzeit das Arztchinesisch zu übersetzen. Habe mittlerweile wieder Hoffnung und werde mit meiner Familie kämpfen. |
#7
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AW: Gibt es noch Hoffnung?
Hallo zusammen,
nun ist einige Zeit vergangen und ich melde mich nochmal hier. Leider ist in den letzten Wochen viel passiert, jedoch nichts Gutes. In Köln hat mein Vater eine Woche Chemo erhalten und parallel 14 Bestrahlungen. Leider wurde er "überstrahlt, sodass nun ein Loch in der Speiseröhre entstanden ist und noch dazu der Tumor zerfallen ist. Er hat zwar einen Stent erhalten, aber wir haben nun folgende Aussage von den Ärzten erhalten: Wir können nichts mehr machen. Er kann nur noch palliativ behandelt werden. Setzen sie sich mit einem Hospiz auseinander. Er kommt jetzt nach Hause zum Sterben. Diese Aussage war ein Schock, gerade wenn man noch kämpfen will und nun merkt, dass nichts mehr zu kämpfen ist. Ich wollte das alles nicht wahr haben. Zwischenzeitlich ist er nach Hause gekommen, musste aber nun wieder in Düren ins Krankenhaus wegen Bluttransfusionen aufgrund einer Anemie. Der Stent aus Köln hat auch nicht wirklich funktioniert. Mein Vater kotzt sich die Seele aus dem Leib und wiegt nur noch 56 kg. Zur Zeit wird er künstlich ernährt. Ein 2. Stent wurde eingesetzt, aber das Kotzen bleibt. Nebenher waren die Ärzte so schlau, vergessen zu haben, dass er auch noch seine Standarmedikamente erhalten muss. Diese hat er seit 3 Wochen nicht mehr bekommen und das hat nun Auswirkungen. Aufgrund einer Depression bekommt er normalerweise Antidepressiva. Ohne diese ist er nun völlig fertig. Er verarbeitet seine Ängste im Schlaf (was fast ein Dauerzustand ist). Er zuck, fantasiert, spricht im Schaf und will immer nach irgendetwas greifen. Dazu ist sein körperlicher Zustand mehr als heftig. Kann selbständig nicht mehr aufstehen, ist mehr als wackelig, kotzt nur und fantasiert im Schlaf. Hammer ihn so leiden zu sehen und ihm nicht mehr helfen zu können. Meine Mutter und ich sind viele Stunde am Tag bei ihm, um wenigsten ihm das Gefühl zu geben, dass er nicht alleine ist. Mehr kann man gar nicht mehr tun. Ich wünsche mir und ihm, dass er schnell seinen Weg geht und nicht mehr leiden muss. Es tut unsagbar weh, aber es wäre ein Segen für ihn. Manchmal weiß ich nicht mehr, wo ich meine Kraft hernehme, aber man wächst mit den Herausforderungen und funktioniert einfach nur noch. Ist schon eine Scheißkrankheit, wo noch kein Kraut jeden zu heilen gewachsen ist. Bin froh, dass meine Mutter und ich so ein tolles Team sind und ich wunderbare Freunde habe, die einfach menschlich für mich da sind. Mal schauen wie es weitergeht. Nächste Woche soll er nach Hause kommen und es muss alles wegen Pflegedienst und mobile Hospiz in die Wege geleitet werden. Grüße Silke |
#8
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AW: Gibt es noch Hoffnung?
Liebe Silke,
es tut mir sehr leid, dass es Deinem Vater so schlecht geht. Ich wünsche Euch für die kommende Zeit alles erdenklich Gute, und schicke Dir und Deiner Mama ein großes Kraftpaket. Liebe Grüße aus Aachen Dani
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DAS WAS MAN TIEF IM HERZEN BESIZT, KANN MAN DURCH DEN TOD NICHT VERLIEREN. Mama 1939-2000 Papa 1935-2007 DANKE FÜR ALLES!!!! |
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