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  #1  
Alt 18.12.2012, 01:09
DDU DDU ist offline
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Registriert seit: 18.12.2012
Beiträge: 6
Standard Da bin ich ...irgendwie

Hallo,
wollte nicht einfach was in den "User stellen sich vor"-Fred schreiben...
Bin ein 44jähriger (der aber in dunklen Kaschemmen auch gerne als 39 durchgeht :-) " und die Liebe meines Lebens ist 31...... und wird sterben....

Meine Süße hatte letztes Jahr Brustkrebs...triple X ... sehr gefährlich und nach erfolglosen Chemos gab es die Amputation einer Brust... Hartes Schicksal für eine so junge Frau, aber wir beide kamen damit absolut zurecht und unser Leben ging weiter...

Vor wenigen Wochen war ihr ständig schwindelig... da sie auch eine Schwellung am Ohr hatte ordnete der HNO ein MRT an... beim MRT dann der Schock...: Metastasen im Gehirn...damit hatte keiner gerechnet... Direkt ins Krankenhaus... Kein Ende an schlechten Nachrichten: Metastasen in Gehirn, der Lunge, der Niere und an Knochen...

Ärzte waren sich einig: erstmal das Gehirn retten, also Strahlentherapie...Fortecotin ließ zwar ihr Gesicht ordentlich aufschwellen, aber alles lief erstmal gut...sie durfte sogar nach Hause und die Therapie ambulant durchführen...

Irgendwie ist man im Krankehaus aber auch nie ganz richtig... jede Arzt macht seine Fachrichtung, kümmert sich aber nicht um andere Beschwerden... da sie aber ständig über Bauchschmerzen litt ging sie zu ihrem Hausarzt ... der ordnete direkt eine Blutuntersuchung an und wahr schier entsetzt...so schlechte Blutwerte hatte er noch nie gesehen...direkt wieder stationäre Aufnahme... Diagnose: Knochenmark ist befallen.... Entscheidung der Ärzte: Abbruch der Strahlentherapie, Chemo gegen den Knochenmarkkrebs... Erstmals erklärte uns der Chefarzt: Es gibt keine Heilung mehr.... nur noch lebensverlängernde (palliative) Maßnahmen... Obwohl Ärzte und Schwestern bereits einen Haken an die Akte meiner Freundin gesetzt hatten, schlug die Chemo zur Überraschung aller an... die Blutwerte, die zwichenzeitlich lebensbedrohlich waren und durch Bluttransfusionen aufrecht gehalten wurden, verbesserten sich... jetzt steht Weihnachten an, und die Ärzte werden sie noch einmal nach Hause lassen...um Weihnachten mit der Familie verbringen zu können...aber sie machen auch klar: Wir reden eher über Wochen, als über Monate.... ich bin so unendlich traurig und würde so gern mit ihr tauschen...leider geht kein "Gott" und kein "Teufel" diesen Deal ein
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  #2  
Alt 18.12.2012, 08:44
Benutzerbild von wildcat2505
wildcat2505 wildcat2505 ist offline
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Registriert seit: 26.07.2012
Ort: NRW
Beiträge: 189
Standard AW: Da bin ich ...irgendwie

Hallo DDU
eure Geschichte macht mich traurig. Aber wer den Weg hierher findet, hat selten schöne Lebensgeschichten zu erzählen.
Wir sind aber daran gewöhnt, mit kleinen Schritten zufrieden zu sein und sind glücklich, wenn wir ein Lächeln unserer Lieben bekommen und ihr Tag vielleicht etwas schmerzfreier und gelöster verläuft. Andere freuen sich über grosse Geschenke, die Erfüllung von heimlichen Träumen - wir freuen uns über ein Lächeln, einen gemeinsamen Spaziergang oder einfach noch ein wenig mehr Zeit miteinander. Wer ist da nun glücklicher? Definitiv WIR - materielle Dinge vergehen und werden langweilig, wenn man sie denn hat...aber die Verbundenheit, die Liebe, auch die gemeinsame Angst und die Trauer um das, was wir nicht mehr miteinander erleben dürfen....die kann uns niemand nehmen und die ist 1000mal mehr wert als alles Geld der Welt.
Auch wenn niemand deinen Deal eingehen möchte, so sind wir hier doch in Gedanken bei euch und ich wünsche euch für die kommende Zeit sehr viele nahe, verbundene Momente und eine ruhige, besinnliche, vorallem schmerzfreie Weihnachtszeit.
Schön, dass du den Weg hierher gefunden hast
__________________
GlG Rika
mein Mann: Hautkrebs pT3aN1aM1c Klinisches Stadium IV, CL 4 *16.09.1963 - 26.1.13
Nicht die Zeit heilt unsere Wunden, wir gewöhnen uns nur an den Schmerz
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  #3  
Alt 18.12.2012, 23:56
Benutzerbild von Katzensprung
Katzensprung Katzensprung ist offline
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Registriert seit: 03.11.2012
Beiträge: 28
Standard AW: Da bin ich ...irgendwie

Hallo lieber DDU,

ich weiss, wie schwer es ist, langsam Abschied zu nehmen zu müssen... ich (44) bin selbst gerade in der Situation von meiner Mutter (68) langsam Abschied nehmen zu müssen. Viel zu früh. Sie ist so voller Lebensfreude. Sie geht sogar noch manchmal in ihren Chor und bekocht ihren Mann. Die Diagnose ist niederschmetternd, nur noch palliativ... und inkurabel.
Sie ist zu Hause - Unser letztes Weihnachten.
Es kam auch recht überraschend und plötzlich hat der geliebte Mensch nicht mehr lange...

Zu wissen, dass der Abschied ansteht, ist sooo unglaublich hart. Unfassbar, nicht wahr.
Doch ich weine nie vor ihr. Und wir reden aktuell nicht offen darüber. doch jeder Mensch geht anders damit um.
Man macht alle Stadien durch, vom "nicht-wahr-haben-wollen" bis zur Verzweifelung. Und auch Wut. Grenzenlose Ohnmacht und das Gefühl der Hilflosigkeit.

Natürlich kann ich niemand etwas raten, aber ich halte es so:
Ich weine nicht vor ihr, so hart es auch ist. Sie weint selten, sie ist so tapfer, aber wenn sie weint, versuche ich, abzulenken und über etwas Lustiges zu reden. Ich erzähle ihr Dinge, zum Beispiel, wie lustig sich die Kleine (17 Monate) gedreht hat, als Kommando "dreh dich" eigentlich dem Hund galt.
Oder andere lustige Anekdoten aus der Vergangenheit.

Dann lachen wir. Das ist gut.

Kein Gott oder Teufel wird mit dir dealen, lieber DDU, es ist das Leben - und ob man gläubig ist oder nicht, fair ist es nicht. Aber man muss sich abfinden. Ich mag es auch nicht... Sei lieb zu ihr. Jammer ihr nicht vor, sei stark...

Ich drücke dich und deine Liebe in Gedanken und wünsche euch ganz viel Kraft.
lg Nadi
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  #4  
Alt 25.01.2013, 03:54
DDU DDU ist offline
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Registriert seit: 18.12.2012
Beiträge: 6
Standard AW: Da bin ich ...irgendwie

Es ist vorbei Am 30.12. starb die Frau meines Lebens in meinem Beisein... nur 3 Tage dauerte der letzte Kampf.... ich bin gebrochen.... ich habe das verloren, was mir das Wichtigste ist.... es ist unfassbar, wie stark diese Schmerzen sind....
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  #5  
Alt 25.01.2013, 09:38
mhb12 mhb12 ist offline
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Registriert seit: 15.03.2012
Ort: Bayern
Beiträge: 83
Standard AW: Da bin ich ...irgendwie

Hallo, ich hab deine Geschichte auch gelesen und gehofft dass ihr noch Zeit miteinander habt, es tut mir so leid für dich! Mir fehlen die Worte!
Ich hoffe du findest einen Weg den Schmerz zu ertragen, wie auch immer der sein mag. Tut mir so leid für dich!
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  #6  
Alt 25.01.2013, 10:35
puppe88 puppe88 ist offline
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Registriert seit: 29.07.2011
Beiträge: 205
Standard AW: Da bin ich ...irgendwie

Es tut mir ganz arg Leid, dass du die Liebe deines Lebens gehen lassen musstest....

Im Moment kann es sicher nichts geben, was dich trösten kann.

Ich wünsche dir liebe Menschen, die nun für dich da sind und dass für dich eines Tages wieder die Sonne hinter den Wolken hervorkommt.

Vielleicht tröstet dich ja der Gedanke ein ganz klein wenig, dass deine Frau die letzte Zeit ihres Lebens eingebettet in deine große Liebe verbracht hat.
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  #7  
Alt 25.01.2013, 11:08
Benutzerbild von GeMa
GeMa GeMa ist offline
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Registriert seit: 29.12.2012
Beiträge: 31
Standard AW: Da bin ich ...irgendwie

Lieber DDU,
es tut mir so leid für euch...

Wenn es für dich einen tröstlichen Gedanken gibt, dann den, dass deine große Liebe nun keine Schmerzen mehr ertragen muss.
Ich wünsche dir für die kommende Zeit viel Kraft und liebe Menschen, die dich in deiner Trauerphase begleiten und stützen.

Liebe Grüße,
Marina

__________________
Forsche jetzt nicht nach den Antworten, die dir nicht gegeben werden können, weil du sie nicht leben kannst.
Und es handelt sich darum, alles zu leben.
Lebe jetzt die Fragen, vielleicht lebst du dann allmählich eines fernen Tages in die Antwort hinein
.
Rainer Maria Rilke

Geändert von GeMa (25.01.2013 um 11:11 Uhr)
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