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  #1  
Alt 28.01.2012, 19:15
freya 2519 freya 2519 ist offline
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Registriert seit: 25.01.2012
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Standard Lungenkrebs und Therapiebeginn

Hallo zusammen,

nun gehöre ich auch zu den Angehörigen einer Krebskranken und habe auch nie damit gerechnet. Meine Tante hat Lungenkrebs mit Metastasen in der Leber, der Wirbelsäule und den Knochen. Sie hat starke Schmerzen und bekommt Schmerzmittel (Metmorphin, glaube ich), aber so richtig helfen tun die auch nicht. Die Diagnose steht seit drei Wochen, seit letzter Woche kennt sie den Tumortyp. Trotz allem beginnt erst Ende nächster Woche die Bestrahlung der Knochen und das verstehe ich nicht. Niemand glaubt mehr an Heilung, aber sie jetzt so leiden zu lassen finde ich furchtbar. Ich habe ja auch keine Ahnung wie und wann diese Bestrahlungen wirken, aber es kommt mir im Moment so vor, als hätten die Ärzte sie einfach schon aufgegeben.
Innerhalb der letzten drei Wochen ist sie immer schwächer geworden, sicher auch durch die Medikamente, aber ich habe das Gefühl, als dürfte man jetzt einfach nicht mehr länger warten. Oder geht es jetzt wirklich schon um den Abschied?? Was ist das bloß für eine heimtücksiche Krankheit, die sich so langsam in deinen Körper schleicht und sich erst bemerkbar macht, wenn es schon zu spät ist?
lg
freya
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  #2  
Alt 28.01.2012, 22:25
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und Therapiebeginn

Liebe Freya,

ja, das ist eine grauenhafte Krankheit und leider sind die Knochenmetastasen wohl auch besonders schmerzhaft. Um deiner Tante da Linderung zu bringen, sollte sie unbedingt nach einem Schmerztherapeuten fragen. Bei meinem Vater doktern sie seit April vergangenen Jahres herum und haben es immer noch nicht hinbekommen:-( Montag will er sich auf die Palliativstation verlegen lassen.

Ich bin zwar nur ein Laie, aber es sieht nicht so gut aus, wenn deine Tante bereits Metastasen hat. Aber das bedeutet nicht, dass sie gar keine Chance mehr hat. Gesund wird sie wohl nicht mehr, aber es kann doch durchaus sein, dass die verschiedenen Therapiemöglichkeiten greifen und Tumor und Metastasen in den Griff bekommen.

Das tut mir schrecklich leid und auch ich finde es ganz furchtbar, dass so viele Menschen an Krebs erkranken und so vieles erleiden müssen. Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft für die kommende Zeit!!!

Liebe Grüße
Miriam
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  #3  
Alt 29.01.2012, 12:36
Nimm2 Nimm2 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs und Therapiebeginn

Hallo Freya

Ich versuche es mal hinzubekommen, Dir zu erklären, warum die Ärzte manchmal so lange warten bis zum Therapiebeginn.

Bei Bestrahlung ist es eben so, daß, wenn einmal eine Stelle bestrahlt worden ist, dass es keine zweite Chance für die Stelle gibt. Darum wird länger gewartet bis klar ist welche Dosis und welche Krebsart diese Dosis braucht.

Kannst Du nicht mal einen Arzt direkt fragen, der könnte Dir das genauer erklären. Hab einfach Mut und trau Dich

liebe Grüße
Nimm2
__________________
Mike (großzelliger neuroendokriner Tumor ED 10.11.11 gestorben 23.12.11)
Bin dankbar für jeden Tag mit Dir! Ich liebe Dich!
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  #4  
Alt 29.01.2012, 14:01
freya 2519 freya 2519 ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Lungenkrebs und Therapiebeginn

Vielen Dank für eure Antworten. Ich weiß eben nicht, ob ich als Nichte Auskunft bekommen würde. Ich bin sehr unsicher, weil meine Familie nach dem ersten Schock jetzt so zurückgezogen ist. Meine Tante und mein Onkel haben, glaube ich , noch sehr viel Hoffnung, meine Tante auch nicht mehr die Kraft sich näher zu informieren und mein Onkel Angst. Sie wohnen auch 300 km von mir entfernt und ich habe von hier aus so wenig Handlungsmöglichkeiten. Ich habe Informationen von einem Palliativzentrum angefordert, um überhaupt irgendetwas zu tun. Irgendwie sagen alle: Ja, das ist jetzt so, wir müssen mit der Situation leben und ich habe das Gefühl, ich bin die Einzige, die dem Ganzen ins Auge schaut. Es tut mir so leid, dass sie diese Schmerzen hat, aber ich will auch vieles nicht ansprechen, weil ich ihr ihre Hoffnungen nicht nehmen will. Es ist so schwer, wenn man nicht darüber reden kann, wenn das Umfeld sich so zurückzieht! Vielleicht bin ich auch zu pessimistisch, aber bei allem, was ich hier lese, müssen wir doch damit rechnen, dass es bald zu Ende geht? Vielleicht gehe ich auch anders mit meiner Trauer um als meine Familie, ich weiß es nicht. Ich finde es einfach nur alles schrecklich und fühle mich so hilflos. Aber ich respektiere natürlich, dass das mein Problem ist und will meiner Tante nicht ihren Glauben nehmen, dass doch noch etwas gut wird. Vielleicht wird es ja auch noch einmal besser, wenn die Bestrahlungen endlich begonnen haben.....
Geduld ist nicht meine Stärke.
freya
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  #5  
Alt 29.01.2012, 19:44
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Mirilena Mirilena ist offline
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Beiträge: 1.508
Standard AW: Lungenkrebs und Therapiebeginn

Liebe Freya,
ich kann dich so gut verstehen. Auch ich habe damit zu kämpfen, mit der Geduld und der Hilflosigkeit. Ich finde es sehr gut, dass du dich informierst und gern auch über die Krankheit deiner Tante sprechen würdest. Vielleicht ist deine Tante noch nicht so weit. Ich könnte mir vorstellen, dass ich in ein tiefes, tiefes Loch fallen würde, wenn man mir eine solche Diagnose stellte. Der Arzt meines Vaters sagte mir, dass viele Krebspatienten auch die Krankheit verdrängen und dies ein Selbstschutz der Psyche sei.
Wenn deine Tante nicht sprechen mag, gibt es in deinem Umfeld vielleicht eine andere Person, mit der du offen sprechen kannst? Das würde dir bestimmt einen Teil der Last nehmen.
Wir haben uns erst jetzt an die Palliativstation gewandt und ich kann nur sagen, es war absolut der richtige Schritt. Leider kann man für meinen Vater nichts mehr tun und nun muss eingestellt werden (Morphinpflaster, Spritzen, Schmerztabletten), damit man seine Schmerzen halbwegs erträglich machen kann. Wir waren gestern auf der Palliativstation und wir waren begeistert. Mein Vater hat sich diese heute angeschaut und hofft inständig, dass er morgen dorthin verlegt wird. Dort herrscht eine ganz andere Atmosphäre als im Rest des Krankenhauses und das Personal ist sehr liebevoll, geduldig und warmherzig. Ich habe mich dort gleich wohl gefühlt und den EIndruck, dass man dort mit meinem Vater sehr gut umgehen wird.
Ich denke auch, dass ein Arzt deiner Tante dir nicht unbedingt Auskunft erteilen wird, da er der Schweigepflicht unterliegt. Du könnest allerdings mal deinen Hausarzt fragen. Meistens betreuen diese ja auch Krebspatienten und kennen sich daher auch aus.
Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben, aber ich denke, du betrachtest die Situation realistisch. Wenn denn alles so ist, hat deine Tante sehr viel weniger Chancen, da der Sch...krebs sich bereits in ihrem Körper ausgebreitet hat. Aber Menschen sind halt sehr, sehr unterschiedlich und einige bringen übermenschliche Kräfte auf und haben noch eine ganze Zeit vor sich, während andere wohl kaum eine Chance haben. Mein Vater hat leider keine mehr, obwohl er gekämpft hat. Aber nun liegt er seit drei Wochen im Krankenhaus und mag gar nichts mehr essen, ist extrem abgemagert und sehr schwach. Die Schmerzen müssen nahezu unerträglich sein, dass er jetzt bereit ist, auf die Palliativstation zu wechseln. Und dennoch, ich freue mich über jeden einzelnen Tag, an dem ich ihm zum Lächeln bringen kann, wenn ich bei ihm sein kann und ihn einfach nur sehe. Das alles kann mir niemand mehr nehmen, auch wenn die Krankheit mir früher oder später meinen Vater nehmen wird.
Ich hoffe sehr, dass du einen Weg für dich findest und dir das Forum vielleicht dabei helfen kann!
Liebe Grüße
Miriam
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