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  #1  
Alt 18.07.2011, 21:40
Sonnenschein78 Sonnenschein78 ist offline
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Standard Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Hallo an Alle, die meinen Thread lesen. HAbe einen neuen aufgemacht, da ich glaub ich nur eine Antwort erhalten habe. Mein Fehler, habe mit Arztbriefinhalt nur so um mich geworfen - das ist denke ich nicht der richtige Ort, und ich war noch nicht soweit, dass ich meine emotionale Situation zulassen wollte, vielmehr konnte. Da meine Überschrift nicht besonders aussagekräftig war, versuche ich es nun auf ein neues.

Nachdem ich Freitag von Euch wissen wollte, was sämtliche Diagnosen wohl beudeten könnten, gestaltet sich das Ganze nun klarer: endlich hat die Radiologin erklärt, was Sache ist: keine Chance auf Heilung, aber vielleicht auf eine gute (Rest-)Zeit. Meine Ma hat ein Bronchial CA T3 N2 M1b. Bestrahlung Kopf und Schultern (Metas) ab Mittwoch, 10 Mal zu Shcmerzlinderung. Danach Chemo. Sie ist in einem sehr guten Allgemeinzustand, so dass wir hoffen dürfen, Zeit, gute Zeit, miteinander zu haben. Dabei komme ich mir vor, als hätte ich zwei Seelen: die eine sagt mir "wie schlimm ist das, ein Abschied/Sterben auf Raten", die andere sagt "eine Riesenchance". Beide Seiten sind nur selten da, meist herrscht bei mir eine vollkommende Gedämpftheit vor, als sei ich abgespalten, stünde neben mir und beobachte das ganze - mit dem Gefühl, es ginge gar nicht um meine Ma. Und im nächsten Moment macht es "bumm", ein Schlag ins Gesicht, und ich merke, dass das kein böser Traum ist, sondern die Realität.

Weinen kann ich kaum, bin viel zu leer. Doch manchmal überkommt es mich. Jetzt. Heute vormittag. Da habe ich meine Ma in die Strahlentherapie zur Anspassung der Maske gebracht und geschnallt, was die Ärztin sagte. Endstadium. Mit ganzm ganz viel Glück 2 Jahre. All das ist an mit vorbeigegangen, bis ich draussen in der Wartezeit einen Spazergang gemacht habe. Völlig versunken stand ich mit einem Mal vor der Palliativstation, auf der mein Papa am 5.9.2009 verstarb. Auch Krebs. Und da war es aus. Ich habe den Tod meines Vaters noch nicht ausreichend betrauert. er starb, als mein Sohn grad 6 Wochen alt war. Mein Papa war 65.
Im April hatte ich eine Fehlgeburt, meine Mama hat nun Krebs, und sie wird im Oktober 65. Ich bin sonst nicht abergläubig, aber im Moment habe ich das GEfühl, dass sich alles wiederholt.

Ihr merkt, ich bin total durcheinander. Ich habe auch keine Fragen, sondern einfach farauf losgeschrieben, um es mal loszuwerden.

Viele Grüße, Sunny
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  #2  
Alt 18.07.2011, 21:54
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Liebe Sunny,

ich schicke Dir einen lieben Gruß und wünsche Dir viel Kraft für die nächsten Tage.

Kein Wunder, dass Du so durcheinander bist. Man weiß bei Krebs eben nie, wie es ausgehen wird oder wie die Therapien wirklich verlaufen.

Liebe Grüße
Carla
__________________
Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark
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  #3  
Alt 18.07.2011, 22:22
Sonnenschein78 Sonnenschein78 ist offline
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Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Hallo Carla,
habe gerade Deine Antwort gelesen und habe Deinen letzten Satz zuerst gar nicht verstehen können. Gestern?! Das tut mir sehr, sehr Leid! Deinen Worten entnehme ich, dass Du bei ihm warst und er friedlich gehen konnte. So schlimm der Schmerz ist/werden wird (je nachdem, wann man es richtig realisiert), ist es schön, dass er nicht allein war und einfach eingeschlafen ist.

Ich wünsche Dir viele, viel Kraft, stille Grüsse, Sunny
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  #4  
Alt 18.07.2011, 22:38
Petsi1 Petsi1 ist offline
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Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Liebe Sunny,

ich kann Dich nur zu gut verstehen......es tut mir sehr leid.

5 Monate bevor meine Mama krank wurde hatte ich eine Fehlgeburt.

Als meine Mama die Diagnose Brustkrebs bekam war ich gerade im 2. Monat schwanger mit meiner Tochter. Habe dann - was ich natürlich gerne getan habe - mit dickem Bauch am Krankenbett gesessen und sie bei den Chemos usw. unterstützt.

Als ich dann mit meinem Sohn schwanger war bekam mein Papa die Diagnose Darmkrebs. Und alles wiederholte sich.....

Bei meinem 2. Sohn hatte ich die komplette Schwangerschaft Angst es passiert etwas. Ich konnte alle 3 Schwangerschaften nicht geniessen, aber was anderes ist viel wichter....

Meinen Eltern geht es heute noch gut!!!! Bei meiner Mama war die Diagnose im August 2000 und bei meinem Papa im November 2003.

Das soll Dir ein wenig Mut machen.

Ich wünsche Dir und Deiner Mama alles erdenklich Gute.

Petsi
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  #5  
Alt 19.07.2011, 11:06
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Liebe Sunny,
ich antworte auch nochmal in Deinen neuen Thread.

Es tut mir so leid, dass Deine Mutter jetzt auch noch an Krebs erkrankt ist!
Ihr habt in den letzten Jahren doch schon so viel mitmachen müssen.

Es ist leider richtig, dass das Vorhandensein von Metastasen die Prognosen verschlechtert. Trotzdem gibt es eine Reihe von Menschen (z.B. auch hier im Lungenkrebs-Forum), die damit noch einige Zeit leben und auch eine halbwegs gute Lebensqualität haben.
Wie es bei Deiner Mutter konkret aussehen wird, kann niemand vorher sagen. Den Zeitprognosen der Ärzte würde ich nicht glauben - ich kenne sehr viele Fälle, wo die ärztlichen Prognosen völlig daneben lagen!!

Ich gebe mal den Rat weiter, der mir immer gegeben wurden und den ich versucht habe umzusetzen: Versuche, nicht zu weit in die Zukunft zu denken, sondern Dich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Das zu genießen, was noch geht, zu schauen, was aktuell für Deine Mutter und Dich positiv sein könnte. Ich weiß, dass das sehr schwer ist (war es zumindest für mich...), aber es ging mir immer am besten, wenn ich das irgendwie geschafft habe. Ich für mich würde sagen, es war für mich leichter dadurch, dass ich noch Zeit hatte mit meiner Mutter, intensive Zeit zusammen und die Chance, ihr noch zu sagen, was ich ihr sagen wollte. Aber es ist natürlich schon auch grauenvoll, dem Leiden des geliebten Menschen hilflos zu zu sehen...

Für Dich ist das sicher noch schwerer, weil bei Dir natürlich auch immer noch die schlimmen Erinnerungen an die Krankheit Deines Vaters mit durchkommen...

Viel Kraft in dieser furchtbaren Zeit,
Anja
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  #6  
Alt 19.07.2011, 13:49
Sonnenschein78 Sonnenschein78 ist offline
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Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Hallo Ihr Lieben,
ich freue mich über Eure Worte, fühle ich mich dann mit dem ganzen nicht so allein (auch wenn ich nen tollen Mann habe - haben heute 4. Hochzeitstag - und zwei süße Kinder, sowie andere viele Menschen um mich herum, die für mich da sind). Trotz der Nähe ist ein Gefühl der Einsamkeit da, es geht um meine Wurzeln, die ich verliere. Daneben die Angst, was kommen wird, wie schlimm es sein wird - mein Vater musste sehr, sehr kämpfen, um gehen zu können.

@Petsi: Oh man, du bist genauso gebeutelt, dass ist ja sehr ähnlich wie bei mir. Mit dickem Bauch auf der Onko, ich kenne das, mal fühlt es sich gut an, das Leben in sich zu spüren, mal so absurd. Ich bin so froh, dass meine Tochter (9) geboren wurde, als alles noch in Ordnung war, sie gesunde Groß- wie auch Urgroßeltern hatte. Davon sind inzwischen einige gestorben. Als ich meiner großen von der Diagnose meiner Ma erzählt habe, antwortete sie mir: "Das habe ich mir gedacht, Du bist genauso trautig wie bei Opa". Da kamen mir die Tränen, es bringt nix, damit komplett hinterm Berg zu halten. Als ich ihr sagte, ich hoffe, dass es bei Oma anders wird als bei Opa, dass es aber sein könne, dass sie stirbt und wie trautig dass für meine Motte sei, antwortete sie:" Ja, darüber bin ich total traurig. Aber viel schimmer ist es für MAthi (mein Sohn), der hat Opa kaum und Oma auch ncith so richtig kennengerlernt. Ich kann mich an so vieles erinnern, und schwups ist Opa wieder bei mir". Das waren ihre Worte. Schön!
Für uns ist der Kinderwunsch weit, weit nach hinten gerückt, ich muss erstmal genügend Kraft für meine Ma und meine Familie aufbringen.
Ich freue mich für Dich, dass Deine Eltern gesund sind und hoffe, das bleibt so. Wenn nach so einer Erkrankung (en) Kinder auf die Welt kommen, sind sie die beste Medizin, um die Vergangenheit bewältigen zu können.

@Tiina/Anja: deine Worte haben mir unheimlich gut getan, mich mal selbst zu entschleunigen und ein paar Schritte zurück zu gehen, um hier und jetzt zu gucken. Das ist leider immer schon mein Problem gewesen, noch verstärkt durch meinen Job. Ich muss einfach das Gefühl bekommen, dass ich mich treiben lassen darf, ohne nen Plan B im Hinterkopf zu haben. Meine Kollegin hatte die Idee, nen Fallschirm-Tandemsprung zu machen - sie wie auch ich können nur schwer Verantwortung abgeben und unterstützung annehmen.Auch wenn ich Angst vor einem Sprung hätte, denke ich doch, dass es gut sein kann. Mal gucken. Wie geht es Dir nun, einige Monate nach dem Tod Deiner Ma?

Seid gegrüsst, Sunny
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  #7  
Alt 19.07.2011, 17:48
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Liebe Sunny,
ich kann das absolut nachvollziehen, was Du schreibst - ich habe auch immer ein starkes Bedürfnis gehabt, alles unter Kontrolle zu haben, voraus zu planen... Während der Krankheit meiner Mutter wurde mir dann so klar, dass ich die wesentlichen Dinge (z.B. Gesundheit) eh nicht unter Kontrolle habe, so dass ich da langsam etwas nachlassen konnte. Und wir haben wirklich noch schöne Momente gehabt, haben sehr viel miteinander unternommen - immer angepasst an das, was noch ging...

Jetzt - gut 7 Monate nach dem Tod meiner lieben Mutter - geht es mir durchwachsen, würde ich sagen. Ich führe ein "normales" Leben, kann mich auch an Dingen freuen, aber die Tränen sind eigentlich immer unter der Oberfläche. Soviel erinnert mich an meine Mutter, ich denke sehr viel an das letzte Jahr, es kommen immer wieder so blöde Gedanken "Warum haben wir das nicht ausprobiert, vielleicht hätte das geholfen...". Aber insgesamt geht es besser, als ich mir das vorher hätte vorstellen können...

Ich wünsche Euch ganz viel gute Zeit
Anja
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  #8  
Alt 20.07.2011, 15:09
Jaecky Jaecky ist offline
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Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Liebe Sunny,

es tut mir schrecklich leid, was bei dir passiert bzw. passiert ist. Ich kann gut verstehen, wie es dir geht. Mein Paps hat seit 6 jahren Krebs. Manchmal liegen auch die Ärzte mit ihren Prognosen total daneben. Vielleicht bleibt euch auch mehr Zeit. Mein Papa ist bereits älter als er laut Prognosen hätte sein dürfen.

Als ich gelesen hab, was deine Tochter sagte, kamen mir echt die Tränen. Es ist bewundernswert, wie deine Tochter in dem Alter reagiert hat.

Ich wünsch Dir viel Kraft für die nächste Zeit.

Liebe Grüße Jäcky
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  #9  
Alt 03.08.2011, 21:44
Sonnenschein78 Sonnenschein78 ist offline
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Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Hallo an Alle,

nach gut zwei Wochen melde ich mich wieder zu Wort. Ich habe täglich mitgelesen (LK- und Angehörigenforum), konnte aber nicht schreiben, weil ich das GAnze erstmal setzen lassen wollte. Ein wenig habe ich das Gefühl, wir alle arrangieren und mit dem Krebs. Das Wissen darum ist latent da, rückt aber in den Hintergrund, da meine Ma Normalität lebt. Stand der Dinge: immer noch kein Haupttumor ausmachbar, verschiedene Arztbriefe, mal lauten sie Kleinzelliges, mal NKZ Lungen CA, mal Carcinom in Situ, mal infiltrierend wachsend. Fakt ist: im Kopf sind 8 RAumforderungen, "Stellen" an Becken, Oberschenkeln und beiden Schultern. Knochenbiopsieergebnisse stehen noch aus. Mein Ma will nicht anrufen beim HA. Ich habe es heute - allerdings ohne ihr Wissen - getan. Ergebnis liegt ihm vor, ich kann es persönlich mit ihm besprechen (habe Vorsorgevollmacht und Schweigepflichtsentbindung meiner Ma). Ich bin total hin- und hergerissen: soll ich mit dem Doc reden? Habe "Wissensdurst", aber andererseits, was soll es bringen, wenn ich weiss, wo in welchem Knochen Metas sind, aber meine Ma es nicht wissen möchte

Ich habe das Gefühl, dass seit Beginn der Bestrahlung (Kopf, Schulter) was passiert und irgendwie ein friedvolles Gefühl eintritt. Meine Ma hatte nun 11 Sitzungen (täglich), dreimal wird Schulter noch bestrahlt. Ihr geht es sehr gut, ist immer mit dem Bus zur Bestrahlung und auch zurück und hat hinterher immer zwei Eis gegessen - eins am Ostausgang der UNiklinik, eins am HauptausgangSo viel Eis hat sie glaub ich im Leben nicht verputzt.

Chemo soll irgendwann in 2 Wochen beginnen. Meine Ma ist die letzen Tage viel unterwegs gewesen (Shoppingflash - LG an UNdine), hat unendlich viel gekocht und probiert (sie ist begnadete Köchin) und Reisen für Herbst ausgesucht. Ist auch gut so, solange sie Kraft hat, soll sie aus dem vollen Schöpfen.

Ja, ihr geht es gut, besser als in den letzten Monaten, da keine Schmerzen in den Schultern mehr (weswegen sie überhaupt zum Arzt ist). Sie lebt auf, und ich hätte das ganze wirklich fast verdrängt...wenn sie sich nicht heute, als wir da waren, ins Haar gefasst hatte und ein kompletter Büschel danach in ihrer HAnd war. Nun geht es los, und es hat mich heute abend, in Ruhe zu Hause, vollkommen umgehauen. Nu ists da, das Bewusstsein, dass sie den Kampf antreten wird. Und damit kommen die Ängste um sie. Und die Angst, wie die Chemo wird - die sie ambulant machen möchte. Sie lebt allein, wir sind nciht weit weg (nicht mal n KM), aber sie möchte, dass wir unser Leben so weit wie möglich weiterleben. Muss ja auch, habe zwei Kinder und arbeite. Ich habe Angst, wie es ihr unter der Chemo gehen wird, wie sehr sie gezeichnet sein wird. Ich hoffe, ich finde den Weg, dass ich es als ihre Kampfansage auffasse (mit den leider üblichen NW), und dass ich aus dem Mitleidsgfühl rauskomme.

Ich habe noch ein paar Bitten/Wünsche an Euch:
kann mir jemand schöne Mützen empfehlen, die meine Ma tragen kann, wenn Haare nun ausgehen (alternativ zum Haarteil, dass sie Freitag abholen kann)?
Wie ist es mit Pflege der Kopfhaut, die langsam gereizt zu sein scheint durch die Bestrahlung?
Was ist ergänzend zur Schulmedizin gut, womit habt ihr Erfahrungen bei Euren Lieben gemacht? Mistel? Homöpathie? Ernährung? Würde mich über alles freuen.

Euch nen schönen Abend, Liebe Grüße, Sunny
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  #10  
Alt 05.08.2011, 21:26
Benutzerbild von Billchen
Billchen Billchen ist offline
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Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

he du...
erstmal einen dicken Knuddeler für dich ......viel Kraft für dich und deine Mama und alles Liebe....
Ich möchte auf deine Frage wegen Mützchen und Pflege eingehen....ich hatte Bestrahlung der Brust ... als die rot geworden ist habe ich einfach Quark drauf getan hat mir gut geholfen...müsste ja auf dem Kopf auch möglich sein...ihr könnt aber auch die Strahlendocs fragen die haben auch immer Tipps für die Patienten....
Ich habe mir damals in der Sportabteilung einige Head-Tücher gekauft..die kann mann dann einfach drüberstrippen und es sieht auch ganz flott aus...für die Nacht habe ich mir in der Kinderabteilung dünne so ne Art Zipfelmütze gekauft ....den Bommel hab ich dann abgeschnitten....ich hab immer gefroren nachts aber mit der Mütze klappte das dann prima.....
ansonsten habe ich mit bunte Tücher besorgt..etwas grösser als Kopftuch und habe im Internet geforscht wie man die binden kann....wenn es bei euch in der Nähe eine Krebsgesellschaft gibt kannst du da mal anrufen die haben spezielle Schminktippsgegen Blässe und fass die Wimpern und Augenbrauen ausgehen und auch Bindetechniken für die Tücher
Ich hoffe ich konnte dir ein paar Anregungen geben. Ach noch was wegen dem Essen----Alles was rot ist ist sehr gesund für Krebspatienten...Tomaten rote Beete auch der Saft davon rote Paprika überhaupt viel Gemüse und Obst Ich wünsche dir und deiner Mama alles Gute.
__________________
Ganz liebe Grüße
Billchen

Geändert von Billchen (05.08.2011 um 21:29 Uhr) Grund: noch was hinzugefügt
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  #11  
Alt 05.08.2011, 21:34
Sonnenschein78 Sonnenschein78 ist offline
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Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Hallo Billchen, das passt ja, wollte nur nochmal schnell im KK gucken, da musst Du gerade geschrieben haben. Danke für den Knuddler und für die Tips (beides kann ich grad seeehhhr gut gebrauchen). Es berührt mich, dass Du die Zeit und Musse aufbringst, trotz eigenem schweren Päckchen...aber genau das ist ja das Schöne am Forum. Mit dem Frieren - das hatte ich gar nicht aufm Schirm - gucke mal, ob ich was Schönes finde. Die PAtentante meiner Tochter näht (eigentlich Kinderkleidung) und macht immer so schöne Sachen, da frag ich meine Ma auch mal (sie näht auch für sich und ihre Schwester, von daher muss meine Mama nicht mit er Kindermütze rumlaufen

Morgen wird ein schwerer Tag: Haare ab - sie will sie rasieren lassen, da sie ausfallen. Das haut mir grad ziemlich aufm Magen. Die ganze Zeit hat Mama gesagt, dass sie das nicht stören würde, gehört halt dazu, aber ich denke, wenn es morgen soweit ist...Sie hat mich gefragt, ob ich mit kommen kann. Mach ich auch, dann heulen wir eben gemeinsam. Habe auch überlegt, ob ich meine schulterlangen Haare aus Solidarität kurz schneide, aber das würde sie nicht wollen.
Schickt mir ein wenig Kraft für morgen - auch wenn ich weiss, dass jeder sie für sich braucht.
Liebe Grüße, Sunny
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  #12  
Alt 27.09.2011, 11:40
Sonnenschein78 Sonnenschein78 ist offline
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Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Hallo Ihr Lieben, es sind schon wieder Wochen vergangen, in denen ich lese, täglich, aber kaum die Kraft zum Schreiben habe. Nun liege ich mit Magen-Darm zu Hause, meine Kinder sind in Schule und Krippe und mein Mann bei der Arbeit.
Bei uns ist viel passiert, und gestern hatte ich einen Nervenzusammenbruch. Mit meiner Ma geht es rapide bergab. Sie hatte bisher zwei Chemos (alle 3 Wochen, Cisplatin). Die letzte vor 12 Tagen hat sie so umgehauen, dass ich den Arzt nach Hause bestellt habe. Ein elendiger Anblick, nur Übelkeit und Brechen, und sie konnte aufrgun der Knochenmetas nicht laufen. Vor einer Woche ist sie auf der Palliativ aufgenommen worden, nicht als Einbahnstrasse, sondern Schmerzeinstellung und Stabilisierung. Es geht ihr besser, allerdings ist sie zeitweise ziemlich neben der Spur. Ich weiss nicht, ob es von den Hirnmetas (8!) oder Medis kommt.
Letzte Woche hatte ich allein ein Gespräch mit dem Onko - es sieht nicht gut aus, die Knochenmetas sind unter der Chemo weitergewachsen, und es ist eine große an der BSD nachgewachsen - daher vielleicht auch die Übelkeit?
Er rät zum Chemoabbruach, ich sehe es ähnlich. Wir wollen am 15.10. gemeinsam (wir 4, meine Ma und meine Schwester mit Mann und Kind - sie leben in Irland - nach Frankreich in den Urlaub). Mamas letzte Reise, sie und mein Vater lieben Frankreich.
Mir graut davor: die Vorstellung, letzte Reise, und auch ihr ZUstand. Sie kann kaum laufen, essen geht immer noch nicht, nun schon seit einer Woche. Heute sollte sie nach Hause, nun aber doch nicht, Fieber, Blutwerte im Keller, Blutkonserven. Bestrahlung zur Schmerzlinderung ertsmal abgesagt. Ich habe gerad kein gutes Gefühl (wie die ganze letzte Zeit nicht). Ihr Bronchen sind total verschleimt, sie hat aber nicht genug Kraft zum Abhusten und soll nun inhalieren. Wenn sie nach Hause kommt, habe ich keine Ahnung, wie das werden soll. Meine Mama ist Witwe, ich wohne nur ein paar Strassen weiter, arbeite aber und habe zwei Kinder. Ich würde mich gern krankschreiben lassen, das ist auch ok, aber ich weiss nicht, wie lange es noch dauert. Vielleicht berappelt sie sich nochmal? Die Ärzte sagen wenig, sie können es nicht gut einschätzen. ICh wünsche mir mehr KLarheit, auch für meine Schwester, damit sie weiss, ob sie nciht erst nächste woche (zu mamas Geb) kommt, oder schon früher. Auch nicht einfach für sie, die ständigen Reisen mit meiner Nichte (10 Monate), allein, weil mein Schwager nicht so viel Urlaub hat.

Ich schreibe verworren und ohne Sinn un Verstand, und gleichzeitig tut es gut, es loszuwerden.

Gestern hatte ich nen totalen ZUsammenbruch. Ziemlich plötzlich. UNd habe mich so allein gefühlt (obwohl ich den besten Mann der Welt hab, meine liebe Schweester und tolle Freunde). Ich habe mich immer bei meiner Mama ausgeweint, das geht nun nicht mehr. Sie ist mein Fels in der Brandung, den ich bald nicht mehr habe

Gruss, Sonnenschein
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  #13  
Alt 27.09.2011, 12:46
Haram Haram ist offline
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Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Liebe Sonnenschein,
ich bin Betroffene und keine Angehörige, daher lehne ich mich hier nicht so weit aus dem Fenster. Aber eins ist mir eingefallen: Verschiedene karitative Dienste wie z.B. die Johanniter bieten eine Hausversorgung von Krebspatienten in verschiedenen Ausprägungen an. Vielleicht könnte das für Dich eine Entlastung und Beruhigung sein. Das geht von Besuchen über Spazierengehen bis Einkaufen. Ruf' doch dort mal an.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles erdenklich Gute und viel Kraft,
Haram
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  #14  
Alt 29.09.2011, 13:03
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Liebe Sonnenschein,
das tut mir so leid, dass bei Deiner Mama so schnell eine Verschlechterung eingetreten ist - diese SchXX Krankheit!!

Ich kann absolut verstehen, dass Du Angst davor hast, wie es werden soll, wenn sie nach Hause kommt... Ich denke auch, dass es gut wäre, wenn ihr euch Unterstützung holt - uns hat damals eine Beraterin des Palliativ-Netzes sehr geholfen, die zu einem Gespräch kam und mit meiner Mami und mir gemeinsam ausgelotet hat, welche Hilfen in Frage kommen, was die beste Lösung ist.
Es gibt da viele Möglichkeiten und wirklich gute Fachleute für die Pflege von schwer kranken Menschen.

Ich schicke Dir eine große Portion Kraft, das ist so eine schwere Zeit...
Anja
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  #15  
Alt 29.09.2011, 20:25
Sonnenschein78 Sonnenschein78 ist offline
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Standard AW: Fühle mich unendlich allein - meine Ma hat LK

Hallo Ihr Lieben, nachdem sich meine Ma ganz gut stabilisiert hat, geht es ihr nun sehr schlecht. Sie hat hohes Fieber, Antibiotikum wirkt nicht, und nun besteht noch V.a. Schlaganfall. Sie machen kein MRT, das wäre eine Qual. Da sie die ganze Zeit schläft, kann man aber auch keine motorischen Tests machen. Mit nem Schlaganfall ist das Problem, dass er nciht behandelbar wäre - wg Blutverdünnung/Organbluten.

Es tut mir so sehr leid, ich möchte niemandem Angst machen, weh tun. Es kann ja auch völlig anders laufen. MOrgen kommt meine Schwester aus Irland - eigentlich wollte sie erst nächste Woche kommen. UNd morgen wissen wir auch mehr zum Antib. und Schlaganfall. Wenn nur eins von beidem eintritt - Schlaganfall oder ATB wirkt nicht - denken wir, dass wir uns entscheiden, sie gehen zu lassen und alles abzusetzen, was verlängert wird. Schwere Entscheidung??? Um ehrlich zu sein, ich weiss es nicht. wenn die Situation so bleibt und sich nciht um 100% dreht, wenn es nun so schlimm für sie ist, und sie sich quält, es eine Entscheidung, die wir aus bedingungsloser Liebe treffen.
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