Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 11.06.2010, 20:46
Aviva Aviva ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.03.2010
Beiträge: 3
Standard Gibt es denn gar keine Hoffnung? - BSDK

Hallo,

mein Papa hat Bauchspeicheldrüsenkrebs. Die Diagnose wurde am 15.02.2010 gestellt. Er hatte eine Thrombos im Bein und beim durchcheken im KH hat man dann den Tumor gefunden. Metastasen in der Lunge, Leber und den Lymphknoten. Operation war nicht mehr möglich. Er musste jetzt immer 3 mal zur Chemo (Gemcitabin), dann 2 Wochen Pause.
Nun wurde untersucht, inwieweit die Chemos etwas gebracht haben. Der Tumor ist stark gewachsen. Weitere Metastasen in der Lunge und nun auch nach an der Wirbelsäule. Daher wohl auch die zunehmenden Rückenschmerzen. Mein Paps hat Probleme aufzustehen oder Treppen zu steigen. Essen ist für ihn eine Qual. Oft stören ihn auch nur die leisesten Geräusche....
Ostern waren wir mit ihm meiner Ma, meiner Schwester und unseren 3 Kindern zusammen im Urlaub. Ich bin so froh, dass wir das zusammen gemacht haben. Irgendwie versuchen wir noch schöne Erinnerungen zu sammeln - klingt vielleicht komisch.
Die Ärzte meinen, dass mein Papa nur noch ca. 2 Monate hat. Mit weiteren Chemos mit anderen Wirkstoffen vielleicht vier. Bis Montag soll er sich überlegen, ob er das möchte.
Würde mich am liebsten nur noch verkriechen, aber da ist die Arbeit, die Kinder - irgendwie muss man funktionieren. Mir tut es so unendlich weh, meinen Papa so zu sehen, wie er immer dünner wird, schmerzen hat, kaum essen kann, die Haare ausfallen.
Er ist ganz ruhig. Erträgt das alles und versucht nicht zu zeigen, wie es ihm geht.
Meine Mama versucht stark zu sein und kümmert sich rührend. Sie weint heimlich, um meinen Paps nicht traurig zu machen. Wir gehen Abends oft noch zusammen raus und laufen und laufen - um irgendwie beide den Kopf frei zu kriegen. Sie hat das alles schon mit ihrer eigenen Mutter durch, die mit 50 an Brustkrebs verstorben ist.
Meine Schwester ist geistig behindert, aber sie versteht was passiert. Sie fühlt auch sehr schnell, wenn etwas anders ist und nimmt Stimmungen sehr stark wahr. Ich hab Angst, dass sie uns zusammenbricht, wenn es jetzt mit Papa schlimmer wird.
Unsere Kinder gehen gut damit um, sind noch klein (8, 6 und 4 Jahre alt). Sie versuchen ihrer Oma viel zu helfen, merken das sich der Opa verändert.
Mein Papa ist erst 56.
Ich weiß nicht, wie ich das alles durchstehen soll. Ich würde meinem Papa so gerne helfen. Hab viel im Internet recherchiert, Medikamente besorgt um die Nebenwirkungen von der Chemo zu mildern.... Würde ihm so gerne etwas von den Schmerzen nehmen.
Gibt es denn gar keine Hoffnung? Können sich die Ärzte nicht irren? Kann so ein Tumor in seinem Wachstum nicht mal einfach so stagnieren? Ich hab solche Angst.
Woher habt Ihr nur Eure ganze Kraft genommen, um das durchzustehen? Ich möchte aufwachen können und alles ist wieder gut.
Aviva




Mein Paps:
15.02.2010: Diagnose BSDK, Metastasen in Lunge, Leber, Lymphknoten
10.06.2010: Trotz Chemo wächst der Tumor, noch mehr Metastasen in Lunge, Leber, Lymphknoten und an der Wirbelsäule
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 12.06.2010, 10:08
ClaudiaF ClaudiaF ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.11.2008
Beiträge: 398
Standard AW: Gibt es denn gar keine Hoffnung? - BSDK

Liebe Aviva,

wir sind derzeit in der wohl gleichen besch... Lage, was Deinen Dad und meine Mum betrifft.

Meiner Mum gab man nur noch wenige Wochen Lebenszeit. In einem letzten verzweifelten Versuch, doch noch helfen zu können, habe ich mich an Herrn Dr. Müller, Würzburg gewandt und auch prompt Antwort bekommen. (Wir, das heisst in dem Fall ich, habe mich aber dagegen entschieden)

Geändert von gitti2002 (13.07.2017 um 01:00 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 12.06.2010, 19:23
Aviva Aviva ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.03.2010
Beiträge: 3
Standard AW: Gibt es denn gar keine Hoffnung? - BSDK

Hallo Claudia,

tut mir leid, dass ihr in einer ähnlichen Situation seid. Ich frag mich oft, ob ich alles getan habe, was ich hätte tun können. Deine Mam ist ja schon ganz schön lange krank. Schade das die OP nicht den Erfolg gebracht hat. Ich denke da setzt man viel Hoffnung rein. Die Chance hatten wir von Anfang an nicht.
Wie geht es Deiner Mam jetzt? Hier liest man oft, dass sich der Zustand immer sehr schnell verschlechtert. Davor habe ich Angst und vor allem, dass er sich so quälen muss. Fand die Nebenwirkungen von den Chemos jetzt schon schlimm.
Vielen Dank für die Infos. Ich versuch solche Dinge wenigstens immer zu hinterfragen bei den Ärzten. Bin gespannt, wie sich mein Paps entscheiden wird, ob er weiter macht mit den Chemos. Ich will ihm da nicht reinreden. Es wäre egoistisch, zu verlangen, dass er es für uns tut...
Wie kommst Du klar?
Ganz liebe Grüße
Aviva
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 12.06.2010, 20:46
Little Swissy Little Swissy ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.09.2008
Beiträge: 23
Standard AW: Gibt es denn gar keine Hoffnung? - BSDK

Hallo Aviva,

jeder muß für sich selber seinen Weg finden und sich bei dem Arzt behandeln lassen, zu dem er Vertrauen hat. Ich persönlich habe mehrere Onkologen zur Regionalen Chemotherapie befragt, da es für mich als Laien viel sinnvoller erschien, als die Standardchemo, die den ganzen Körper belastet.
Es ist natürlich auch kein leichter Weg, denn meine Mutter wurde am Montag seit ihrer Whipple OP im August 2008 erneut groß operiert. Sie ist noch schwach, aber der Prof. hat den Leberlappen entfernt, der stark mit Metastasen durchsetzt war. Die andere Seite ist laut seiner Aussage wohl kaum betroffen. Das konnte man nicht auf dem Pet-CT sehen, deshalb hat der Prof. operiert und all das herausgenommen, was nicht reingehört (O-Ton). Wir sind seit Ostern auch zwischen Hoffen und Bangen gewesen (meine Ma hat zwischenzeitlich nur noch geweint), aber jetzt haben wir wieder eine Perspektive.

Sie haben jetzt Gewebeproben entnommen, um 24 Zusammenstellungen zu prüfen - sprich welche Chemo am besten den Krebs zerstört. Bei meiner Ma haben die Chemos mit Gemzar und Folfox die Metastasen z.T. resistent gemacht.

Wir haben jetzt wieder Hoffnung, dass uns noch Zeit bleibt!!!

Es ist an dieser Stelle lediglich ein Tipp bzw. ein Ausweg, für alle die hoffnungslos sind. Bei dieser schrecklichen Krankheit muß man alle Möglichekeiten überprüfen und uns scheint dieser Weg sinnvoll!

Aviva und Claudia, ich wünsche Euch alles alles Liebe und drücke tüchtig die Daumen - alles erdenklich Gute für Euch!!!

Ich verabschiede mich an dieser Stelle aus dem Forum!

Ich drück´ Euch!

LG Nicole

Geändert von gitti2002 (13.07.2017 um 01:05 Uhr)
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:57 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55