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Ich wusste nicht, dass ein Anruf so weh tun kann
Hallo alle zusammen,
so dann nehme ich mal meinen Mut zusammen und werde mich auch mal vorstellen. Ich heiße Marko werde demnächst 26 Jahre alt und lese im Forum schon ein ganze Weile mit. Meine Mutter ist an Kehlkopfkrebs erkrankt. Ihr wurde im Januar 2007 der gesamte Kehlkopf mit den daneben liegenden Lympfknoten entfernt. Nach der OP hat sie sich sehr schnell wieder erholt und schöpfte neue Kraft im Kampf gegen den Krebs. Sie wurde anschließend bestrahlt. Seidem habe ich sie nie wieder richtig sprechen hören. Bei einer Nachkontrolle im September 07 hieß es die Organe sind krebsfrei, doch an der Luftröhre wurde ein bösartige Geschwulst gefunden. Diese wurde dann auch vollständig entfernt. Die Nachkontrolle im März 2008 ergab jetzt es hat sich eine weitere Geschwulst an der Luftröhre gebildet. Heute kam der Anruf aus dem Krankenhaus, die Ärzte haben nun entschieden, dass sie eine Chemotherapie beginnen soll, da keine OP mehr in Betracht gezogen werden kann. Am Mittwoch, den 21.05. nächste Woche muss sie in die Klinik. Dort werden dann alle weiteren Details besprochen. Es ist so mühsam, da kämpfst du die ganze Zeit und dann war vielleicht doch alles umsonst. Meine Mutter ist sehr stark, für sie kommt aufgeben nicht in Frage. Sie sagt immer: Das sie gelernt habe, dass man noch lange weitermachen kann, auch nachdem man dachte es geht nicht mehr. Ich bin ganz stolz auf sie. Ich bewundere die Menschen, die trotz der schweren Schicksale immer noch viel Lebensmut beweisen. Sich einfach nicht unterkriegen lassen. Das im Leben nicht das zählt was man hat, sondern wen man hat. Ein Mensch sollte in einer solchen Lebenskrise nie allein gelassen werden. Ich wünsche allen Betroffenen und Angehörigen viel Kraft im Kampf gegen diese heimtückische Krankheit. Auch wünsche ich allen Betroffenen und Angehörigen für dunkle Stunden die Eigenschaft der Sonnenblume, die ihr Gesicht dem Licht zuwendet, sodass die Schatten hinter ihr fallen. Viele Grüße, bis bald Marko |
#2
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AW: Ich wusste nicht, dass ein Anruf so weh tun kann
Lieber Marko,
als erstes: es tut mir leid, dass deine Mutter so schwer krank ist. Du kannst zu Recht stolz auf sie sein. Meine Mam hatte ein Gehirntumor der schlimmsten Art. Auch sie hat nicht aufgegeben und bis zum letzten Atemzug dagegen gekämpft. Deine Mutter ist eine starke Frau und sie kämpft nicht nur für sich sondern für ihre Familie gegen diese heimtückische Krankheit, die KEINER verdient hat. Ich wünsche euch und besonders deiner Mutter viel Kraft für die Zukunft. Und ich hoffe, dass sie diese Krankheit besiegt und noch sehr lange bei dir sein kann... Mögen diese vielen euch begleiten und beschützen... Ela
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Mam * 18.06.1949 + 08.01.2008 Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen, ist voller Trauer unser Herz; Dich leiden sehen und nicht helfen können, das war unser größter Schmerz. Ich werde Dich ewig lieben!!! |
#3
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AW: Ich wusste nicht, dass ein Anruf so weh tun kann
Hallo Marko,
zu deinem Satz. Sie sagt immer: Das sie gelernt habe, dass man noch lange weitermachen kann, auch nachdem man dachte es geht nicht mehr. Deine Mama hat recht, und das zeigt dass du eine sehr sehr sehr starke Kämpferin als Mutter hast. Und es gab schon viele Fälle, wo man erstmals nicht mehr operieren konnte. Nach ein oder auch mehrern Chemo dann wieder Krebsfrei operiert wurde. Es ist möglich. Und es kann auch sein, dass gar keine OP mehr nötig sein wird, da der Krebs sich durch die Chemo schnell aus dem Staub gemacht hat, dass er gar nicht mehr anzeigt. Und bei soviel Lebensmud und Stärke bei deiner Mutter und so einem Sohn, der für sie da ist hat der Krebs nur eine Chance Schnell weg!!! Wahrscheinlich lehrt uns das Schicksal und das Erlebte. Für mich hatt sich ein Satz geprägt: "Eine helfende Hand in der Not, ist mehr als alles Geld der Welt" Wünsche dir und deiner Mutter alles Gute Gruß Alex |
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AW: Ich wusste nicht, dass ein Anruf so weh tun kann
Hallo Ela, Hallo Alex,
vielen Dank für die aufbauenden Worte. Ich hoffe, dass wir auch diese schwierige Hürde schaffen. Bin sehr gespannt auf den Mittwoch, wie lange die Chemo dauern wird. Wie stark die Nebenwirkungen sind und vor allem, ob sie anschlägt und dann auch zum erwünschten Erfolg führt. Vielen Dank für's "zuhören". Viele Grüße Marko |
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AW: Ich wusste nicht, dass ein Anruf so weh tun kann
Hallo alle zusammen,
seit Freitag steht nun fest, dass meine Mutter eine sechswöchige Chemo über sich ergehen lassen muss. Am Freitag haben sie ihr einen Port gelegt, über den sie dann die Medikamente geben und haben sie dann auch wieder nach Hause geschickt. Jetzt muss sie 10 Tage warten und dann beginnt die erste Woche stationär. Dann im Wochenrhytmus 1 Woche Krankenhaus 10 Tage zu Hause usw. Sie haben auch gleich gesagt, dass alle Haare ausfallen werden und sehr starke Nebenwirkungen auftreten werden. Weiterhin haben sie auch gesagt, dass die ersten Tage sehr schlimm werden, sie wäre dann wohl nicht richtig ansprechbar. Hat jemand Erfahrung mit dieser Verfahrensweise? Ist das mit dem Port und der langen Wartezeit normal oder ist dies ein unübliche Methode? Wenn ich mir dieses Szenario vorstelle laufen mir schon die Tränen. Man ist so machtlos, ich würde ihr so gerne diese schlimme Zeit abnehmen. Ich kann das alles nicht fassen, da wirst du von heute auf morgen einfach so aus dem alltäglichem Leben gerissen. Ich habe große Angst jetzt meine Mutter schon zu verlieren. Hoffentlich geht die Zeit schnell vorbei, aber das wichtigste ist ja das die Chemo anschlägt. Viele Grüße Marko |
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AW: Ich wusste nicht, dass ein Anruf so weh tun kann
Hallo Marko,
zu der Chemo kann man nur etwas sagen, wenn man genau weiß, welche Mittel denn gegeben werden. ABER jeder Mensch ist anders und reagiert auch anders auf die Chemo, was dem einen extrem schwer fällt, findet der nächste schon nicht so schlimm. Zu dem Port, da sei froh, dass er gelegt wurde. Ich bin selbst auch Port-Trägerin und heilfroh, dass ich ihn habe. Er ist ganz sicher weniger belastend bei der Chemo als wenn immer die Venen angestochen werden müssen. Lg blueblue Wer nicht kämpft, hat schon verloren! |
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AW: Ich wusste nicht, dass ein Anruf so weh tun kann
Hallo Marko,
Bin bisher eigentlich die meiste Zeit nur stille Mitleserin gewesen, aber jetzt melde ich mich auch mal zu Wort, da ich denke, ich kann deine Ängste ein bisschen nehmen. Mein Papa ist zwar leider letzten Oktober verstorben, aber er hatte durch die Chemotherapie noch die Möglichkeit 4 (!!!!) Jahre länger zu leben und das eigentlich mit recht wenigen Nebenwirkungen. Er war zwar jeden Freitag nach der Chemo erschöpft und auch am Wochenende noch angeschlagen, jedoch war es ihm möglich wieder am Montag arbeiten zu gehen (und zwar voll berufstätig) Er bekam die Chemo auch über seinen Port verabreicht und das war wirklich eine sehr starke Erleichterung wie auch blueblue schon gesagt hat. Es ist auch ganz normal, dass erst nach ca. 10 Tagen nach Portverlegung mit der Chemo begonnen werden kann. So jetzt drücke ich dich erstmal ganz fest und glaube mir. Du entwickelst soooo starke Kräfte, dass du das zusammen mit einer Mama durchstehen kannst.....und ich bin mir sicher, eine Mama meisterst das genauso gut wie es mein Papa gemacht hat. Ich denke an euch Lieben Gruß
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Nimm dir Zeit den Himmel zu betrachten Suche Gestalten in den Wolken, Höre das Wehen des Windes und berühre das kalte Wasser. Wir sind die Eindringlinge, die von einem unendlichen Universum nur für eine kurze Zeit geduldet werden Papa (21.1.1948-19.10.2007), ich hab dich lieb!!!! |
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AW: Ich wusste nicht, dass ein Anruf so weh tun kann
Hallo Marko,
will mich nun auch mal kurz hier einklinken. Kann mich blieblue nur anschließen. Es gibt nichts besseres wie einen Port. Habe selber einen,und werde ihn freiwillig bestimmt nicht mehr abgeben!!! Ich habe selber schon etliche Chemos bekommen,und steh jetzt auch wieder vor den nächsten Chemos.Bisher hatte ich eigentlich nie große Probleme mit den Chemos. Gut ,das sich die Haare verabschieden,da kann man eingentlich nichts machen. Deine Mutter soll ich ein Rezept für eine Perücke geben lassen,und dann einen guten Friseur aufsuchen .Mir hat das KH damals einen Friseur empfohlen und ich hatte ein ganz tolles Teil. So toll,das selbst beste Freunde nicht gemerkt haben,das es nicht meine eigenen Haare waren. Ausserdem soll Deine Mutter auf Begleitmedis bestehen.Ich selber habe immer sehr gute Belgeitmedis gegen die Übelkeit bekommen,und es ging mir eigentlich immer recht gut bei den Chemos. Vielleicht kannst Du Dich erkundigen welche Chemos geplant sind,dann bekommst Du bestimt noch genauere Auskunft. Drücke Deine Mutter mal ganz fest die Daumen. Liebe Grüsse Elli |
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AW: Ich wusste nicht, dass ein Anruf so weh tun kann
Hallo Marko!
Ich schliesse mich meinen Vorschreibern an. Jeder Mensch reagiert anders. Sicher, es wird Nebebwirkungen geben, aber in welcher Art sie auftreten und wie stark sie sind, ist ganz verschieden. Ich wünsche euch, das deine Mum möglichst wenige Nebenwirkungen hat, und die Chemo super anschlägt! Deine Mum ist eine Kämpferin. "Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren"
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In Liebe Daddy geb. 27.02.54 gest. 08.02.2008 Du wirst für immer in meinem Herzen sein. |
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AW: Ich wusste nicht, dass ein Anruf so weh tun kann
Hallo Marko,
weder meine Mutter noch mein kleiner Bruder hatten einen Port. Bei meinem Bruder lag es aber auch daran, dass er geistig behindert war und einen Fremdkörper niemals zugelassen hätte. Um es unter Narkose zu machen, war er schon zu schwach. Fakt ist, dass die Arme furchtbar aussahen. Ein Port ist daher auf alle Fäll besser. Ich stimme meinen Vorschreiberinnen zu, besteht auf Begleitmedizin und achtet auf alle Fälle darauf, dass das Immunsystem nicht zu sehr in den Keller fällt. Bei meiner Mutter mußten sie die Chemo abbrechen, da das Immunsystem quasi auf Null war. Sie hätte erst zur Kur gemußt, um das Immunsystem wieder aufzubauen. Das hat sie aber nicht mehr geschafft. Bei meinem Bruder haben die Ärzte sehr gut darauf geachtet, und wenn die Werte sehr tief waren, bekam er gleich entsprechende Medikamente und es ging ihm bald wieder besser. Ich wünsche dir und deiner Mutter alle Kraft. LG Mandy
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Mutti 15.02.1951 - 09.01.2004 mein kleiner Bruder Michael 10.04.1979 - 20.03.2008 |
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