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#1
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Tamoxifen - ich will nicht mehr
Ich schlucke jetzt treu und brav seit dreieinhalb Jahren Tamoxifen, erdulde ziemlich alles an Nebenwirkungen, ich habe aber mittlerweile die Nase gestrichen voll. Ich habe sieben Kilo zugenommenund habe zeitweilig starke Depressionen, was aus meiner Familie natürlich niemand versteht. In letzter Zeit habe ich Tamoxifen unregelmäßig eingenommen, zuweilen mehrere Tage gar nicht und nun habe ich meine Menstruation wieder bekommen, eigentlich genauso stark wie vorher, mit Unterleibsschmerzen.
Das letzte Gespräch mit meinem Arzt, mir Anastrozol zu verschreiben, verlief unbefriedigend, er schob es auf meine Knochen, denn das Szintigram ergab eine Vorstufe für Osteoporose. Ich befürchte aber, es sind die Kosten. Hat jemand einen Rat für mich, wie ich mich weiter verhalten soll? Ich würde am liebsten den Gynäkologen wechseln. Das Tamoxifen werde ich wohl erst mal weiter nehmen.
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Liebe Grüße Heike |
#2
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AW: Tamoxifen - ich will nicht mehr
Hallo Heike,
offensichtlich nimmst du "nur" Tamoxifen und bist noch praemenopausal (da deine Mens ja wieder einsetzt), dann wird dir eine Aromatasehemmer wie Anastrozol nichts bringen. Oder du mußt zusätzlich deine Eierstöcke ausschalten (per GnRH Analogon oder OP). Wenn du unter den NW des Tamoxofens aber so leidest, solltest du das in Erwägung ziehen, es ist durchaus üblich (z.Bsp.nach 2 Jahren) einen switch auf einen Aromatasehemmer zu machen. Leider kenne ich dein Alter, und deine Tumorformel nicht. Was dein Osteoporoseproblem anbetrifft, so kann man vielleicht an Bisphosphonate denken, die ja auch inzwischen adjuvant eingesetzt werden. Die wären gut gegen Osteoporose und vorbeugend gegen Fernmetastasen. Alles in allem schreit dein Bericht nach einer Zweitmeinung bevor du ernsthaft darüber nachdenkst die AHT abzubrechen! Wünsche dir eine gute Entscheidung! Dolphin |
#3
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AW: Tamoxifen - ich will nicht mehr
Hallo Heike,
es ist tatsächlich so, dass Aromatasehemmer eher zu Osteoporose führen können als Tamoxifen. Es ist also ganz richtig, dass Dein Arzt davon Abstand nimmt. Außerdem sind Krebsmedikamente nicht Budgetgebunden. Er kann Dir ohne weiteres einen teuren Aromatasehemmer verschreiben, unterlässt es aber aus Vernunftsgründen. Deine Reaktion, den Gyn wechseln zu wollen, weil wer Dir nicht verschreibt, was Du möchtest, halte ich daher für unüberlegt und überzogen. Ich habe Tamox und 2 verschiedene Aromatasehemmer genommen und muss sagen, dass bei letzteren die Nebenwirkungen für mich weitaus schlimmer waren als bei Tamox. Nicht alles, was teurer ist, wird auch besser vertragen und nicht jeder Arzt, der keine Gefälligkeitsrezepte schreibt, ist ein schlechter Arzt.. Lieber Gruß |
#4
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AW: Tamoxifen - ich will nicht mehr
Liebe Heike,
ich verstehe Dich gut, allerdings scheint Dein Arzt recht verantwortungsvoll mit der Verschreibung von Medikamenten umzugehen. Ich selbst habe Tamoxifen auch abgelehnt und mir statt dessen die Eierstöcke entfernen lassen. Auch Femara habe ich abgeleht. Ob das nun gut oder schlecht ist oder unvernünftig wer weiß das schon. Für mich ist es wichtig, eine halbwegs gute Lebensqualität zu haben. Aber das muss jeder für sich entscheiden. Ich wünsche Dir alles Gute! Heike |
#5
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AW: Tamoxifen - ich will nicht mehr
Hallo, ich war heut bei meinem Onkologen genau wegen dieser Tamoxifengeschichte...vertrage es auch schlecht.Nun hab ich sowieso eine gute Prognose. Nach Rücksprache mit dem Brustzentrum darf ich nun nach einem Jahr das Tam. absetzen.Das Zoladex allerdings muss weiter laufen.Das ist auch kein Problem.
Ich hoffe für dich findet sich auch eine Lösung..... ganz liebe Grüße Karin |
#6
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AW: Tamoxifen - ich will nicht mehr
Danke für Eure lieben Antworten.
Ich möchte kein Gefälligkeitsrezept von meinem Arzt, ich möchte einfach nur, dass nach einer für mich besseren Lösung gesucht wird. Ich kann bzw. möchte so nicht weiterleben, dabei ist die Gewichtszunahme nur das kleinere Übel, ich habe unter anderem Zeitweise Depressionen, was ich früher nie hatte, so etwas kannte ich nicht und ich führe das nicht auf die Brustkrebserkrankung zurück, ich denke, die habe ich gut verarbeitet. Mich beschleicht schon länger das Gefühl, dass mein Gyn zwar ein sorgsamer Mensch ist, aber eben auch nicht sehr kompetent. Ich möchte einfach nur mal eine zweite Meinung. Vielleicht sollte ich mal in meiner Klinik vorstellig werden und dort mal nachfragen.
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Liebe Grüße Heike |
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