Bin so weit weg
Schreibe zum ersten Mal in einem Forum. Im Februar hatte mein Bruder auf einmal Sprachstörungen und wurde in Krankenhaus eingeliefert. Mein Gott war das ein Schreck als die Docs sagten, da wären Knoten bei ihm im Kopf, die auf das Sprachzentrun drücken. Man denkt sich dann son Mist Gehirntumor. Aber nein, die Untersuchungen haben ergeben, dass er Lungenkrebs hat. Als meine Schwägerin mir das mitteilte (ich wohne nämlich über 1000 km weit weg) Das war schon ein harter Schlag und ich dachte ich befinde mich in einem Alptraum. Er musste 20 x eine Strahlentherapie über sich ergehen lassen aber es ging ihm gut. Hatte ne gute körperliche Verfassung. Im März ist er mal für einen Tag zu uns gekommen, um uns zu zeigen, dass wir uns keine Sorgen um ihn machen müssen. Im April waren wir bei ihm und als wir wieder zu Hause waren, fragte mich meine Tochter, ob ihr Onkel denn wirklich krank sei. Tja, er war super gut drauf und ich machte mir grosse Hoffnungen, dass er den Krebs besiegen kann. Danach wurde er teilweise ein bisschen müder und musste sich etwas ausruhen aber ansonsten ging es ihm gut. Vor ca. 3 Wochen hat sich sein Zustand verschlechtert. Hatte wahnsinnige Schmerzen im rechten Bein. Hatte vor langer Zeit einen Flug gebucht, um ihn zu besuchen und freute mich schon riesig. Und dann am Tag wo ich losfliegen wollte, bekam ich einen Anruf von meiner Schwägerin die mir sagte, dass mein Bruder 2 epeieptische Anfälle hatte und im Krankenhaus liegt. Was sollte das jetzt schon wieder, denkt man sich. Am Freitag abend kam dann noch ein weiterer Schock als meine Schwägerin mir mitteilte, dass sich weitere Metastasen gebildet hatten (Leber, Lymphknoten). Naja, für mich war dann klar, dass jetzt wohl ein Chemotherapie gemacht würde, ich bekam aber nur ein verneintes Kopfschütteln und in mir brach eine Welt zusammen. Meine Schwägerin, die mit ihm zusammenlebt hat eine ganz andere Einstellung. Für mich war das wie eine Backpfeife. Habe ihn besucht und versucht so normal wie möglich zu sein. Fällt mir aber schwer. Am Sonntag als ich wieder wegflog habe ich ihn gebeten mich mal so richtig zu drücken, denn ich weiss ja gar nicht ob ich nochmal Gelegenheit habe ihn zu sehen. Es tut so weh.
Zu allem kommt noch dazu dass bei meinen Mann im April Hodenkrebs festgestellt wurde. Er wurde operiert und befindet sich jetzt in einer 10 jährigen Beobachtungsphase.
Bin unendlich traurig
Sanni
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