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Meine Mutter hat es geschafft
Meine Mutter, 67 Jahre, ist heute vormittag eingeschlafen.
Ihre Erstdiagnose mit kleinzelligem LK hatte sie im Dezember 2003. Nach Chemo und Bestrahlungen hat sie dann, nachdem sie die Nebenwirkungen überstanden hatte, ab Spätsommer 2004 wieder gelebt wie früher - keinen Gedanken an den Krebs verloren - außer bei den Kontrollterminen, bei denen aber alles in Ordnung war.... Bis sie vor Pfingsten 2006 Ausfallerscheinungen zeigte. Sie hat ihre Persönlichlkeit verändert und wußte nicht mehr so sie war, was sie tat und hatte Probleme beim Sprechen. Die Diagnose lautete dann: 3 Metastasen im Kopf. Sie bekam Ganzkopfbestrahlungen (31 Gy) und nochmals Chemo. Ihre Kräfte wurden weniger, unter der Chemo ging sie langsam in den Rollstuhl, konnte aber immer noch die Treppen vom 2. Stock ihrer Wohnung nach unten gehen, um sich dann im Rollstuhl durch die Stadt fahren zu lassen. Sie war geistig voll da - wir hatten einen wunderschönen, bewußt gelebten Sommer. Ab Januar 2007, also gut drei Jahre nach der Erstdiagnose und 9 Monate nach der Diagnose der Kopfmetas, wurde bei einem Kontrolltermin dann ein zu hoher Zuckerwert (über 400 statt 140) entdeckt und sie mußte im KH bleiben. Der hohe Zuckerwert ist auf das Cortison, das sie seit Juni 2006 eingenommen hatte, zurückzuführen, da die Nebennieren geschädigt wurden. Dies war aber nicht das Problem, das Messen des Zuckerspiegels und das Spritzen des Insulins hat mein Vater sehr gut übernommen. Im März wurde dann ein neuer Herd in der Lunge entdeckt und dann gab meine Mutter auf. Sie bekam noch zwei Mal Chemo, war aber die letzten 5/6 Wochen im KH, davon die letzten sieben Tage im Hospiz. Und dort konnte sie dann Ruhe finden. Es wurden keine Infusionen mehr gelegt, sie wurde nicht zum Essen gezwunngen, sie wurde liebevoll angenommen,wie sie gerade war. Sie hat noch nach frischen Erdbeeren verlangt,die ihr mein Vater natürlch auch gebracht hat - und sie ist am siebtan Tag im Hospiz dann heute vormittag friedlich eingeschlafen. Ich schreibe das so ausführlich,weil ich zum einen den Betroffenen/Angehörigen von Kleinzellern Mut machen möchte, daß doch ncoh einige Jahre lebenswertes gutes, nicht von der krankheit geprägtes Leben vor ihnen liegen kann und zum anderen, daß ich denen, wo es zum Ende des Weges kommt, erzählen möchte, was wir mit dem Hospiz für gute Erfahrungen gemacht haben. Eine Pflege zu Hause wäre meinem Vater nicht möglch gewesen, 24 Stunden täglich verfügbar zu sein,das wäre sehr über seine körperlichen und seelischen Kräfte gegangen.Zudem konnte er sich in der Zeit, in der er sie im Hospiz besucht hat, 100 % um meine Mutter kümmern. Jetzt wird mein Beitrag konfus, ich höre auf. Falls Ihr Fragen habt, meldet Euch einfach. Liebe Grüße Andrea Geändert von AndreaU (06.06.2007 um 22:43 Uhr) Grund: 31 Gy Kopfbestrahlung statt 1 Gy |
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AW: Meine Mutter hat es geschafft
Liebe Andrea,
mein tief empfundenes Beileid. Es ist schön, dass du anderen Mut machst und dass das Hospiz für euch eine gute Erfahrung war. Lass dich drücken. Viel Kraft und alles Liebe. Susanne |
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AW: Meine Mutter hat es geschafft
Liebe Andrea,
ein stiller Gruß auch von mir. Schön zu hören, dass deine Mutter die letzten Tage und Stunden ruhig und ohne irgendeinen Druck verbringen und einschlafen durfte. Damit habt ihr es ihr leichter gemacht. Viel Kraft für die nächste Zeit Liebe Grüße Petra aus dem BSDK-Forum |
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AW: Meine Mutter hat es geschafft
Liebe Andrea,
Du hast wirklich die ganze Zeit mitgekämpft und trotzdem hier so vielen Menschen Mut gemacht. Danke für Deinen schönen Beitrag. Wenn man ihn liest, verliert man die Angst vor dem Tod. So erging es mir zumindest. Das mit dem Hospitz finde ich persönlich auch eine sehr gute Sache. Es ist schön, dass Deine Mutter so friedlich eingeschlafen ist. Dadurch wird es Dir selber auch etwas besser gehen, obwohl man sehr schwer mit diesem grossen Verlust umgehen kann. Ich drücke Dich mal ganz fest. Du bist wirklich eine sehr starke Frau. Wäre trotzdem schön, wenn Du uns hier noch eine zeitlang erhalten bleiben würdest? Hast auch immer mutmachende, aber ehrliche Beiträge geschrieben und dadurch vielen Menschen geholfen. Dir, liebe Andrea, alles erdenklich Liebe für Deinen weiteren Lebensweg. liebe Grüsse Ulla |
#5
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AW: Meine Mutter hat es geschafft
Liebe Andrea,
ich hoffe meine Mama wird auch friedlich einschlafen können, ohne viel zu leiden. Alles Gute für Dich und Deine Famile
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Alles Liebe Anja |
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AW: Meine Mutter hat es geschafft
Liebe Andrea,
ich fühle mit Dir und Deinen Lieben. Meine Gedanken sind bei Euch. Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut, alles durchzustehen, was kommt. Sie hat ihren Platz in Deinem Herzen und egal wo sie ist, Deine Liebe ist bei ihr. Eine warme Umarmung von einem traurigen Engel |
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AW: Meine Mutter hat es geschafft
Liebe Andrea!
Mein tiefes Beileid für Dich!Habe auch gerade eine Oma bei mir die im Sterben liegt. Wir haben heute morgen beschlossen, ihre PEG zu ignorieren und ihr nur noch etwas zu trinken anzubieten.Ich bete für Dich. Liebe Grüße und Gottes Segen Tristesse |
#8
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AW: Meine Mutter hat es geschafft
Liebe Andrea, mein aufrichtiges Beileid zum Tod Deiner Mama. Es zeigt sich wieder wie wichtig es ist, in den letzten momenten die Familie um sich zu haben. Deine Mama hat es gespürt das ihr alle dagewesen seid.
Alles Liebe weiterhin und noch viel Kraft für die kommenden Tage. Ein stiller Gruß Smail |
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