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#1
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Wer kann helfen
Mein Mann ist am 26.02. nach langer schwerer Krankheit verstorben. 62 Jahre Er hatte Magenkrebs .Festgestellt im Febr.06. Es folgte Chemo über 32 Wochen,in dieser Zeit hat er sich sehr wohlgefühlt.,war auch noch zur Kur.
Ab Jan.07 ging es ihm immer zuhends schlechter, Bauchwasser , Blut gebrochen usw.Am 15.02. habe ich ihn ins KH gebracht und war auch bei ihm als er verstorben ist. Nun die Frage -- unsere Enkelin( 5 Jahre) hat ihern Opa sehr geliebt,bzw ist immer sehr gern bei uns gewesen( habe sie auch heute hier zur Abwechslung). Kann ich meine kleine Sarah mit zur Beisetzung nehmen oder nicht. Ich habe ihr heute das Grab gezeigt wo Opa mal schlafen wird. Ich danke Euch für eine Antwort. Brigitte busoma |
#2
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AW: Wer kann helfen
Liebe Brigitte,
mit den Kindern ist das so eine Sache. Ich fand als Kind die Vorstellung sehr schlimm, schrecklich und träumte ungut, als mir erklärt wurde, die Verstorbenen werden verbrannt...unglaublich...! Als meine Kinder klein waren, wollte ich ihnen das nicht antun, erklärte ihnen, das Grab sei nur so klein, da ja so viele auf dem Friedhof wären und der kleine Weg da lang gehen musste. Ich rechnete mit Protest und fand meine Erklärung blöd, wußte aber nicht was ich meinen Kindern erklären sollte (6, 4 und 1 Jahr), wie das nun mit dem Opa wäre...sie protestierten nicht, fragten nicht witer und ich wollte keine Probleme schaffen, die sie wohl möglich nicht hatten. Jahre später ( ich glaube sie war so 15 Jahre dann schon) erzählte mir meine Große, dass es ganz furchtbar für sie war, weil sie dachte, sie hätten den Opa in der Mitte "durchgesägt", damit er da rein passt ! Ach du Schreck, ist ja bald noch schlimmer als mein Alptraum, das habe ich nicht gewollt. Die Phantasie der Kinder ist unglaublich. Ich denke heute ich würde es wieder so machen, an einem solchen Tag würde ich sie nicht mitnehmen, zu sehr war ich mit mir selbst beschäftigt... Einen Tag später, allein nur mit dem Kind, wenn man die volle Aufmerksamkeit auf die Gedanken und Gefühle des Kindes richten kann...meine Meinung, sicher kann man es auch anders sehen. Und es bleibt auch zu klären, was das Kind mit wem macht, während die Familie zur Beerdigung geht... Viele Grüße Petra |
#3
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AW: Wer kann helfen
Liebe Brigitte,
ich kann Dir nur aus vollem Herzen raten; Nimm Sie mit ! Mein Mann wurde am 23.02.beigesetzt und hinterlässt 6 Enkelkinder im Alter von 3,4,5,5,11 und 13 Jahren. Sie waren alle dabei! Auf Anraten des Kaplans haben wir sie vorher gefragt, ob sie für den Opa noch etwas zum Abschied basteln oder malen wollen. Und ob sie wollten, die älteren haben einen Brief geschrieben und die jüngeren etwas gemalt und auch Fotos von sich ins offene Grab geworfen. Das war für uns Erwachsene herzzerreissend, aber die Kinder haben eine Möglichkeit gefunden ihrem Opa Tschüss zu sagen . Sie sagen : Der Opa sitzt jetzt auf einem Stern, ihm gehts gut, er hat keine Schmerzen mehr und er passt auf uns alle auf ! Wie Du Dich auch entscheidest Alles Liebe Christina. |
#4
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AW: Wer kann helfen
Hallo Brigitte,
Ich muß zunächst sagen, ich habe keine eigenen Kinder, habe aber mit Kindern schon viel beruflich zu tun gehabt. Für mich ist die erste wichtige Frage: Was willst Du denn? So wie Du die Frage formulierst, würdest Du sie gerne dabei haben. Das spricht doch sehr dafür. Zweite Frage: Was sagen die Eltern des Kindes? Letztlich ist es deren Entscheidung. Wie Du aus Petras beitrag siehst, ist es sehr schwer, im Voraus zu sagen, welche Vorstellungen Kinder entwickeln. Ich denke immer, was man selbst erlebt hat, ist weniger ängstigend, als wenn man den Eindruck bekommt, es ist so furchtbar, dass "die Großen einen davor schützen wollen. Das Abschiedsritual, wie es Christine beschrieben hat, finde ich schön und kindgerecht. Wichtig ist eben, mit dem Kind zu sprechen und zu erklären. Wenn der Sargoder die Urne in die Erde kommt und dann noch Erde drauf geworfen wird, kann das ein Kind sicher auch ängstigen. Ich würde es vorher und nachher mit dem Kind besprechen. (Beim momentanen Wetter ist die Vorstellung, in der Erde zu schlafen, ja auch nicht gerade heimelig.) Wie hat sie denn auf Euren Besuch am Grab reagiert? War sie da irgendwie verstört? Ich selbst konnte als junge Erwachsene die Särge kaum mit meinen verstorbenen Eltern in Verbindung bringen. Bei Urnen ist das für mich noch verfremdeter. Wie das wohl einem Kind geht? Wenn wir wollen, dass Kinder keine irrationalen Ängste vorm Tod entwickeln, sollten sie dann nicht die Chance haben, schon in jungen Jahren mit dem Tod und unseren Abschiedsritualen umzugehen? Grüße martina Geändert von martinaIna (09.03.2007 um 22:54 Uhr) |
#5
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AW: Wer kann helfen
Hallo Brigitte ,
das ist eine schwere Frage wie du ja schon gemerkt hast. Frag 10 Leute und Du bekommst 10 verschiedene Antworten. Mein Paps ist vor 2 Wochen beigesetzt worden. Paps hinterlässt 4 Enkel im Alter von 16 und 7 (meine) , 6 und 5 Jahre (mein Bruder seine). Außer meinem Großen ist von den Enkeln keins bei der Beisetzung dabei gewesen. Und ich würde es immer wieder so tun. Meine Kleine ist für ihre 7 Jahre so was von helle und aufgeweckt das manch einer dumm guckt. Aber sie ist eben erst 7 und hat vom Tod an sich noch keine Vorstellung. Meiner kleinen habe ich gesagt das Opa zum lieben Gott gegangen ist und jetzt oben vom Himmel aus auf uns runtersieht und aufpasst. Wir stehen abends draußen gucken in den Himmel und wenn die Kleine den hellsten Stern gefunden hat sagt sie : Da ist mein Opa. Mein Paps z.B. ist verbrannt worden. Wie bitte hätte ich meiner Tochter erklären sollen was mit Opa passiert ist damit er in die Urne passt (markaber , ich weiß. Aber Kinder denken oft in andere Richtungen) Was hätten wir gemacht wenn meine Nichte auf dem Friedhof angefangen hätte zu weinen weil sie der Meinung ist das Opa unter der Erde Angst hat weil er nichts sehen kann da es ja da unten so dunkel ist (solche Dinge haben sie beschäftigt) Die Emotionen die an diesem Tag hoch kommen kann ein Kind in dem Alter gar nicht kompensieren. Alles um sie rum weint , keiner kann sich richtig um sie kümmern weil jeder mit sich und seiner Trauer beschäftigt ist. Nein meine Meinung ist, das es besser ist, so kleine Kinder nicht mitzunehmen. Ich bin am nächsten Tag alleine mit meiner Tochter und einem Blümchen zum Friedhof gegangen. Opa ist im Himmel . Sie kann immer und überall mit ihm reden weil er sie hört auch wenn er ihr nicht mehr so antworten kann wie früher. Aber wenn sie tief in sich reinhört wird sie wissen was er ihr sagen will. Und der Platz auf dem Friedhof ist da , damit wir einen Ort haben wo wir ihn "besuchen" können. Und sie kommt prima damit zurecht. Klar sie stellt auch Fragen , die ich versuche ehrlich und Kindgerecht zu beantworten. Und ich denke ihr Glaube an den Lieben Gott hat ihr da sehr bei geholfen. Aber entscheiden müßt ihr das innerhalb der Familie , bzw die Eltern der kleinen. Aber überlegt Euch gut ob ihr der kleinen das antun wollt. Oh mann so lang sollte es gar nicht werden , sorry lg steph
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Nordisch nobel , Deine sanftmütige Güte , Dein unbändiger Stolz , das Leben ist nicht fair. Es war ein Stück vom Himmel , das es Dich gibt. (Grönemeyer) Paps geb. 15.04.47 - gest. 08.02.07 Opipi geb. 19.03.22 - gest. 08.01.08 Schwiegerpapa geb. 23.08.35 - gest. 18.01.08 |
#6
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AW: Wer kann helfen
Liebe Brigitte
Erst einmal möchte ich dich Es tut mir sehr leid das auch du deinen Mann verloren hat. Um dir einen rat zu geben .... Wir haben es den Kindern erklärt was passiert ist, wo der Ops nun ist, da sagte mein Neffe, den Opa seine Seele ist im Himmel und sitzt auf einen stern der jeden Abend für uns leuchtet. Ins Grab kommt nur seine Hülle, damit wir was haben um eine Kerze an zu machen und wir können auch Blumen hin stellen. Zu deiner Frage ob Kinder mit zur Beerdigung gehen sollen, muss jeder für sich entscheiden. Wir haben es den Kindern überlassen, und es brachte sie nichts davon ab Zuhause zu bleiben. Mein Vater war im Haus der Trauer Aufgebart, auch da haben sie sich alle von ihm verabschiedet. Die kleinen haben Bilder gemalt, meine Nichte hat einen Brief wie auch ich geschrieben. Damit der Opa was zu lesen und zu sehen hat. Die Pastorin fande es sehr gut und wichtig das es so war, damit die Kinder es auch verstehen. Das liebe Brigitte war unsere Erfahrung die wir immer wieder so erleben werden Die wünsche ich alles Liebe und Gute vor allem viel Kraft für die nächste Zeit. Sylvia |
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