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  #1  
Alt 24.02.2006, 22:15
mary48 mary48 ist offline
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Registriert seit: 22.02.2006
Beiträge: 5
Standard Wirklich alle Lymphknoten ausräumen?

Hallo Ihr Lieben,
habe meine Geschichte schon unter dem Thema -Wie schnell wächst ein Tumor-
beschrieben. War heute zum MTR und eigentlich sollte auch eine Stanze gemacht werden. Nachdem die Oberärztin das MTR gesehen hat, hat sie nicht mehr auf die Stanze bestanden. Mein Tumor war im Ultraschalllbild als 1,2-1,5 cm groß zu erkennen. Beim MTR erkennt man aber wohl, das seine ganzer Umfang (er hätte so eine Art Arme - stelle mir das wie eine Krake vor) 2,9 cm ist.

Da die Brustwarze aber frei ist. will die Ärztin brusterhaltend operieren. Allerdings sagte sie mir, sie wolle alle Lymphknoten der Seite komplett entfernen. Die Sentinel - Mehtode ginge nur mit vorheriger Stanze und nicht beim SChnellschnitt.
Hat jemand Erfahrung damit? Wie sind die Beschwerden ohne Lymphknoten. Und wie lange hat man mit so einem großen Tumor noch zu leben?
Bin total down und habe Angst.

Bitte schreibt mir Eure Erfahrungen.

Vielen Dank übriigens auch für Eure Antworten auf den ersten Beitrag.

An Frau Rusterholz: hätte der Stanze zugestimmt, aber irgendwie war die wohl nach dem MTR nicht mehr so wichtig. Bin etwas verwirrt. Kann mich aber wohl auch nicht mehr umentscheiden, da ich Montag in dieses Krankenhaus komme und Dienstag OP habe.
Marion
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  #2  
Alt 25.02.2006, 09:14
Benutzerbild von Erika Rusterholz
Erika Rusterholz Erika Rusterholz ist offline
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Registriert seit: 17.06.2005
Ort: Region Zürich
Beiträge: 204
Standard AW: Wirklich alle Lymphknoten ausräumen?

Hallo Marion,

Warum die Stanzbiopsie nach einem MTR nicht mehr wichtig sein soll, ist mir nicht ganz klar. Heute sollte nur noch operiert werden, wenn die Diagnose des Tumors bereits bekannt ist.

Anlässlich des Senologie-Updates vom letzten Mai in Zürich (in meiner Homepage unter "Ärzteinformation" fast am Schluss eingefügt) wurde bekanntgegeben:

"Eine der wichtigsten Neuerungen beinhaltet die vollständige Abklärung eines Brustbefundes vor einer Operation.

Dr. Elisabeth Saurenmann zeigte auf, wie unter Zuhilfenahme aller Abklärungsmöglichkeiten (Nadelpunktionen, Vacuum-Biopsien, Stereotaktische röntgengesteuerte Biopsien und Bildgebung, wie Mammografie und Ultraschall) in über 90 % der Fälle die Diagnose gestellt werden kann. Bei gutartigem Befund muss entsprechend nicht mehr operiert werden, so dass sich die Anzahl Operationen auf ein absolut nötiges Minimum (< 10 % Eingriffe für benigne Leiden) beschränken. Frau Saurenmann zeigte auch auf, dass bei Bekanntsein der Diagnose im Falle von Brustkrebs seltener ein zweiter Brusteingriff nötig ist.

PD Dr. Markus Zuber und PD Dr. Gilles Berclaz zeigten auf, dass die Sentinel (Wächter-) Lymphknotenoperation sich mittlerweile etabliert hat, so dass die normale, bisher übliche Lymphknotenoperation fast ausschliesslich nur noch dann durchgeführt wird, wenn Lymphknotenmetastasen vorliegen.

Um mehr Auskunft über die Lymphknoten zu erlangen, wird immer häufiger eine Ultraschalluntersuchung der Lymphknoten in der Achselhöhle vorgenommen. PD Dr. Christoph Rageth zeigte, dass die Lymphknoten auch mittels Nadelpunktion abgeklärt werden können, was zusätzlich unnötige Eingriffe sparen hilft. Weiterentwicklungen der brusterhaltenden Operationstechniken erlauben es, dass zum Teil auch grössere Tumoren brusterhaltend operiert werden können."

-----

Um eine Sentinel-Lymphknoten-Biopsie durchführen zu können, müssten Sie ein Krankenhaus wählen, das eine Nuklearabteilung hat. Es wird eine radioaktive Substanz am Vortag der Op in die Brust gespritzt, damit gerade vor der Op mittels Detektor der Sentinel-Lymphknoten aufgefunden werden kann. Zusätzlich wird noch blaue Farbe am Anfang der Op in die Brust gespritzt, welche dann ebenfalls den Wächterlymphknoten markiert. Nur mit diesen beiden Markierungen kann dann auch der wirkliche Sentinel-Lymphknoten aufgefunden werden.

Wichtig ist, dass beim Tasten oder im Ultraschall der Lymphknoten noch nicht befallen aussieht. Ich hatte einen vergrösserten Lymphknoten, von diesem wurde eine Gewebeprobe entnommen (siehe "Abklärungen" in meiner HP), welche dann keinen Befall zeigte. Somit konnte die Sentinel-Lymphknoten-Biopsie durchgeführt werden (siehe Beschreibung unter "Operation").
Sollte sich dann jedoch beim Schnellschnitt während der Operation ein Befall des Sentinel-Lymphknotens (es kann auch ein Grüppchen sein) ergeben, dann müssten weitere Lymphknoten entfernt werden. Auch werden die entnommenen Wächterlymphknoten noch mikroskopisch genau untersucht, die Diagnose erfolgt jedoch erst einige Tage später.

Die Beschwerden ohne Lymphknoten können enorm sein.
Könnte es sein, dass Ihr gewähltes Krankenhaus gar nicht die Möglichkeit einer Sentinel-Methode hat?

An Ihrer Stelle würde ich die Op vorerst etwas verschieben und solches abklären. Es ist wichtig für Ihr weiteres Leben. Vielleicht müssten Sie einen anderen Ort wählen.

Ich hoffe sehr, es kommt gut!
Liebe Grüsse
Erika Rusterholz
__________________
"Ein Brustkrebs und sein Verlauf"
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  #3  
Alt 26.02.2006, 10:45
Lisbeth51 Lisbeth51 ist offline
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Beiträge: 22
Standard AW: Wirklich alle Lymphknoten ausräumen?

Hallo Mary!

Mein Tumor war 1,7 cm und man hat mir 15 LK entfernt, davon waren 3 befallen und auch Lymphangiosis. Hatte Chemo, Bestrahlungen und Boost. Das ist jetzt über 5 Jahre her. Kein Lymphödem, aber eine gewisse Schwäche in dem betroffenen Arm und zeitweise Nervenschmerzen. Allerdings versuche ich nach wie vor den Arm etwas zu schonen - also nicht gerade die schwere Tasche in dem Arm tragen oder stundenlang bügeln, Fenster putzen auch mit dem anderen Arm.
Mir hat damals der Arzt erklärt, wenn man nur die LK unterhalb der Vene .......
(weiß den lateinischen Namen nicht mehr) die vom Körper in den Arm geht entfernt, sei mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mit einem Lymphödem zu rechnen - allerdings Bestrahlungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Problemen.

Alles Gute für Dich

Lisbeth
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  #4  
Alt 26.02.2006, 12:49
sonnenstrahl sonnenstrahl ist offline
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Beiträge: 1.592
Daumen hoch AW: Wirklich alle Lymphknoten ausräumen?

Hallo Mary,

mein Tumor war 1,8 cm groß und es wurden mir 34 Lymphknoten entfernt, die alle frei von Krebszellen waren. Hatte nach der OP ca. 1 Jahr Ruhe, dann auf einmal hatte ich ein Spannungsgefühl in der Haut des betroffenen Armes. Und siehe da, es gab eine Umfangsdifferenz zwischen beiden Armen. Muss aber sagen, dass ich mich auch immer mit schweren körperlichen Arbeiten vorgesehen habe. Denn beim Bügeln von großen Wäschestücken oder Fensterputzen zeigt einem der Arm schon, wann genug ist. Ich habe noch das Pech, dass es der rechte Arm ist , weil ich Rechtshänder bin und Fensterputzen oder Bügeln mit links ist einfach
Gehe jetzt seit einigen Monaten einmal in der Woche zur Lymphdrainage, was mir sehr gut bekommt.
Wie das mit der Sentinelmethode ist, darüber kann ich nichts sagen.
Wünsche Dir alles Gute

Liebe Grüße Anett

Geändert von sonnenstrahl (26.02.2006 um 12:56 Uhr)
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  #5  
Alt 26.02.2006, 13:29
Elli Elli ist offline
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Registriert seit: 21.06.2005
Ort: Düren
Beiträge: 1.329
Standard AW: Wirklich alle Lymphknoten ausräumen?

Hallo Marion,
bin mit Sicherheit nicht mehr auf dem neuesten medizinischen Stand was die Sentinel- Methode angeht.
Ich hatte damals ein inflamatorisches Ca mit Lymphknotenentfernung. Davon waren einige sogar mit Kapseldurchbruch und mein Tumor war 5,5, cm groß.
Damals habe ich auch versucht mich im Internet über meine Prognose zu informieren.Was ich fand war alles andere als berauschend.
Jedenfalls habe ich damals beschlosssen alle Statistiken Lüge zu strafen und recht alt zu werden.
Mit meinem linken Arm habe ich gottseidank überhaupt keine Probleme.
Kein Lymphstau,rein gar nichts.
Die erste Zeit konnte ich zwar diesen Arm nicht richtig bewegen bezw. hochheben,aber das ist schon lange vorbei und heute kann ich meinen Arm ohne jede Einschränkung wieder gebrauchen.
Also lass nicht zu das die Angst Dein Leben bestimmt. Zu Beginn meiner Krankheit war die Angst auch zu übermächtig,ich habe auch viel darüber nachgedacht was ist wenn...... .Werde ich meine Kinder noch heranwachsen sehen und dergleichen.
Inzwischen habe ich es geschafft die Angst ganz weit nach hinten zu schieben. Sie sitzt bei mir nicht mehr in der ersten Reihe,sondern hinten auf den "billigen "Plätzen.Manchmal wenn sie versucht wieder nach vorne zu kommen,dann befördere ich sie ganz schnell wieder nach hinten und es geht
mir wieder gut.
Also lass den Kopf nicht hängen das Leben ist so schön und es lohnt sich zu kämpfen.
In diesem Sinne,alles,alles Gute für Deine bevorstehende Behandlung.

Liebe Grüsse
Elli
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  #6  
Alt 26.02.2006, 13:41
Milena Milena ist offline
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Registriert seit: 25.01.2006
Beiträge: 35
Standard AW: Wirklich alle Lymphknoten ausräumen?

Hallo Marion,

Du hast Bedenken, weil Dir die komplette Lymphknotenausräumung bevorsteht. Deine Bedenken sind mehr als berechtigt, denn Lymphödeme sind nach Lymphknotenentfernung sehr häufig, da die gebildetete Lymphflüssigkeit ja nicht mehr über die Lymphknoten abtransportiert werden kann.

Genau deshalb wird zunehmend die Sentinel-Methode angewandt, sie wird jetzt bereits seit mehreren Jahren in verschiedenen Krankenhäusern angewandt und hat sich durchaus etabliert. Ist der Wächterlymphknoten befallen, werden die anderen Lymphknoten auch entfernt, ist er nicht befallen, verbleiben die restlichen Lymphknoten an Ort und Stelle, denn der Erfolg, daß damit die anderen Lymphknoten auch frei sind, liegt mittlerweile bei über 98 % (Google doch mal!).

Die Aussage der Ärztin, daß die Sentinel-Methode nur mit vorheriger Stanze angewandt werden kann, kann ich nicht nachvollziehen, vielmehr gehe ich auch wie Erika davon aus, daß diese Methode in dem Krankenhaus nicht angewandt wird, weil dort möglicherweise keine Radiologie vorhanden ist! Und das wird man Dir natürlich so nicht sagen, weil man Dich dann u. U. als Patientin verliert!!!

Du schreibst, daß Du Dich nicht mehr umentscheiden kannst, weil Du ja am Montag ins Krankenhaus gehst. Aber natürlich kannst Du Dich noch umentscheiden, vergiß bitte nicht, DU BIST DIE PATIENTIN und DU FÄLLST DIE ENTSCHEIDUNGEN, denn es geht um DEINE GESUNDHEIT. Auch eine Stunde vor der OP kannst Du noch das Krankenhaus verlassen, weil Du es Dir schlichtweg anders überlegt hast, das ist völlig in Ordnung!

Also, wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich die Termine kippen und mir auf jeden Fall eine zweite Meinung in einem anderen Krankenhaus, am besten in einem zertifizierten Brustzentrum einholen, die die Sentinel-Methode beherrschen und schon länger anwenden. Was einmal ausgeräumt ist, kommt halt nicht wieder und eine solche Entscheidung kannst Du nicht mehr rückgängig machen.

Nur noch zur Info: Bei mir wurde die Sentinel-Methode angewandt, es wurden zwei Lymphknoten entfernt und ich hatte, ausgelöst durch die Bestrahlung, trotzdem ein Lymphödem. Es war zwar nicht so ausgeprägt, aber ich bin heilfroh, daß mir nur zwei Lymphknoten entfernt wurden, denn sonst könnte ich meinen Arm jetzt wahrscheinlich vergessen ...

Liebe Grüße und alles Gute für die Zukunft (und Mut zur Entscheidung, falls Du es Dir doch noch überlegst)

Milena
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  #7  
Alt 27.02.2006, 01:50
inter inter ist offline
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Ort: Kassel
Beiträge: 157
Standard AW: Wirklich alle Lymphknoten ausräumen?

Mary und Erika,

wollte Euch nur mal die neuen Erkenntnisse aus der amerikanischen Forscherecke dazu mitteilen. Nachzulesen unter:
http://www.leben-mit-brustkrebs.de/c...,18214,00.html.

Sinngemäß heißt es da u.a.:

"....Amerikanische Wissenschaftler untersuchten u.a., welche Bedeutung isolierten Tumorzellen bzw. kleinsten Tumor-Streuherden (Mikrometastasen) im so genannten Wächter-Lymphknoten zukommt. Dieser ist der erste Lymphknoten, den die Lymphe auf ihrem Weg aus dem Tumorgebiet passiert. Bekannt war schon, dass bereits einzelne Tumorzellen in diesem Lymphknoten die Überlebensrate der betroffenen Frauen senken. Die vollständige Entfernung aller axillären Lymphknoten, so fanden die Wissenschaftler jetzt heraus, gleicht dieses Risiko jedoch vollständig aus. Entsprechend operierte Frauen zeigten in der Studie die gleiche Überlebensrate wie jene, deren Wächter-Lymphknoten frei von Tumorzellen gewesen sei....."
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