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Hilfe bei dem Lesen des Krankenberichts
Hallo zusammen,
meine Mutter ist am 30.12 operiert worden und wurde gestern aus dem Krankenhaus entlassen. Der entlassende Arzt hat ihr gesagt, die Lymphknoten sind nicht befallen, aber vorsichtshalber sollte man doch eine Chemotherapie machen. Jetzt habe ich den Bericht vor mir liegen, und nach dem ich mich bei Euch so durchgelesen hab, hab ich festgestellt, das der Arzt gelogen hat. Da ich mir nicht sicher bin, ob ich wirklich alles verstanden habe, möchte ich euch gern mal die Diagnose posten. Adenokarzinom des Zökums GE: Exulzeriertes, schlecht differenziertes Adenokarzinom des Zökums mit per continuitatem, Infiltration der Ileumwand, 15 kleine regionäre Lyphknotenmetastasen, die Gallenblase und der Lymphknoten im Bereich des Ductus sind tumorfrei. TNM-Klassifikation:pT3/pN2 (15/19)/G3,L1/V0/R0 Stadium III c nach UICC Irgendwie spielen die Ärzte alles runter, z.B. "das überstehen sie doch lächelnd", aber wenn ich wirklich alles richtig verstanden habe, sieht es doch garnicht so gut aus, oder? Bin im Moment wirklich verwirrt und mir brummt schon der Kopf vom vielen googlen und lesen. Liebe Grüße, Sonja |
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AW: Hilfe bei dem Lesen des Krankenberichts
Hallo Sonja!
Hm, wenn ich den Bericht so lese, paßt das wirklich nicht zu dem, was der Arzt gesagt hat T3 ist schon fortgeschritten, N2 bedeutet, daß 4 oder mehr LK befallen sind und die Angabe in Klammern (15/19) bedeutet ja, daß von 19 entnommenen LK 15 befallen waren. Außerdem steht ein L1 dort, was Metastasen in den Lymphbahnen bedeutet. Ich denke, da wäre eine zweite Meinung immens wichtig! Habt Ihr alle Befunde bekommen? Das wäre wichtig, denn damit könnt Ihr teilweise schon per Fax an andere Ärzte eine Menge Info weitergeben und bekommt so schneller Hilfe. Seltsam ist das schon, leider! Liebe Grüße auch an Deine Mutter, hope
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am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09 (alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden) Geändert von gitti2002 (01.06.2018 um 01:33 Uhr) |
#3
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AW: Hilfe bei dem Lesen des Krankenberichts
Danke für die schnelle Antwort Hope.
Wir wohnen in Gelsenkirchen. Ich verstehe das mit der 2. Meinung nicht, oder meinst Du eine Meinung, welche Maßnahmen nun erfolgen sollen? Geändert von gitti2002 (01.06.2018 um 01:32 Uhr) |
#4
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AW: Hilfe bei dem Lesen des Krankenberichts
Hallo Sonja!
Mit der 2. Meinung meine ich, daß Ihr das Recht habt, mit den Befunden einen weiteren Arzt aufzusuchen und all das durchzusprechen, was vorliegt. Liebe Grüße, hope
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am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09 (alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden) Geändert von gitti2002 (01.06.2018 um 01:34 Uhr) |
#5
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AW: Hilfe bei dem Lesen des Krankenberichts
Hallo zusammen,
danke für die Empfehlungen, ich werde mal mit meiner Mutter darüber sprechen, das ihr dort gute Erfahrungen gemacht habt. Da meine Mutter aber immernoch davon ausgeht,"alles halb so wild" (haben die Ärzte ihr ja auch so gesagt), quale ich mich mit dem Gedanken, ob ich ihr überhaupt sagen soll, das es doch wilder ist, als man ihr vormacht. Was meint Ihr dazu? Ich möchte Ihr ja keine Angst machen, und für die Chemo hat sie sich ja sowieso schon entschieden, mehr kann man ja eh nicht machen. @ Astreya es ist das Marienhospital in Gelsenkirchen-Ückendorf Liebe Grüße, Sonja |
#6
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AW: Hilfe bei dem Lesen des Krankenberichts
Eine Frage: Warst du bei diesem Arztgespräch dabei? Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass man manchmal nur selektiv wahrnimmt, was der Arzt sagt. Bei meiner Mutter ist das recht extrem: Sie versteht oft völlig Gegensätzliches von dem, was meine Schwester und ich im gleichen Gespräch hören. (Wir haben alle drei Brustkrebs und meine Mutter hat mehrere schwere Herzoperationen hinter sich.)
Beim Lesen deines Posts war ich mir gar nicht sicher, ob der Arzt was Falsches gesagt sagt, oder ob nicht vielmehr deine Mutter falsch verstanden hat. Die Psyche ist sehr mächtig, wenn sie was nicht hören will, kann sie das komplett ausschalten Alles Gute, Gilda Geändert von gilda2007 (10.01.2010 um 15:16 Uhr) |
#7
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AW: Hilfe bei dem Lesen des Krankenberichts
Hallo Gilda,
nein, ich war nicht dabei und hab mir auch schon überlegt, das sie es vielleicht falsch verstanden haben muss, denn ich kann mir nicht erklären, warum ein Arzt sie bewußt anlügt. Aber Ihre Aussage mir gegenüber war so klar und selbstverständlich, dass ich weiß, das Sie davon überzeugt war/ist, das gehört zu haben. Liebe Grüße, Sonja |
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AW: Hilfe bei dem Lesen des Krankenberichts
Ja, das ist sie sicher. Ich würde auch so damit umgehen, als hätte der Arzt das gesagt. Ist ja erst mal egal, sie hat es so verstanden (Man muss die Leute ja eh immer da abholen, wo sie stehen). Aber vielleicht würde ich erst mal nicht dem Arzt das Vertrauen entziehen sondern noch mal um ein Gespräch bitten oder dich über eine Zweitmeinung an eine Wahrheit rantasten.
Alles Gute! |
#9
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AW: Hilfe bei dem Lesen des Krankenberichts
Hallo,
ich wollte keinen neuen Thread auf machen, habe aber da nochmal eine Frage. Meine Mutter hat überhaupt keinen Hunger mehr, sie zwingt sich zu essen, aber mehr als 2 Scheiben Toast am Tag schafft Sie nicht. SInd das Nachwirkungen von der OP? Die Chemo hat Sie Donnerstag erst begonnen, daran liegt es nicht, denn es war auch schon vorher so, das sie nichts essen konnte. Sie sagt, Sie fühlt sich so voll. Liebe Grüße, Sonja |
#10
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AW: Hilfe bei dem Lesen des Krankenberichts
Hallo zusammen, ich bins nochmal,
mittlerweile ist meine Mutter zum 2. Mal im Krankenhaus unter der Chemo. Beim ersten mal hatte sie einen Kreislaufzusammenbruch, Blutdruck 90/60. Am letzen Dienstag ist sie wieder entlassen worden und hat am Donnerstag die 5 ambulante Chemo gemacht (Oxalinplatin). Am Freitag morgen hatte sie Atmennot und mein Vater hat sie ins Krankenhaus gefahren, dort wurde eine Lungenembolie festgestellt. Der behandelnde Arzt sagte, "Wir brechen jetzt die Chemo ab, die war bei ihnen ja eh nur zur Vorsorge, damit sich nicht irgendwo noch der Krebs versteckt hat. Dieses mal war mein Vater dabei und er hats auch gehört! Aber das stimmt doch garnicht, oder? Ich meine 15/19 Lymphknoten, da ist doch der Krebs schon fleißig unterwegs. Im ganzen hätte es 26 Chemos gegeben, und das bis in den August, sowas macht man doch nicht nur zur Vorsorge. Was sollen wir denn jetzt machen? Einfach nichts mehr? Wie wird eigentlich festgestellt, ob die Chemo nutz oder nicht? Sehr verwirrt bin. Liebe Grüße, Sonja |
#11
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AW: Hilfe bei dem Lesen des Krankenberichts
Hallo Sonja,
derzeit würde ein weitere Chemogabe deiner Mutter eher schaden. Ihr Körper muß sich zuerst einmal erholen um so eine Prozedur nochmals schaffen zu können. Erst wenn alle Werte wieder in Ordnung sind, und sie sich etwas erholt hat wird ein Arzt eine weitere Chemogabe anordnen. Deine Mutter bekam keine "Vorsorgechemo", wie kommt denn der Arzt auf diese Idee? Den würde ich mir mal vorknöpfen und ganz gezielte Fragen stellen. Falls ihr da nichts erreicht, Termin beim nächst höheren Arzt verlangen. Diese sind oft am Abend möglich, nachfragen! Verlangt bildgebende Untersuchungen um zu schauen, inwieweit die seitherige Chemo angeschlagen hat.
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Jutta _________________________________________ |
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AW: Hilfe bei dem Lesen des Krankenberichts
Hallo ihr beiden,
ich denke ich sollte mir echt mal den Arzt persönlich vorknöpfen und ihn fragen wie er auf sein Bild der Krankheit meiner Mutter kommt. Es war übrigens nicht nur ein Arzt mit dieser Aussage, sondern Freitag nun der zweite, der, bei dem meine Mutter die Chemo bekommt, der erste war ja der Arzt, der nach der OP den Entlassungsbericht geschrieben hat. Ich weiß das Ärzte es verteufeln, wenn Patienten sich im Internet informieren, aber das ist mir schon immer egal gewesen, ich fühle mich total ver....... Kann es sein, das die Ärzte meiner Mutter mehr Hoffnung machen wollen, damit sie mit einer anderen Einstellung daran geht? Ich habe Ihr nicht gesagt, das die Aussage vom Arzt nicht stimmt, denn sie ist jetzt der Meinung : na, dann mach ich halt n bißchen Chemo, dann ist ja wieder Ruhe! und das will ich ihr nicht nehmen. Liebe Grüße, Sonja |
#13
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AW: Hilfe bei dem Lesen des Krankenberichts
Hallo zusammen,
nach einiger Zeit möchte ich mich mal wieder melden. Also die Sache mit "Da machen wir ein bißchen Chemo und dann wird das schon wieder" ist glaub ich durch. Die Chemo ist wieder aufgenommen, aber auch mittlerweile schon zum 4. mal unterbrochen worden. Meiner Mutter gehts garnicht mehr gut, Sie hat Bauchweh und Durchfall, laut Ihrer Aussage so schlimm, wie vor der Diagnose. Den Durchfall versucht sie grade mit Flohsamen in den Griff zu bekommen. Kann es sein, das der Krebs schon wieder da ist? LAut dem Bericht ist doch alles im gesunden weggeschnitten worden? Ausserdem hat sie einen steifen Hals, sie kann den Kopf nicht bewegen und hält es auch nur mit vielen Schmerzmitteln aus. Sie war auf Grund der Beschwerden im Nacken auch schon wieder 10 Tage im Krankenhaus, dort hat man sie nur geröngt in dem Bereich und auf den Bildern war nichts zu erkennen, was die Schmerzen verursacht. Ein MRT kann nicht gemacht werden, weil Sie vor ein paar Jahren die Schulter gebrochen hatte, und sie dort eine Titanplatte eingesetzt haben. Können an der Wirbelsäule Metastasen entstanden sein? Sie ist kein wehleidiger Mensch, aber im Moment geht es nur mit heftigsten Schmerzmitteln und sie denkt daran, sich das Leben zu nehmen, weil es nicht mehr lebenwert erscheint. Liebe Grüße |
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AW: Hilfe bei dem Lesen des Krankenberichts
Hallo S.Kinal,
pathologischen Befunden kann man durchaus Vertrauen schenken. Ein Pathologe, der das Tumormaterial untersucht, könnte es sich gar nicht erlauben, eine Falschaussage zu machen. Das könnte man viel zu leicht beweisen, da die Materialblöcke und -schnitte eine ganze Weile aufgehoben werden. Von daher denke ich, dass die Aussage, dass R0 operiert wurde, an den Schnitträndern also kein Tumormaterial mehr nachgewiesen werden konnte, absolut korrekt sein wird. Hinterfragen kann man höchstens noch die - nicht pathologisch untersuchte - Aussage über die Abwesenheit von Fernmetastasen (Leber, Lunge). Ich vermisse diesbezüglich den Klassifikationswert M im Befund. Wenn dieser ebenfalls 0 sein sollte, dann ist die Frage, ob deine Mutter sich die adjuvante Chemo überhaupt antun sollte. Sie verträgt sie ja offensichtlich sehr schlecht. Lasst euch also sämtliche Befunde, OP-Berichte und die Bilder der bildgebenden Verfahren von euren Ärzten und der Klinik aushändigen und holt euch an kompetenter Stelle eine Zweitmeinung ab. Eine Liste der zertifizierten Darmkrebszentren findet ihr hier: www.onkozert.de Wahlweise könnt ihr das auch mit Hilfe der Felix-Burda-Stiftung im Rahmen der dortigen Zweitmeinungsaktion angehen: www.darmkrebs.de So wie es jetzt für deine Mutter läuft, würde ich es an ihrer Stelle nicht mehr weiter mitmachen, ohne dass mir andere kompetente Ärzte bestätigen, dass das wirklich sein muss. Liebe Grüße chaosbarthi
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Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich. (Epiktet, griech. Philosoph, 50-138) |
#15
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AW: Hilfe bei dem Lesen des Krankenberichts
Hallo Chaosbarthi,
danke für deine antwort. Ich werde alle Berichte zusammen tragen, und mich mal auf die Suche machen. In dem ersten Bericht steht nur "keine intrahepatische Metasierung", also die Leber ist Metastasenfrei. Wie das bei der Lunge aussieht, weiß man glaub ich nicht, weil man sie ja nicht in ein CT schicken kann. Liebe Grüße |
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