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  #1  
Alt 05.06.2012, 11:39
tenya tenya ist offline
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Standard Krebsdiagnose ignorieren

Hallo,
ich hab da mal eine Frage. Mein Mann ignoriert seinen Krebs komplett. Er will auch nicht mehr darüber reden. Im Dezember 2010 hieß es ca. noch 2 jahre, wenn er gar nix macht. Er macht gar nix und ich frage mich, ob er dann einfach iwann umkippt? Gibt es sowas? Das es ihm bis zum Ende hin gut geht und dann erst schlechter? Oder unterdrückt er nur alles und spürt durchaus was? Ich hoffe, daß die 2 Jahre sich länger hinziehen, allerdings mache ich mir doch langsam große Gedanken.
Kann sich das ganze auch einfach zurückbilden? Ne oder?

Kennt jemand so ein Verhalten?

LG tenya
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  #2  
Alt 05.06.2012, 12:03
Bremensie Bremensie ist offline
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Beiträge: 758
Standard AW: Krebsdiagnose ignorieren

Guten Tag tenya,
ich möchte dich erstmal willkommen heißen.Wie die Krankheit bei deinem Mann weiter verläuft kann dir keiner beantworten. Im Augenblick kannst du ihm einfach nur zu verstehen geben das du seine Entscheidung mit ihm trägst. Vieleicht kannst du ihm vermitteln das er zumindestens keine großen Schmerzen ertragen muss da es heutzutage gute Mittel dagegen gibt. Ich wünsche dir und deinem Mann das ihr noch ganz viel Zeit gemeinsam verbringen könnt.
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  #3  
Alt 05.06.2012, 12:26
Elik Elik ist offline
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Beiträge: 239
Standard AW: Krebsdiagnose ignorieren

Hallo Tenya,

es ist etwas schwierig auf deine Fragen zu antworten so ohne jede nähere Angabe über die Krebsart, ihrer Lokalisation, Stadium etc..

Allgemein gilt, der Weg läßt sich nicht genau vorher sagen. Dass der Patient einfach umkippt, kann auch vorkommen, ist aber eher selten (bei einem Hirntumor kenne ich einen Fall). Häufiger ist, dass über kurz oder lang (sehr starke) Schmerzen einsetzen, wenn der Tumor auf die umliegenden Nerven drückt. Zwar gibt es heutzutage eine ausgefeilte Schmerztherapie, ganz beseitigen, läßt der Schmerz sich aber nicht immer.

Wie häufig ein Stillstand des Tumorwachstums bei den verschiedenen Krebsarten vorkommt, weiß ich nicht; ganz, ganz selten soll es auch Spontanheilungen geben.

Liebe Grüße und genießt die Zeit, in der es deinem Mann noch gut geht (nehmt die zeitliche Prognose nicht zu ernst. Sie kann eintreten, muß aber nicht. Ich habe gerade erst einen Fall erlebt, in dem die ärztliche Prognose um das zwölffache überlebt wurde - bei zwei Jahren Prognose sind das immerhin noch 24 Jahre)

Elik
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  #4  
Alt 05.06.2012, 12:42
tenya tenya ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Krebsdiagnose ignorieren

Danke für eure Antworten.

Nein, ich weiß, daß mir niemand sagen kann, wie es verläuft, vielmehr interessierts mich auch, ob jemand dieses ignorieren kennt!
Stimmt, ich hab nicht mal dazugeschrieben, daß es ein Bronchialkarzinom ist. Sorry! Stadium oder sonstiges weiß ich nicht, er sagt ja nix und will auch nicht darüber reden! Ich weiß eben nur von den 2 Jahren. 24 hört sich da natürlich schon viel besser an ;-) Unser 4 monate alter sohn puscht ihn vermutlich auch noch zusätzlich.

LG tenya
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  #5  
Alt 06.06.2012, 09:16
Bremensie Bremensie ist offline
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Beiträge: 758
Standard AW: Krebsdiagnose ignorieren

Hallo tenya,
auch mein Lebensgefährte hat alles was seinen Lungenkrebs betraf zum größten Teil mit sich selber ausgemacht. Arbeitet dein Mann denn zur Zeit oder ist er krank geschrieben.Euer kleiner Sohn ist bestimmt ein Ansporn für ihn ein langes Leben trotz seiner Krankheit mit euch allen zusammen zu haben. Dein Mann weiß ja schon seit 2010 von seinem Krebs. Ich denke schon das er da schon was spürt es sich aber nicht anmerken lässt. Vielleicht kann dir ja auch sein behandelnder Arzt etwas sagen ohne sein Arztgeheimnis zu verletzen. Ich kann dir nachfühlen wie es dir geht. Du hast ja auch noch die Verantwortung für euer Kind zu tragen. Lass dich ganz einfach mal drücken
__________________
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  #6  
Alt 06.06.2012, 09:35
Elik Elik ist offline
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Standard AW: Krebsdiagnose ignorieren

Hallo Tenya,

in dem erwähnten Fall (12-faches Überleben der Prognose) sollte auch nicht darüber gesprochen werden. Wir haben es also erst ein halbes Jahr vor ihrem Tod erfahren, als es nicht mehr zu verbergen war. Wie die Patientin es in der Zeit davor mit ihrem Lebensgefährten gehalten hat, weiß ich nicht.

Hoffentlich melden sich noch Angehörige, die einen ähnlich schweigsamen oder "ignoranten" Kranken in ihrer Familie haben.

Liebe Grüße

Elik
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  #7  
Alt 06.06.2012, 10:44
Gianda Gianda ist offline
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Beiträge: 109
Standard AW: Krebsdiagnose ignorieren

Hallo Tenya,

Mein Papa, ist genau so, wie du dein mann beschreibst. Ein absolute ignorant, was sein krankheit angeht!! das er LK hat, haben wir ende 2011 erfahren. er hat am anfang 2x chemo gemacht, danach nix mehr!!! bekommt ab und zu eine infusion mit Glukose und irgendwelech vitamine. mehr nicht.

vor ca. 3 oder 4 woche hat er ein CT gemacht. das macht er noch mit. und wir waren auch überrascht, weil der krebs ist nicht weiter gewachsen. ich frage mich auch wie lange das noch so gut geht. wir haben auch akzeptiert, dass er kein chemo mehr machen möchte, aber wir machen uns schon sorge.

aber nun, ihm geht in moment gut. und ich denke das zählt jetzt.

lg
Daniela
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  #8  
Alt 06.06.2012, 14:17
tenya tenya ist offline
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Registriert seit: 05.06.2012
Beiträge: 4
Standard AW: Krebsdiagnose ignorieren

Hallo,

@Bremensie, es gibt ja keinen behandelnden Arzt, denn seit der Diagnose war er bei keinem mehr.
Es "beruhigt" mich dennoch, daß er kein Einzelfall ist und es mehrere gibt, die ignorieren! Er sagt immer, es ist alles im grünen Bereich, sobald sich was arg ändert gebe ich dir bescheid! Hm, ja, er geht arbeiten, voll und ganz normal, macht alles wie immer, kein Mensch merkt ihm so was an. Ich bekomms halt teils mit, wenn er mal ne nacht hustend und spuckend vor dem Klo verbringt. Das kommt alle paar Monate mal vor, dann geht er aber früh trotzdem normal in die Arbeit.
Hätte ich ihn nicht schon Blut spucken sehen und nen Atemkrampf haben sehen, würd ich glatt glauben, er hätts erfunden.

Naja, er wird keine Therapie machen und er wirds auch rechtzeitig selbst beenden, sobald es zu schlimm wird, da bin ich mir ziemlich sicher. Derzeit gehts, weil er auch noch so fit ist, aber der Gedanke, iwann plötzlich allein zu sein ist schon heftig und macht Angst.
LG tenya
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  #9  
Alt 06.06.2012, 14:37
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: Krebsdiagnose ignorieren

Hallo Tenya,

ich verstehe nicht so richtig, warum dein Mann sich nicht behandeln lässt.

Wenn er schon soo lange Zeit seit der Diagnose "duchhält", arbeiten kann usw - dann müsste es doch auch Behandlungsmöglichkeiten für ihn geben, oder??

Hast du nie mit dem Arzt gesprochen und auch nie einen Bericht gesehen mit der genauen Diagnose und Behandlungsvorschlägen?
Er kann dich doch als Partnerin nicht so außen vor lassen!

LG Monika
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  #10  
Alt 06.06.2012, 15:43
Bremensie Bremensie ist offline
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Beiträge: 758
Standard AW: Krebsdiagnose ignorieren

Hallo Tenya,
verstehe ich dich richtig dass dein Mann sein Leben unter gegebenen Umständen selbsz beenden würde? Mensch was trägst du bloß für eine Last. Gibt es denn Leute in deiner Verwandschaft/Freundeskreis die dich ein wenig auffangen können? Wenn nicht hast du denn schon mal für dich über eine professionelle Gesprächstherapie nachgedacht? Ich selber habe sowas auch schon in Anspruch genommen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft.
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  #11  
Alt 07.06.2012, 09:07
Annesü Annesü ist offline
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Beiträge: 33
Standard AW: Krebsdiagnose ignorieren

Hallo Tenya,
habe Dich gestern abend quasi mit ins Bett genommen, so mitgenommen hat mich Dein Anliegen. Mein Mann hat seine Diagnosen auch lange Zeit ignoriert und war sich ganz sicher, dass er nicht ständig an sich rumschnippeln ließe und auf keinen Fall noch mal eine Chemo macht. Als die Beschwerden aber zu schlimm wurden und ich es nicht mehr ausgehalten habe, ist er zu dem Ct Termin gegangen,den ich für ihn ausgemacht habe -jetzt nimmt er den "Kampf" mit Chemo auf.

Die Frage ist, was ist für Dich wichtig? Ihr seid ja nicht nur ein Paar, sondern auch Eltern. Sosehr wir Entscheidungen unserer Partner akzeptieren müssen, Chemo ja/nein, Op ja/nein, sollten wir doch aber zumindest eingebunden sein und im Dialog miteinander stehen.
Der Hinweis Dir eine psychologische Unterstützung zu suchen, oder Dich coachen zu lassen ist bestimmt nützlich, um herauszufinden, was Du möchtest und wie Du mit Deinem Mann über das zur Zeit ja unsichtbare Ungeheuer sprechen kannst. Ich persönlich finde es immer besser dem "Feind" zu kennen.
Gab es denn soetwas wie eine Bronchoskopie, oder histiologischen Nachweis? Denn es gibt wirklich gut zu behandelnde Bronchial Ca´s.
Und hast Du vielleicht herausgefunden, was ihm so Angst macht? Die Angst vor dem Leiden, Schmerzen...? Die kann man vielleicht ja nehmen.

Fühl Dich herzlichst gedrückt
Annesü
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