[österreich]

Lieber Harald,

ich bin ebenfalls schon lange Gast in diesem Forum. Bin selbst betroffen. Ich (51 J) wurde Anfang Jänner nach Whipple operiert, dann folgte Kombinationstherapie mit Gemzar und Oxaliplatin. Diese Therapie wurde abgebrochen (nach 5 von 6 Zyklen), die Leberwerte waren zu schlecht. Leider stieg nach vier Monaten wieder der Tumormarker. Ergebnis: eine Lymphknotenmetastase an einer der wichtigsten Bauchadern, und einige kleine Metastasen in der Lunge. Werde jetzt mit Taxodere behandelt (schließe nächste Woche den 2. Zyklus ab), und erfreulicherweise sinkt der Tumormarker leicht.

Nachdem ich auch aus Österreich komme und mich über hiesige Behandlungsmöglichkeiten gut informiert habe - Uniklinik Wien ist ok, es gibt dort Pankreas-Spezialisten. Ich selbst werde teils in Salzburg, teils in Linz behandelt. Mein Onkologe hat mir versprochen, noch weitere Medikamente "in Reserve" zu haben, sollte das derzeitige nicht helfen. Bin mit meiner med. Betreuung vollauf zufrieden.

Das Wichtigste ist aber - glaube ich - das eigene Wollen. Und ich habe die Absicht, alles, aber wirklich alles auszuprobieren und mir nicht den Mut nehmen zu lassen.

Ich habe mir im Stillen sehr viel Kraft aus diesem Forum geholt - aus jedem einzelnen Schreiben. Und sage jetzt endlich einmal danke an alle, die sich Zeit nehmen hier "zuzuhören", Rat zu geben, danke an alle, die den Mut haben, die eigene Geschichte weiterzugeben und Stütze zu sein.

Meine Familie, mein Mann und meine Tochter sind meine ganz große Hilfe. Für beide möchte ich noch möglichst lange da sein - und das werde ich auch.

Bringen Sie ihren Freund dazu, so zu denken! Das "ich will" ist sicher ganz wichtig. Natürlich ist mir auch immer wieder zum Heulen. Aber dann hau ich innerlich - und ganz österreichisch, so richtig auf den Tisch - und dann gehts schon wieder.

Ich wünsche Ihrem Freund alles Gute, er wird Sie brauchen!

EH