Hallo Illian,
nun ja..., der Körper spielt uns schon ganz üble Streiche. Wenn ich irgendwann mal begriffen habe, warum er das tut, lasse ich Dich das gerne wissen. Nur fürchte ich, dass Du diesbezüglich nie wieder von mir lesen wirst
.
Dieses Stechen kenne ich auch. Ich hatte einen metastasierten Hodentumor; die Metastase saß im linken Nierenhilus. Noch bevor ich wußte (erfuhr), dass ich dort eine Metastase züchte, hatte ich immer wieder so ein Stechen. Das beunruhigte mich und ließ mich mehr Druck machen, endlich Ergebnisse zu bekommen. Und siehe da.... es kam, was ich fürchtete. Das ist aber nicht das, was ich Dir vermitteln möchte. Sondern eher das:
vor jeder Nachsorge fängt es dort wieder an zu zwicken. Und dann halt auch mal hier... und dort.... Mit der Zeit gewöhnt man sich aber an den selbstgemachten Psychoterror und es wird weniger. Und doch geht mir jedes Mal auf´s Neue die Muffe, jedes Mal denke ich, dass es zwar sehr unwahrscheinlich ist... aber das war der Mauerfall seinerzeit auch.
Illian..., Du bist noch sehr jung und doch schon bewundernswert "erwachsen" für Dein Alter. Dein Körper ist gerade jetzt, völlig abgesehen von Deiner Erkrankung, in einer Phase der völligen Veränderung. In kurzer Zeit wurde aus einem Mädchen eine junge Frau. Mit allen Begleiterscheinungen. Du bekamst dann noch das Päckchen Krebs obendauf. Wenn Dich das ein wenig aus der Bahn rempelt, ist das absolut verständlich und nachvollziehbar. Große Güte... anderen säbelt der Krebs schon ohne Pubertät die Psyche weg.
Jetzt liegt es aber an Dir, Dir selber einzugestehen, dass Du einfach eine wahnsinnige Belastung tragen musst. Ich möchte Dir da einfach mit auf den Weg geben, dass es absolut in Ordnung und auch verantwortungsbewußt ist, sich notfalls auch professionelle Hilfe zu nehmen. Du hast Dein ganzes Leben noch vor Dir.... und das sollst Du genießen und zufrieden leben können.
Ich wünsche es Dir....
