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Alt 04.02.2006, 13:37
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Problem mit der Wunde nach OP

Hallo Margret,
wenn es aus einer Wunde "suppt", dann dürften in der trüben Suppe immer irgendwelche Bakterien sein, denn das normale Sekret ist klar. Die hier bereits genannten Mittel Octenisept, Betaisodona, Rivanol und Leukase sind alle gegen Bakterien gerichtet. Aber die meisten Bakterien sind keine Krankheitserreger. Allerdings haben sie in einer Wunde so oder so nichts verloren. Sie können die Wundheilung stören. Und da kann ein örtliches Antibiotikum durchaus nützlich und nötig sein. Alginat beruht auf einem anderen Wirkprinzip.
Als "normal" würde ich das Suppen ganz und gar nicht bezeichnen, es kommt leider aber immer wieder mal vor. Ich habe meine 30 cm lange Narbe nie gespürt. Am 9. Tag nach der Operation wurden die Klammern entfernt - fertig.
Rauchen (Nikotin) verengt die Blutgefäße und kann dadurch die Wundheilung verzögern.

Die Aussage, daß ja jetzt keine Metastasen mehr im Körper seien, ist nicht "komisch", sondern unwahr und gefährlich. Was weißt Du über eventuelle Metastasen in anderen Organen?
"Kein Hinweis auf Metastasen in Leber und Nebenniere . . ." Und was ist mit der Lunge? Die ist mit 55% am häufigsten betroffen!

Standard bei der Suche nach Metastasen beim Nierenzellkarzinom ist:
1. Stamm-CT (oder Bauch und Lunge einzeln; kein Röntgen!!!),
2. Skelett-Szintigramm (ganzer Körper),
3. Schädel-MRT.

"Z.n. palliativer Radiatio" heißt: Zustand nach krankheitslindernder Bestrahlung. Diese Aussage wurde also nach der Bestrahlung gemacht.
Palliativ steht im Gegensatz zu kurativ, welches heilend bedeutet. Die Bestrahlung diente also nicht einer Heilungsabsicht, sondern vielleicht der Wachstumsverlangsamung oder der Schmerzstillung.

Viel wichtiger als Bestrahlung scheint mir die Behandlung mit einer Zometa-Infusion zu sein. Dies ist ein Stoff, der zu den Bisphosphonaten gehört und dem Knochen Kalzium zurückgibt, welches die Metastase dem Knochen entzieht. Eine Metastase muß sich ja erst Platz im Knochen verschaffen, damit sie hineinwachsen kann.
Im Internet habe ich einen Hinweis gefunden, daß das Zometa darüberhinaus auch selbst eine direkte Wirkung gegen den Tumor hat. Da laufen aber noch Untersuchungen. Auf jeden Fall wirkt es indirekt auch schmerzstillend.
Du solltest unbedingt Deine Ärzte nach Zometa fragen.
Hartmut schrieb vor vielen Monaten hier im Forum, daß seine Knochenmetastase damit vollständig verschwunden ist.

Pathologie ist eigentlich die "Lehre von den Krankheiten". Als Pathologie wird aber auch die Abteilung in einer Klinik bezeichnet, in der Gewebeproben auf Krankheiten untersucht werden. In Krimis hört man im Zusammenhang mit der Gerichtsmedizin den Begriff Pathologie vielleicht häufiger als im normalen Leben. Aber ich bin sicher, daß dort viel mehr Gewebe von Lebenden untersucht wird als von Verstorbenen (oder verstorben gemachten).

Ich hoffe, ein wenig zur Klärung beigetragen zu haben.
Alles Gute wünscht Dir
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (07.02.2006 um 10:39 Uhr)
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