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Alt 27.01.2017, 03:04
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Primär mediastinales B-Zell-Lymphom

Hallo liebe Überlebende im Club der Lymphomiker,

Zitat:
Zitat von Ulrich84
Tag 532 nach der letzten Chemo und morgen steht wieder eine Nachsorge an...ein PET was sonst.
Drücke Dir natürlich die Daumen für morgen bzw. heute.
Gehört in Deinem Fall eine PET-CT zur Routine-Nachkontrolle?

Zitat:
Zitat von Ulrich84
Meine Gedanken rasen und ich probiere das ganze irgendwie durch exzessiven Sport im Zaum zu halten. Wird das nie besser und natürlich muss die Tumorseite wieder einmal schmerzen....
Rasen Deine Gedanken wegen der Routine-Nachkontrolle?
Warum?
Könntest ja auch hingehen und Dir die Bestätigung abholen, daß alles i.O. ist.

Und sag bitte mal:
Du zählst wirklich die Tage nach der letzten Chemo?
Und das fast 2 Jahre nach ihr?

Auf so eine Idee käme ich nicht.
Wozu auch, nachdem der Krebs längst plattgemacht wurde.

Klar - er könnte sich auch wieder (erneut), uns auffressen wollend, in uns verbreitern wollen.
Sag bitte auch mal:
Hast Du daran jemals irgendeinen Gedanken "verschwendet", bevor Dich Dein Krebs "erwischte"?
Genauer gefragt, einen Gedanken daran verschwendet, daß Dich überhaupt ein Krebs erwischen könnte?
Lebtest Du früher etwa in ständiger Angst vor einem Krebs?

Denke, das tatest Du genau so wenig, wie ich das früher tat.
Oder irre ich mich diesbzgl.?

Und warum tust Du das jetzt??
Besteht denn derzeit irgendeine Veranlassung dazu, daß Deine Gedanken rasen?

Aus meiner Sicht wohl kaum.
Zumal Du genau so gut wie ich und andere Überlebende ganz genau weißt, daß unsere Art von Krebsen ganz gut plattmachbar ist.

Nehmen wir mal an, daß so ein Krebs in uns erneut "herumfressen" will.
Na, was meinst Du, was dann ablaufen wird?
Bist Du nicht davon überzeugt, daß der auch erneut plattmachbar ist??

Mag sein, daß das dann ein etwas härterer Kampf sein wird als der erste gegen ihn das war.
Hast Du davor Angst oder wovor?

Geht es Dir denn nicht wie allen anderen Überlebenden auch?
Die Therapie ist längst "vergessen".
"Alter Schnee" von gestern.

Fühlst Du Dich nach 2 Jahren so schwach, daß Du nicht jederzeit erneut einen Krebs bekämpfen könntest?

Ich kann Dir nur eines raten:
Versuch bitte, Nachuntersuchungen etwas gelassener zu sehen.
Sicher werden sie irgendein Ergebnis erbringen.
Aus meiner Sicht ist es völlig absurd, davon auszugehen, daß es ein schlechtes sein wird.
Weil es mit mindestens gleicher Wahrscheinlichkeit auch ein gutes sein kann.

Du kennst doch hoffentlich die Devise von uns Lymphomikern:
Nerven behalten!
Wenn Du Dich daran hältst, kannst Du Dir (vermutlich) einiges leichter machen.


Zitat:
Zitat von Phönixa74
Im Moment tendiere ich stark dazu, nächstes Jahr KEIN MRT machen zu lassen - wenn Labor und Ultraschall ok sind.
Ich habe nämlich auch Angst davor, dass irgendwelche Umbauprozesse falsch gedeutet werden könnten und ich mich dann total verrückt machen muss - wegen nichts und wieder nichts.
Bei mir kommt man nicht einfach mittels Punktion ran. Um an die Stelle zu kommen braucht es einen thoraxchirurgischen Eingriff.

Ich hoffe jetzt einfach das Beste und achte auf meine Körpersignale!
Ja, wir alle wissen inzwischen, wie wichtig es ist, auf das zu achten, was unser Körper uns signalisiert.
Und sind sicher noch mehr diesbzgl. sensibilisiert als früher.

Bei Nachkontrollen geht es in allererster Linie nur darum, evtl. Veränderungen feststellen zu können.

Ich kann da nur für mich sprechen:
Bei der Eingangsdiagnose in das ABZ wurden per Ultraschall sämtliche abartige Lymphknoten genau vermessen.
Das wurde auch protokolliert und diente später als Basis für die Erfolgskontrolle der Therapie.

Zusätzlich "abgesichert" durch eine CT-Kontrolle nach dem 3. Zyklus sowie eine nach dem 6. Zyklus.
(Ursprünglich "angedachte" zwei weitere Zyklen mit Rituximab wurden gar nicht mehr gemacht. Erübrigten sich.)

Sehe das auch so wie Du:
Wenn die Blutwerte und die Ultraschall-Kontrolle i.O. sind, ist das hinreichend gut genug, um sagen zu können:
Es besteht keinerlei Handlungsbedarf.

Wenn das zweifelhaft sein sollte, würde dann sowieso genauer "hingeschaut" werden.
Per CT oder MRT oder anderen hochauflösenden Bildgebungs-Verfahren.
Die aber nicht unbedingt von vornherein notwendig bzw. angebracht sind.

Zitat:
Zitat von Phönixa74
Lotol: ja, ich flieg wieder!
Ich arbeite unter anderem auch mit Krebspatienten. Ich habe mich im Vorfeld schon gefragt, ob ich das nach meiner eigenen Geschichte psychisch noch packe...
Aber es geht mir sogar sehr gut damit! Ich denke, ich habe das Ganze gut verarbeitet. Aber ich bin grundsätzlich eher so, dass ich lieber in Zukunft gucke und nicht ewig mit der Vergangenheit hadere...

Trotzdem ist die Bewältigung der eigenen Ängste nicht ohne. Ab und zu kommen die durch und ich befürchte: das wird erst mal so bleiben! Man lernt mit der Zeit sicher besser damit umzugehen!
Freut mich sehr für Dich, daß Du wieder fliegst.
Geht auch mit ein paar abgebrannten oder angesengten Federn immer noch ganz gut.
Jedenfalls gut genug, um den ganzen Krebs-Mist hinter uns lassen zu können.
Was beinhaltet, daß wir zukunftsorientiert fliegen.

Du machst das schon richtig:
Das gewohnte Leben weiterleben.
Kompromißlos, weil der Krebs, der uns erwischte, an sich nur eine belanglose Randerscheinung in unserem Leben ist.
Belanglos und jederzeit plattmachbar.
Womit sich auch Ängste vor ihm an sich erübrigen.

Vitamin D nehme ich nicht.
"Stellte" auch nichts anderes bei meiner Ernährung "um".
Wozu auch?
War über 71 Jahre mit meiner angeblich "ungesunden" Ernährung (nach "Experten-Meinungen") pumperlgesund.

"Zucker füttert den Krebs" ist für mich nur zum Kaputt-Lachen.
Wenn das wahr wäre, würde ich schon längst an einem Krebs abgekratzt sein.

Ich die Ausnahme der Regel?
Als Gewohnheits-Raucher (seit ca. meinem 13. Lebensjahr) noch dazu?
Wer's glaubt, wird selig.

Nerven behalten!
Was möglicherweise noch auf uns zukommen könnte, sollte auch bewältigbar sein.
Wissen wir doch alle aus eigener Erfahrung.

Ängste können wir uns deshalb schlicht und einfach "schenken".
Sie sind überflüssig wie ein Kropf.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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