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Alt 14.10.2012, 21:31
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Steffi7777 Steffi7777 ist offline
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Standard AW: Vater lebt seit 2 Jahren mit BDSK, nun Wipple OP in München ("2. Versuch")

Und wieder ist Zeit vergangen seit meinem letzten Beitrag.
Vor paar Tagen hatte mein Vater seinen 58. Geburtstag.
Leider hat er sich bisher nicht so erholt, wie wir es gehofft haben, vermutlich waren unsere Erwartungen auch unrealistisch..dazu kam, dass mein Papa erst im November auf Reha gehen will, da er unbedingt nach Freiburg will und da früher kein Platz ist...

Er hatte nach KH knapp 17 Kilo abgenommen, von 86 auf 69 Kilo. Muskulatur war kaum vorhanden, so hat er langsam gelernt wieder strecken selber zu laufen, kann treppen steigen..
Aber wirklich zu Kraft gekommen ist er nicht, er hat bisher 2 kg zugenomen, aktuell nimmt er wieder ab. er hat einfach keinen Appetit...

Es ist nichts mehr wie vorher, mein Papa ist fast den ganzen Tag zuhause, liegt meist auf der Couch..arbeiten geht nicht mehr, wenn mal an zwei Tagen die Woche für ne Stunde macht er etwas "bürokram".

Nachdem wir das Gefühl hatten es wird besser, verschlechtert sich nun zunemend seine Verfassung. So hat er starke Schmerzen, kann kaum schlafen, ihm ist übel, Müdigkeit, etc,
Er hat Schmerzpfaster (und?) Morphine bekommen, die er jedoch nicht vertragen würde und daher nicht mehr nimmt.

Ich weis nicht wirklich wie es ihm geht, er verucht zu "beschönigen", aber seit Freitag weis ich von seiner Frau, dass der Onkologe bei dem er letzte Woche war gemeint habe dass er davon ausgeht das Papa Bauchfellmetastasen hat, zudem seinen die Metastasen in Lunge mehr und größer geworden..
Ab Mittwoch macht er wieder Chemo (weis nicht welche), sie soll 1 x Woche sein, dauert 1 Stunde.
Alles Hoffnungen würden nun auf dieser Chemo liegen meint seine Frau.
Mein Vater kann es nicht glauben, so habe er doch extra diese große OP gemacht, wie soll es nun zu Bauchfellmetastasen gekommen sein meint er.
Können diese Metastasen, wenn die da sind, was ich fürchte, durch OPs ausgelöst worden sein (streuung weil Tumor beschnitten?).
Es wurde CT gemacht, Mittwoch bekommt er Ergebniss.

Ich würde so gerne positiveres berichten, aber leider ist es gerade nicht so...

Kommt nun die Zeit vor der ich so große Angst hatte und habe?
Bauchfellmetastasen ist das nicht zeichen dafür dass es in Richtung "ende" geht?

Seltsam ist, ich bin irgendwie distanziert, fast gefühlos/ ferngesteuert seit ich das weis..habe noch nicht geweint, verdrängung geht fast automatisch..
es ist gemischt mit einem gefühl von ich halte diese bergundtalbahn nicht mehr aus...es "erdrückt" mein leben..
Ich habe auch Gedanken von ich muss es einfach annehmen, schwer zu beschreiben... vlt. ist das auch gerade so ein schutzmechanismus der unterbewusst läuft..mhh, aber wie geht es weiter, kommen die emotionen dann plötzlich ganz heftig wenn "es" zu begreifen ist, "wahr" wird?

Sorry, wenn ich heute so negativ bin..auch wenn ich mir mehr abgeklärt, gar etwas aggresiv vorkomme, distanziert, als wenn ich von jemand berichte, der mir nicht so nahe steht...

Alles Liebe weiter für euch, ihr die ihr wie ich in diesem grausamen emotionalen zustand feststeckt bzw. damit zu kämpfen habt...
Zu meiner Schwester habe ich gestern gesagt, wir müssen es positiv sehen..wenn er einen Unfall oder Herzinfakt gehabt hätte, wäre er vlt. von jetzt auf gleich von uns gerisse worden, keine Zeit des "an den Gedanken gewöhnen" (was nie wirklich möglich ist), keine Abschied nehmen wenn es wirklich zum schlimmsten kommt..
und er hatte 58 schöne jahre, 2 gute lange ehen, 3 tolle kinder, beruflich erfolgreich,... woanders sterben kinder, die nie leben konnten...
gedanken kommen da auf..ich schreibe sie spontan, ohne wertung, ohne hinterfragen...

Steffi
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