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Alt 11.01.2005, 21:08
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Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
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Standard Mistel zur unterstützenden Nachsorge

Hallo Peggy,
einen Rat oder gar ein Rezept kann ich Dir nicht geben, aber ein paar Gedanken äußern, die mir kommen.
1. Die Frage "geht es mir heute gut?" kann ich nur mit ja oder nein beantworten. Und das sind immer 100% ja oder 100% nein. Und "heute" ist gleich ein ganzer Tag! Ohne Veränderungsmöglichkeit.
Ich habe mir die Frage noch nie gestellt.
Wenn ich aber frage "wie geht es mir jetzt?", dann habe ich viele Möglichkeiten der Antwort. Das "wie" läßt zahllose Schattierungen zu, und das "jetzt" kann sich 1000 mal am Tag ändern.
2. Wie lange liegt die letzte OP zurück? Was wurde operiert?
Wenn es jetzt heißt "tumorfrei", könnte das auch heißen: Ziel erreicht, ich muß nicht mehr kämpfen, ich darf mich hängen lassen. Als Dauerzustand kann ich mir das nicht vorstellen. Irgendwann würde mir das auch langweilig. Pessimismus ist mir auch zu anstrengend.
3. Vielleicht lag auch der Kampf gegen etwas doch zu sehr im Vordergrund, und jetzt, wo der Gegner weg ist, muß man sich wieder mehr auf den Kampf für etwas besinnen.
Ich für meinen Teil weiß sehr wohl, wofür ich lebe.
4. Wenn beide NN entfernt wurden, fehlen dem Körper wichtige Hormone. Unter anderem das Cortison. Dieses sorgt u.a. für eine positive Stimmung (euphorisierend). Ich nehme an, daß nach einer gewissen Zeit die Hormone der Nebennieren von außen zugeführt werden müssen.
5. Vielleicht ist in dieser Situation auch die Hilfestellung eines Psychologen angebracht, wo dann gefragt wird: warum fühle ich mich schlecht? Habe ich Angst? Wovor habe ich Angst? Warum meine ich, vor diesem oder jenem Angst haben zu müssen?
Und ganz wichtig: was könnte mir denn eine Freude machen? Wofür kann ich mich begeistern? Ich bin ja jetzt tumorfrei: Was fange ich damit an? Welche Lebensinhalte und -ziele lassen sich damit verwirklichen?
Dem Krebs und dem Tod habe ich die Stirn geboten! Jetzt ist das Leben endlich wieder dran! Heureka!
Mit meinen Gedanken, positiven oder negativen, erschaffe ich meine Realität! Auf denn, packen wir's an!
Kannst Du damit was anfangen?
Liebe Grüße
Rudolf
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