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Alt 05.12.2011, 12:21
joggerin joggerin ist offline
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Standard AW: Depressionen nach Nierenkrebs

ich habe ueberlegt, ob ich dir antworten soll, oder ob ich mich nicht besser auf die Finger setzen sollte. Ich habe mich fuer ersteres entschieden.

Nun, es gibi KEINE Norm, wie sich ein Mensch, der die Diagnose Krebs erhalten hat, sich nach der OP zu benehmen hat oder sich benehmen sollte. Und das ist unabhaengig davon, in welchem Stadium die Krankheit entdeckt wurde und/oder welche Prognose (von wegen "geheilt" oder etwas anderes) der Erkrankte bekommen hat, oder ob die OP komplikationsfrei varlaufen ist oder nicht. Die Diagnose Krebs stellt fuer jeden eine ganz neue Situation dar und eines ist sicher: Das Leben vor dem Krebs ist vorbei! Es gibt nur noch ein Leben nach dem Krebs (fuer viele mit dem Krebs). Nichts ist wie frueher und das ist fuer den Betroffenen sehr schwer. Jeder reagiert anders, jeder braucht "seine" Zeit um mit der neuen Situation umzugehen und weiterzuleben (wie gesagt, anders wie frueher). Und das Schlimmste fuer mich als Erkrankte waren die Situationen, in denen es mir psychisch nicht so gut ging (das war auch so 3-4 Monate nach der OP) und mir meine Umwelt vor den Augen gehalten hat, was fuer ein riesen Glueck ich doch gahabt haette, es haette doch alles vieeeeeeel schlimmer kommen koennen.
Sorry, klar, koennte ich jetzt nicht mehr da sein, aber genau so koennte ich mir vorstellen ohne ein Damoklesschwert ueber meinen Kopf leben zu muessen.

Die Aengstlichkeit bzgl. Ansteckungsgefahr kann ich mir auch so erklaeren, dass man nicht mehr so gelassen mit sowas umgeht, weil man doch ein "verbranntes Kind" ist. Man wird vorsichtlicher und viellecht aengstlicher.

Mir ist aus deiner Post nicht klar geworden, was du dir hier an Antworten erhoffst. Solltest du tips wollen, wie du deinem Verwandten helfen kannst aus seinem Tief rauszukommen oder wie du mit der neuen Situation als Angehoeriger umgehen kannst, frage bitte expliizit danach und es wird dir aus beiden Blickwinkel geholfen (Erkrankte/Angehoerige). Es kann durchaus sein, dass professionelle Hilfe auch angebracht waere.

Wenn du nur wissen wolltest, ob das Verhalten deines Verwandten "normal" ist, so habe ich dir meine Meinung dazu gesagt.

Kinga
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