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Alt 30.03.2014, 21:27
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Wie soll Frau einen pathologischen Befund bloß verstehen?

Liebe Jeli,

ich schreib hier nicht mehr so oft, lese aber noch regelmäßig mit.

Was deinen "Fall" angeht, kommt mir einiges komisch vor.

Diese rasende "Eile" kenne ich allerdings auch. Meine Frauenärztin hat nach dem Ultraschall in meinem Beisein die Klinik angerufen und für mich (ohne mich zu fragen!) einen stationären(!) Aufnahmetermin gemacht.

Ich ging aus der Praxis mit 3 Schriftstücken: Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für vier Wochen, eine Überweisung zur Mammographie (Termin sofort, hat auch sie veranlasst) und die Einweisung ins Krankenhaus (am übernächsten Tag).

Die Mammographie war eindeutig (Tumor 5 cm); der Radiologe total erschüttert ("Frau, warum bloß sind Sie nicht eher gekommen!?) und ich... ich weiß bis heute nicht, wie ich anschließend nach Hause gekommen bin. Irgendwie habe ich wohl funktioniert (Autofahrerin), aber das alles hat mich total überfordert.

Bei DIR wundert mich diese Eile, weil gerade bei einem G1-Tumor absolut keine Eile geboten ist.
Ich finde es gut, dass dir durch eine "glückliche" Fügung nun doch noch etwas Zeit bleibt.

Völliges Unververständnis habe ich, dass dein Arzt ein MRT ablehnt. Wirklich, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Eine Erklärung für sein Verhalten habe ich natürlich nicht.

Ebenso unverständlich ist mir, warum er deinen Wunsch nach einer Ablatio (Brustabnahme) so rigoros widerspricht. Du schreibst, du hast eh einen kleinen Busen. Da finde ich deinen Wunsch nachvollziehbar, denn was weg ist, kann dich nicht mehr ärgern. Und bei vier Kindern dürfte auch garantiert ein nicht mehr mögliches Stillen eine Rolle spielen.

Warte jetzt das MRT ab und je nachdem, was dort zu sehen ist, entscheide dich, welche OP-Methode DU wünschst! Und dann lass nicht locker! Es ist DEIN KÖRPER und nicht der eines Arztes!

Sollte sich dein Arzt weiterhin so vehement gegen deine Vorstellungen der Behandlung stellen, kann ich dir nur raten: Nimm alle Kraft, die du noch hast und wechsele den Arzt.

Es gibt andere Onkologen (ist er überhaupt einer?), die weder gegen ein MRT wettern noch eine Ablatio wegen einer eh kleinen Brust ablehnen.

Noch etwas: Alle deine Gedanken, deine Ängste, deine Sorgen, dein WirrWarr im Kopf... sind NORMAL! Dein Gehirn braucht Zeit, um alles zu sortieren. Deine Diagnose ist ja noch sehr frisch. Es wird irgendwann besser mit deinem Kopfkino! Später!

Alles Liebe und Gute!

Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann

PS: Ich bin Dank Internet NICHT am übernächsten Tag in die Klinik gegangen. Stattdessen ging ich in eine andere Klinik zur 2. Meinung. Dem Vorschlag, erst einmal eine neoadjuvante Chemo (Chemo VOR Operation) der Op voran zu stellen, bin ich gefolgt.

Geändert von Norma (30.03.2014 um 21:33 Uhr) Grund: Ergänzung
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