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Alt 20.07.2002, 22:50
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Standard Kinder von Krebspatienten

Hallo Doro,
bin bin selbst an Krebs erkrankt und habe zwei Kinder im Alter von 10 und 4 Jahren.
Mein fehler war ich habe ihnen das erste halbe Jahr meine Krankheit verschwiegen.
Ich habe immer nach neuen ausreden gesucht,warum mir ständig schlecht ist und warum ich ständig zum Arzt gehe.
Das resultat war dann,dass meine älteste immer aggressiver wurde und sich zurück zog.
Meine Kleine war zu Hause der Wirbelwind wie immer,aber im Kindergarten hat sie sich zurück gezogen und nur in der Kuschelecke geweint.
Ich wurde dann zum gespräch ins Büro zetiert.
Von dem Tag an bin ich offen und ehrlich zu meinen Kindern.denn Kinder merken,wenn etwas mit den eltern nicht stimmt.Noch schlimmer wird alles,wenn man versucht diese Dinge zuverheimlichen oder unter den Tisch zukehren.
meine Grosse konnte mit dem wort"Krebs" schon etwas anfangen,da ein Jahr vorher eine andere Mutter aus ihrer Klasse daran verstorben war.
Wir hatten und haben immer noch sehr offene gespräche über dieses Thema.wir haben auch übers Sterben gesprochen.Für mich und für sie war sehr schwer und es sind auch Tränen geflossen.
Aber diese Ehrlichkeit hilft ihr sehr.
Bei der Kleinen ist das Wort schwierig zuerklären, zu mindestens so,dass sie etwas damit anfangen kann.
Beide haben ihre Phasen,so wie ich oder mein Mann,wo sie einfach nutr traurig sind.Wo Angst haben oder wütend auf die Krankheit sind.
Da liegt es an mir aufmerksam zusein.
Ich geh dann sehr direkt und offen aus sie zu.
Ich spreche sie darauf und frage warum,weshalb sie jetzt so oder so sind.
Die Erzieherin im Kindergarten sagte zu mir, Kinder neigen dazu,egal wie alt sie sind, ihr Eltern zuschützen.
Dass heisst sie wollen dann mit ihrem Kummer oft nicht heraus,um den Eltern nicht noch mehr Kummer zu machen und sie nicht noch mehr belasten.
Ich vermittel meinen Kindern immer mir zu zu zeigen,wenn was nicht Ordnung ist.Fragen zustellen,wenn welche im Raum stehen.
Ich berede nicht nur positive Untersuchungsergebnisse mit ihnen,auch die unerfreulichen erklär ich ihnen.
Egal wie schlecht es mir manchmal geht,egal,ich versuche ihnen immer zu helfen.
Meine Krankheit betrifft nicht nur mir mich,sondern auch mein ganzes näheres Umfeld.
Dazu gehören auch meine Kinder.
Nicht nur ich habe das Recht dann und wann traurig oder wütend zu sein,
auch meine Angehörigen haben das Recht so zu fühlen.
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