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Alt 30.07.2009, 09:52
Zicke Zicke ist offline
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Registriert seit: 08.10.2007
Ort: cuxhaven
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Standard AW: kanns nicht so recht glauben...

hallo lovely!

willkommen hier bei uns.... ich werde mich mal ohne umschweife deinem "fragenkatalog" widmen...

so eine "sitzung" dauert unterschiedlich lange, je nachdem, was du bekommst und wie du es verträgst. wenn die chemotherapie ambulant gemacht wird, kannst du nach etwa einer halben stunde wieder gehen, ein antikörper dauert bei mir persönlich auch mal 4 - 6 stunden, weil ich ihn nicht gut vertrage. es gibt auch chemos (aber wenige!), die stationär gemacht werden, auch da ist es abhängig von medikament und verträglichkeit!

bei meiner "erstbehandlung" mußte ich nie stationär ins krankenhaus, aber auch da gibt es hier andere... kann man also jetzt noch nicht sagen...

an den chemotagen ging es mir abgesehen von müdigkeit immer recht gut, allerdings konnte ich wirklich im stehen einschlafen!

schmerzen hatte ich gott sei dank keine erwähnenswerten, außer knochenschmerzen, die aber mit medikamenten gut in den griff zu bekommen sind.

hm, thema essen... ganz heikel! die chemo hat mir teilweise ganz schön den geschmack versaut, manchmal schmeckte alles nach holzwolle oder chemie. das vergeht aber gott sei dank! ich hab dann einfach jemand anderen in der familie das essen abschmecken lassen, wenn ich das versucht habe, ist das immer schief gegangen...lach... ich habe übrigens in dieser zeit bewußt auf mein lieblingsessen verzichtet, denn ich wollte das nicht so "verfälscht" erleben! ansonsten habe ich versucht, mich vernünftig zu ernähren und auch mal kleinen gelüsten ( in der zeit habe ich schokokuchen geliebt!) nachzugeben.

meiner familie habe ich das direkt mitgeteilt. meinen kindern sicher in abgeschwächter form ( sie waren damals gerade 6 und 10 ), aber ich habe gedacht, lieber hören sie alles von mir, als halbverdautes von fremden!

psychologische hilfe habe ich nicht in anspruch genommen, hätte ich aber gerne. es scheiterte leider an der schlechten arztdichte hier bei uns, es gibt faktisch keinen psychoonkologen! viele hier werden aber psychologisch betreut und werten das als sehr positiv!

hm, arbeiten.... ich denke, du solltest zunächst zwei kurse deiner chemotherapie machen, um zu sehen, wie dein körper darauf reagiert. klar gibt es heute medikamente gegen alle möglichen nebenwirkungen, aber trotzdem ist das alles kein spaziergang. es gibt gute und weniger gute tage und es gibt tage (zelltief), wenn deine immunabwehr so im keller ist, daß du überhaupt nicht arbeiten darfst. gib dir und deinem körper die zeit, alles kennenzulernen! und wenn du dich gut fühlst-- geh arbeiten. aber zwing dich bitte auf keinen fall dazu!

so, und last, but not least... vielleicht hast du bemerkt, daß hier fast jeder sein "eigenes" thema hat. das sind sozusagen unsere wohnzimmer, in denen wir uns gegenseitig besuchen. den urheber eines themas findest du direkt links unter dem titel auf der startseite ( äpfelchen z.b. ist " morgen in die röhre", ich bin "ganz am anfang" und so weiter). dort kannst du die einzelnen geschichten nachlesen und auch schreiben, wenn du magst.

ich hoffe, ich konnte dir ein bißchen helfen und auch ein bißchen von der ungewißheit nehmen!

liebe grüße,

dat zickchen
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