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Alt 22.05.2009, 13:52
Elik Elik ist offline
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Standard AW: Q10 und L-Carnithin bei Herceptin?

Hallo BarbaraO,

daß hier Menschen mit den unterschiedlichsten Erfahrungen schreiben und jedes Thema von mindestens drei Seiten betrachtet wird ist ja gerade das schöne, informative und manchmal auch unterhaltsame am KK-Forum. Ich hätte meinem ersten Bericht auch keinen weiteren hinzugefügt, wenn in Deinem Beitrag nur kritische Distanz und Vorsicht zu finden gewesen wären. Die Hinweise auf die Würmchen und Laborergebnisse gehen aber darüber hinaus und konnten m.E. nicht unkommentiert stehen bleiben.

Überleg mal wie Du reagiert hättest, wenn es statt um Q10 und Carnitin um ein Mittel gegangen wäre, mit dem Du gute Erfahrungen gemacht hast und ein Beitragsschreiber hätte die Wirkung des Mittels mit Reaktionen bei Würmchen und irgendwelchen Laborergebnissen hinterfragt. Deine Antwort hätte ich mit Genuß gelesen, und nicht nur weil sie sicher schärfer ausgefallen wäre als mein Beitrag.

Das mit der empfohlenen Tagesdosis für Q10 habe ich jetzt noch einmal genauer recherchiert. Sie ist tatsächlich nicht so eindeutig wie ich zunächst angenommen habe.
Auf meiner Apothekenpackung ist sie mit 30mg angegeben. Eine Empfehlung gem. der EU-Nährwertkennzeichnungsrichtlinie wie bei vielen anderen Vitaminen scheint es aber bei Q10 nicht zu geben. In vielen Verpackungen wird eine Verzehrempfehlung von 15 – 60 mg/Tag angegeben. Lt. Europäischer Natur- und Gesundheits Gesellschaft eV (Zur Förderung der Ganzheitsmedizin, Hamburg) liegt der tägliche Nahrungsbedarf (nach meinem Verständnis also das, was man über die körpereigene Produktion hinaus mit der Nahrung aufnehmen sollte) bei 10mg, die empfohlene Tagesdosis bei 100-500mg/Tag. (Eine blutdrucksenkende Wirkung erreicht man nach dieser Quelle ab einer Dosis von 100mg täglich.)

Wie sich das ganze bei L-Carnitin verhält habe ich jetzt nicht mehr nach geschaut, dazu fehlt mir die Zeit. Ich habe auch keine alte Verpackung mehr, so daß ich nicht weiß, welche Dosierung ich genau genommen habe, hatte aber ein gängiges Produkt aus der Apotheke (L-Carnitin zusammen mit Magnesium).

Sicher sollte man Nahrungsergänzungsprodukte nicht kritiklos in sich hineinschaufeln, zumal selbst alltägliche Nahrungsmittel (z.B. Orange, Grapefrucht) die Wirkungsweise bestimmter Medikamente erhebliche beeinflussen können. Andererseits vertraue ich unserem deutschen Gesundheitswesen so weit, daß man Mittel, die in der Apotheke rezeptfrei erhältlich sind und im Beipackzettel eines Medikaments (hier also Herceptin) nicht negativ erwähnt werden, mit vertretbarem Risiko nehmen kann. Wenn sie dann so überraschend schnell helfen wie bei mir, nehme ich sie natürlich weiter.
Risikolos ist bei unserer Erkrankung gar nichts: nicht die Medikamente gegen die Krebszellen, nicht die Begleitmedis und auch nicht Nahrungsergänzungsprodukte, die man nimmt, um den durch die Chemo- oder sonstige Therapie aus der Bahn geworfenen Stoffwechsel zu normalisieren. Es kann immer sein, daß ich nicht nur die unerwünschten Nebenwirkungen bekämpfe, sondern auch die Wirksamkeit des Medikaments. Andererseits gerade bei Herceptin sind geringere Dosierungen und kürzere Therapiezeiten als ein Jahr nicht wirklich untersucht worden.

Hm, das ist jetzt viel länger geworden als ich wollte und ich hoffe, ich habe keinen verunsichert, denn wie BarbaraO schon sagte, letztlich muß jeder selbst entscheiden was er nimmt oder nicht. Das aber bitte erst nach ausführlicher Information, wozu dieser kleine Disput hoffentlich seinen Beitrag geleistet hat.


Liebe Grüße

Elik
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