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Alt 04.06.2007, 22:55
martinaIna martinaIna ist offline
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Registriert seit: 16.12.2006
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Standard AW: Am Anfang- auf was muss mal alles achten ??

Hallo C.

ich hatte bei meinem Mann den Pflegedienst nicht mehr gebraucht, weil er starb, bevor mein Urlaub zu Ende war. Deshalb habe ich damit nur wenig Erfahrung. Aber die Planung war schon da. Ich hatte mich vorher im Bekanntenkreis umgehört, wie die Erfahrungen mit den verschiedenen Diensten hier an unserem Ort waren und dann die Diakonie gewählt, weil die den besten Ruf hatten. Das kann wo anders aber anders sein. Gerade bei der Pflege ist auch die Persönlichkeit des/der Pflegenden der wichtiger Faktor neben Professionalität, Ausbildung, Firmenphilosophie....

Ein reiner Pflegedienst wird nur einen Teil Eurer Probleme lösen. Die kommen, waschen den Patienten, geben evtl. noch ne Spritze und sind nach ner halben Stunde draußen. Ich habe zum Waschen meines Mannes zwei Stunden gebraucht.(d.h. er hat sich weitestgehend selbst gewaschen aber ich habe ihm jeden Handgriff vorsagen müssen. )Das dauerte zwar länger aber entsprach mehr seinem Tempo und seiner Würde.

Was ich aber wirklich dringend brauchte und wo ein Pflegedienst i.d.R. nicht einspringen kann,bzw. wo es nicht bezahlbar ist, ist die reine Betreuung. Also einfach jemand, der mal zwei Stunden da ist, damit man selbst Einkaufen gehen kann o.ä. Bei mir sprangen damals Freunde ein, Hospizgruppen leisten dies auch.

Auch ist es wichtig, eine/n gute/n Schmerztherapeutin zu haben, falls dein Vater Schmerzen hat. Die normalen Ärzte kennen sich meist nicht so gut aus, auch Onkologen meist nicht.

Wenn der Kräfteverfall so stark ist, und er auch stark abmagert, dann könnte eine Dekubitusmatratze notwendig sein und - sofern er noch sitzen kann- ein Gelkissen für den Stuhl.

Es gibt hochkalorienhaltige Drinks, die ein wenig dem Abmagern entgegenwirken können. Verschreiben lassen.

Toilettenstuhl - nimm einen mit Rädern. Das ist viel praktischer und ersetzt im Haus einen Rollstuhl.

Ein Hocker in der Dusche könnte evtl hilfreich sein, ebenso wie Haltegriffe.

Die Leute vom Pflegedienst sollen Euch unbedingt zeigen, wie man einen Schwerkranken bettet (Laken wechselt), ohne dass der Kranke aufstehen muss und wie man ihm beim Aufstehen hilft, ohne den eigenen Rücken zu stark zu belasten. (Gibt da Tricks).

Zur Palliativpflege gehört auch die psychologische oder seelsorgerische Begleitung von Patient und Angehörigen.
Wenn es eine Hospizgruppe gibt, dann leistet die das bzw. kann entsprechende Personen benennen.

Frag, was Dir sonst noch einfällt.
Grüße
martina
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