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Alt 13.01.2009, 17:35
Kyria Kyria ist offline
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Standard AW: An alle Hinterbliebene...

Hallo,

auch ich möchte noch einen Gedanken hier einbringen, der mir wichtig ist:

Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, daß würdevolles Sterben nicht nur zuhause, sondern auch im Krankenhaus und im Pflegeheim möglich sein kann.

Meinen Exmann, den Vater meiner Töchter haben meine Töchter und ich auf der Intensivstation bis zu seinem Tod begleitet. Da gab es Tag und Nacht offene Türen für alle Angehörigen, liebevolle, sachkundige Betreuung durch das Pflegepersonal und kompetente Ärzte als Ansprechpartner. Mein Exmann hätte zuhause nicht friedlicher, humaner und mehr in Würde sterben können, als dort im Krankenhaus.

Zwei andere Menschen, die mir sehr nahe standen, waren in Pflegeheimen, als ihre letzte Stunde gekommen war. Auch dort konnten wir als Angehörige in der Endphase zu jeder Stunde, auch noch um Mitternacht zu Besuch kommen, auch dort bekamen wir jegliche erdenkliche Unterstützung (bis hin zu stärkendem Kaffee!) und auch dort konnten die beiden schwerkranken Menschen in Ruhe, Frieden und Würde hinübergehen.

Ich denke, daß es wichtig ist, als Angehöriger da zu sein, wenn der Todkranke das braucht. Um dem Sterbenden Begleitung, Unterstützung, Ruhe und Sicherheit für diesen letzten, schweren Schritt geben zu können. Wo diese Begleitung letztendlich stattfindet, ob zuhause, im Krankenhaus, im Hospiz oder im Pflegeheim, halte ich für zweitrangig. Denn als Angehöriger hat man auch im Krankenhaus oder Pflegeheim viele Möglichkeiten, dem Sterbenden den Übergang so erträglich wie nur möglich zu machen: Seine Hand halten, den Schweiß abwischen, ihm Mut zusprechen, einfach da sein. Nicht von der Seite zu weichen, dann, wenn es hart wird.

Liebe Grüße
Kyria
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