Einzelnen Beitrag anzeigen
  #35  
Alt 26.01.2014, 16:56
Stoerchin Stoerchin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.06.2011
Beiträge: 167
Standard AW: Trauern um verstorbene erwachsene Geschwister

Hallo, Ihr Lieben,

liebe Birgit: wie hast Du die Beerdigung erlebt/"überstanden"? Ich hoffe sehr, dass sie einigermaßen erträglich war. Bei dem Wetter stelle ich es mir schwierig vor dadurch, dass man ja nicht so lange am offenen Grab Abschied nehmen kann. Bei der Beerdigung meines Bruders hatten wir strahlenden Sonnenschein und bestimmt 25 Grad, wir haben noch eine Zeit lang da gestanden und sind auch nach dem Restaurant noch einmal wieder gekommen.

Liebe Maira, liebes Waldkäuzchen,

Zitat:
Waldkäutzchen: Genau diese Hoffnung hält auch mich aufrecht. Die Hoffnung auf ein Wiedersehen.
wenn Ihr wüsstet, wieviele Bücher über Nahtoderfahrungen ich inzwischen gelesen habe in der Hoffnung, eine Antwort über ein mögliches Leben nach dem Tod zu finden, denn einfach nur glauben kann ich nicht, auch wenn ich sehr katholisch erzogen wurde (wie könnte man auch, so ungerecht, wie alles ist), und ich wollte Euch von dem Eindrücklichsten in dieser Richtung berichten: ich habe eine Nahtoderfahrung aus erster Hand geschildert bekommen! Ich habe eine Frau kennengelernt, die vor ca. 10 Jahren einen schlimmen Autounfall hatte, um Zuge dessen sie wohl klinisch tot gewesen sein musste. Sie berichtete, dass sie ein sehr, sehr helles Licht gesehen habe und die Stimme ihrer verstorbenen Mutter hörte, die ihr sagte, sie solle kommen, da es "hier schön" sei. Sie entschied sich dann aber doch dafür, noch einmal zur Erde zurückzukehren. Dies hat mich sehr beeindruckt und meine Hoffnung, dass es mein Bruder und auch meine Mutter irgendwo anders weiterleben und es ihnen gut geht, am Leben erhalten.

Liebe(r?) Remo,
mein tiefes Mitgefühl zum Tod Deiner Schwester und willkommen hier bei uns. Magenkrebs muss auch ein besonders heimtückischer Krebs sein - wie schrecklich. Vor allem die "tieftraurige Grundstimmung", die Du beschreibst, kenne ich sehr gut und ich habe das Gefühl, dass sich diese durch mein weiteres Leben ziehen wird. Ich werde das Beste drauf machen - aber einfach mal wieder ganz unbeschwert und fröhlich sein? - das kann ich mir im Moment einfach nicht vorstellen. Im Moment gilt jeden Morgen der erste Gedanke meinem Bruder.

Gestern waren wir in einem Musical, zu dem mein Vater eingeladen hatte. Vor ca. einem Jahr waren wir am selben Ort in einem anderen Musical, da war mein Bruder dabei und ich musste so sehr an ihn denken. Es ist so, so komisch/ungewohnt/traurig, dass er nun einfach nicht mehr dabei ist (wie Du auch schon schreibst, Birgit) und ich musste irgendwie immer an die Strophe von Grönemeyer denken "wir feiern hier ne Party, und Du bist nicht dabei...". Mein Vater sagte, dass es doch gar nichts bringen würde, wenn wir all diese Dinge nun nicht mehr tun würden. Das ist wohl war. Manchmal habe ich das Gefühl, ich nehme den Schmerz, den ich mir für meinen Vater und die Freundin meines Bruders vorstelle, mit in mich auf, dabei sind die beiden eigentlich recht stark. Übermorgen habe ich Geburtstag, eine weitere Party ohne ihn...

Danke, dass Ihr mich und wir uns gegenseitig verstehen. Ich wünsche Euch allen trotz allem noch einen schönen Sonntag!

Liebe Grüße
Störchin
Mit Zitat antworten