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Alt 15.06.2014, 10:28
schnaddi schnaddi ist offline
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Standard AW: Aufmunterung/Mitgefühl zeigen bei Krebserkranung

Hallo Pittlein,

auch ich als Angehörige einer Betroffenen erlebe oft, dass den Leuten oft nichts einfällt, als "Das tut mir aber leid mit deiner Mutter." Auch wenn die Leute nicht wissen was sie sagen sollen, und es wohl nett meinen: Es nervt! Mitleid braucht echt kein Mensch. Und das ist lustig, denn Kerstin40 sagt grad dasselbe, was ich auch immer sage, Mitgefühl ist was anderes als Mitleid. Zumal, wenn man das Wort schonmal auseinander nimmt, Mitleid kommt von mitleiden, und das kann ein Außenstehender gar nicht und macht auch echt keinen Sinn. Mitfühlen hat da schon eine ganz andere Bedeutung.

Oder die Leute sind ganz befangen und drucksen herum, und einer hat letztens wengistens ausgesprochen, dass er da sehr befangen ist, und nicht weiß, was er sagen soll. Und ich hab ihm gesagt, dass er keine speziellen Worte braucht, dass er mit mir reden kann wie immer und mir auch gerne zum Thema Fragen stellen darf.

Und eigentlich siehts ja da für den Betroffenen erstmal ähnlich aus, der erwartet da auch keine Bei- und Mitleidsbekundungen. Mit dem kann man auch reden wie immer. Natürlich steht man unter Schock wenn man so eine Diagnose erhält. Deine Bekannte wird sicher auch aus ihrer Depression wieder herauskommen. Ist ja alles ganz schön viel im Moment. So würde ich auch mit ihr sprechen, ihre Gefühle bestätigen, so in etwa:"Dir geht es gar nicht gut, nicht wahr? Ja, das kann ich gut verstehen, das ist ja auch eine Grütze. Aber jetzt müssen wir gucken, wie es weiter geht, und dass du wieder in die Spur kommst." Und dann gucken, wie sie reagiert und wieder reagieren. Also du kannst ja den Betroffenen immer nur da abholen, wo er grad steht.

Ist sie eine entferntere Bekannte? Dein Brief klingt jetzt sehr förmlich, also wenn du sie besser kennst, würd ich gar nicht so förmlich schreiben, sondern ganz locker, aber ich weiß ja nicht, in welchem Verhältnis ihr steht.

Dieses "mit Betroffenheit haben wir von deiner Krankheit erfahren" klingt schon so wie Abschiedsbekundung........würd ich so nicht schreiben, sondern viel ungezwungener.....ist aber natürlich deine Entscheidung

Mach dir nicht so nen Kopf, geh mit ihr um, wie du es immer getan hast, und sei einfach für sie da, mehr ist gar nicht nötig.......

Liebe grüße
schnaddi
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