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Alt 11.05.2011, 09:47
Heribert Heribert ist offline
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Standard AW: Prostatakrebs und Polio

Hallo,

meine Bedenken schließe ich aus der Tatsache, dass 6 von 12 Stanzen positiv beurteilt sind. Das bedeutet, der Tumor hat sich in der Prostata relativ großflächig ausgebreitet. Du hast weder die Beurteilung des Gleason Score noch das ergebnis der PSA-Messungen vorliegen aus denen weiter Schlüsse gezogen werden könnten.

Ich vermute einfach, dass bei einem 50%igen Befall der Tumor schon in die Lymphbahn gestreut haben "könnte". Bei einer RPE werden die Schildwächter Lymphknoten routinemäßig entfernt und beurteilt. Außerdem werden Schnellschnitte veranlasst und pathologisch beurteilt ob der Tumor schon die Prostata verlassen hat. Zudem kann der Operateur die Prostata und ihre Umgebung visuell beurteilen, was nicht zu unterschätzen ist.

Bei Deinem Schwiegervater gibt es diese Möglichkeiten nicht und es ist auch nicht möglich eine sog. minimalinvasive Lymphadenektomie vor der Brachytherapie durchzuführen um eine evtle. Streuung weitestgehend auszuschließen.

Im Allgemeinen wird in diesen Fällen "blind" die Umgebung der Prostata mit niedriger Dosis mitbestrahlt. Ich gehe davon aus, dass dieses Verfahren auch bei Deinem Schwiegervater 3D-konformal praktiziert wird.

Ich behaupte nicht, dass die IMRT die bessere (Heilungs)Methode ist, sondern glaube einfach, dass es die schonendere, zielgenauere Bestrahlungsart mit gleichwertigem Heilungserfolg ist, von der Dein Schwiegervater wissen und sie auch mit seinem Professor diskutieren sollte.
Immerhin ist die HDR-Brachy ein operativer Eingriff. Die Bestrahlungssonden werden 2 mal in Vollnarkose über den Damm in die Prostata eingeführt.

Gruß Heribert
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