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Alt 11.06.2010, 21:38
Cosima48 Cosima48 ist offline
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Registriert seit: 07.06.2009
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Standard AW: Ich will leben!

Hallo Allerseits!

Ich bin wieder zurück, leider mit schlechten Nachrichten.

Es wurden eine Menge Untersuchungen gemacht, aber ich habe jetzt alle Befunde. Der Tumor in der Bsd ist inoperabel, er hat zu viele große Blutgefäße infiltriert. In der Leber habe ich einige Metastasen.
Nächste Woche bekomme ich einen Port gelegt und ab Dienstag bekomme ich Chemo (Gemza). Zuerst einmal 3 Zyklen (1 x wöchentlich) und dann wird nachgeschaut, ob die Tumore ansprechen. Die Chemo verlängert mir die Zeit etwas.
Drei Ärzte haben mir ganz klar gesagt, dass ich unheilbar erkrankt bin. Ein Arzt (Onkologe) hat gesagt, ich soll es mir schön machen, die verbleibende Zeit geniessen und nur tun was mir Spass macht.
Ich habe ihn nach seiner persönlichen Einschätzung gefragt und wie lange ich noch habe.
Erst hat er etwas rumgedruckst, dann meinte er, zwischen 2 Wochen und einem Jahr sei alles möglich, er könne es mir nicht sagen.
Erschrocken fragte ich, ob er denke, dass ich nur noch wenige Wochen habe, da sagte er ganz klar nein, denn ich bin noch nicht gelb, habe keinen Durchfall, habe großes Übergewicht (was mir jetzt zu Gute kommt) und ich habe noch keine unerträglichen Schmerzen.
Der Krebs sei aber zu weit fortgeschritten, hat Metastasen hervorgebracht und Bsd-Tumore sprechen auch sehr schlecht auf Chemo an, aber das wusste ich schon, denn ich habe mich ja vorher etwas informiert.

Na toll, ich will wissen wie lange ich (ungefähr) noch habe, damit ich rechtzeitig meine Graupapageien in ihr neues Zuhause bringen kann. Nichts beschäftigt mich im Moment so sehr, wie die Sorge um meine Vögel. Ich will Maxi und Willi nicht zu früh abgeben, denn sie sind alles was ich habe und was mir noch wichtig ist. Jeder Tag ohne Willi ist ein verlorener Tag für mich und auch mein mein altes Muttchen Maxi liebe ich über alles. Maxi lebt seit 13 Jahren bei mir, Willi seit fast 18.
Sicher, ich habe auch einen Sohn und einen Enkel und auch eine wirklich gute Freundin, aber meine Papageien sind mir sehr wichtig, vielleicht zu wichtig.
Ich habe erst am 9. Februar meine Mutter verloren und ich trauere immer noch um sie und nun muss ich mich schon weider trennen, vom Leben, meinem Sohn, meiner besten Freundin, meinen Papageien, meinen Sachen...., ich hasse Abschiede!

Es geht mir, wie so vielen von euch, nicht gut - ich bin körperlich und seelisch völlig erschöpft. Die Tage waren anstrengend, denn ich hatte viele Untersuchungen und eine anstrengende (aber nette) ältere Zimmerkollegin. Ich bin froh, dass ich zu Hause wieder nur reden muss, wenn ich will.

Das ich auf meinen verzweifelten Ausbruch so viele nette Antworten bekomme, habe ich garnicht erwartet. Ich danke euch dafür.
Und dir Swantje möchte ich sagen, dass mich dein Beitrag sehr erschüttert hast, du bist ja noch jünger wie ich. Was ein NET Pankreastumor ist muss ich erst ergoogeln.
Mir schwirrt vom vielen Lesen und Informieren der Kopf, aber ich möchte so viel Lesen wie ich kann - leider ist mein bisschen Hoffnung einer noch größeren Angst gewichen.

Nochmals danke für die Anteilnahme!

LG Cosima

Geändert von Cosima48 (11.06.2010 um 21:42 Uhr)