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Alt 13.02.2009, 09:19
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Hasi1965 Hasi1965 ist offline
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Standard AW: "Soll ich meiner Mutter sagen wie krank sie ist?

Liebe Brigitte,
ganz vielen Dank für Deine mitfühlenden Worte, die Dir sicher nicht so leicht gefallen sind in Deiner Situation. Mein herzliches Beileild.
Sicher kennst Du dann auhc diese Auf und Abs zwisschen "heute geht es mir gut" , "heute will ich nicht mehr ", "ich bin nur noch schlapp", "heute kann ich Bäume ausreissen". Gestern war wieder ein guter Tag und obwohl es ein guter tag war, hat meine Mam meine Einladung am Sonntag mit ihr zu mir ins bergische zu fahren abgelehnt mit der begründung "schöner wäre es doch im Früjhling, wenn alles blüht". Na klar hat sie recht und eigentlich scheint dem im Augenblick auch nichts entgegen zu stehen, aber diese Krankheit, die Therapie und deren Nebenwirkungen sind so unberechenbar, wie Du ja selber weißt.
Ich denke darüber nach wie ich weiter vorgehe - am Sonntag fahre ich zu IHr.

Vielen Lieben Dank !
Gruß Ulli

Zitat:
Zitat von Brigitte Beitrag anzeigen
Hallo Hasi,

ich weiß genau wie du fühlst, mein Mann ist 1 Woche vor Weihnachten aus dem Krankenhaus entlassen worden, an den Bericht hat er nicht gedacht, dort hat man nur gesagt viele kleine Methastasen in der Leber (Grundtumor im Sammelrohr unterhalb der Niere wurde 2007 entfernt -Knochenmethastasen bestrahlt) und wir sollten Termin bei der onkol. Tagesklinik für eine Zusatztherapie machen. Ich las den Bericht - und es waren nicht nur Lebermethastasen - der Krebs hatte gestreut. Ich wusste, dass seine Krebsart uns nicht viel Zeit lassen würde und wir haben 3 Kinder.
Du kannst dir nicht vorstellen, wie ich mich gefühlt habe. Ich habe mir Rat bei einer Freundin geholt. In einer ruhigen Stunde habe ich es am 3. Tag meinem Mann gesagt und darum gebeten es auch den Kindern zu sagen.
Seit diesem Tag haben wir so intensiv gelebt - soviel geweint, gelacht und geredet. Alle hatten die Möglichkeit über ihre Ängste zu reden.
Die entscheidenden Worte meines Mannes waren:"Jetzt weiß ich warum ich so schwach bin und kann es verstehen. Jetzt habe ich keine Angst mehr".
Glaub mir, dass war das wichtigste, was er uns mit auf unseren Weg geben konnte - am 08.01. ist er gestorben. Wir haben uns alles gesagt. Wir sind in Ehrlichkeit und ohne schlechtes Gewissen auseinander gegangen. Ich habe schon von so vielen Familien gehört, die später mit diesem schlechten Gewissen nicht klarkommen.

Denke immer daran - du kannst den Weg nicht mehr zurückgehen. Also überlege dir gut, ob du nicht doch ehrlich sein kannst.
Viel Kraft und für dich den richtigen Weg wünsche ich dir.
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