Einzelnen Beitrag anzeigen
  #21  
Alt 29.11.2008, 09:42
Benutzerbild von Erle
Erle Erle ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.03.2006
Ort: Düren, NRW
Beiträge: 598
Standard AW: Ich wurde amputiert.........

Ihr Lieben,
Danke Desi, ich weiß, Du bist hier auch ein soooo (leider) erfahrener Hase, dass Du meinen emotionalen Ausbruch gut verstehen konntest.
Ich danke Dir sehr für Dein Verständnis.

Den anderen sei gesagt....beleidigende PNs dürfen gerne unterbleiben!!!!

Wenn mir jemand schreibt, ich sei wohl verrückt und Ehemänner gibt es wie Sand am Meer... dann sollte derjenige mir wohl eher leid tun. (Wenn ich auch verletzt war!)

Wenn ich in einer Ehe lebe, wo ich mir sagen könnte, ob ich jetzt mit meinem Mann oder mit dem von der nächsten Straßenecke verheiratet bin, ist gleich...
puh, ja dann bin ich natürlich wirklich arm dran!!!!!!!

Ich denke so oft an Annett, diese Superheldin. Ein Kind auf diesem schweren Weg zu begleiten und KEINEN wunderbaren Ehemann an der Seite zu haben, das ist wirklich unmenschlich. Ich verstehe sie sehr gut (und sie mich auch, da bin ich sicher), ich habe zwar dem Himmel sei Dank nicht ihr Schicksal zu erleiden, aber sie steht genauso wie ich alleine da und hat keine starke Schulter an ihrer Seite.

Ich habe reichlich Beispiele für diese Einzigartigkeit von meinem Alfred. Als unser Ältester 2 Jahre wurde, hatte man den Verdacht, dass er behindert sei. Wir (nicht ich alleine) WIR sind 1 3/4 Jahr durch die verschiedenen Arztpraxen und Kh gezogen, bis endlich Klarheit war.
Es folgten verschiedene OPs, alles halb so dramatisch, aber in der Situation für uns damals ein schwerer Schlag. Und wir haben das ausgehalten, weil wir beisammen waren. Alfred hat sich immer wieder einzelne Tage Urlaub genommen, um mich überall hin begleiten zu können, wir haben gemeinsam geweint und uns gestützt.

Oder als meine Tochter in die Pubertät kam, es den (vielleicht üblichen) Stress gab mit überstürzt ausziehen und so, da hat Alfred meine Tränen getrocknet und meinen Schmerz geteilt.
Das ganze hat ja eine Hintergrundgeschichte, meine Große ist aus meiner ersten Ehe, ich war doofe 18 und wollte unbedingt von zuhause weg.
Später hatte ich eine Hexe als Schwiegermutter und führte eine Hmm, ich sag mal, recht schlagkräftige Ehe.
Ich bin dann irgendwann mit meiner Kleinen abgehaun, nur so das Kind unter dem Arm und auf die Straße gerannt, ich war nämlich regelrecht eingesperrt. Da musste ich die Gunst der Stunde nutzen.

Alfred wusste also, wie ich leiden würde, wenn meine Tochter in die Nähe der damals sehr dominanten Mutter ihres Freundes zieht. Zu der Zeit hatte ich immer Angst, meine Tochter würde mal an ein ähnlich schlagendes Muttersöhnchen geraten.
Alfred kannte mich in und auswendig, er war mein riesengroßer Fels, mein Halt, mein Alles.

Ich danke Gott, das ich das Schicksal nicht erleiden musste, ein Kind an Krebs zu verlieren (ein Vorwurf in der PN), aber ich weiß, hätte ich Alfred an meiner Seite, dann hätten wir auch dies gemeinsam bewältigt.

Viele Ehen brechen auseinander unter dem furchtbaren Druck einer solchen Erkrankung, uns hat es noch mehr zusammen geschweißt.

So, das musste ich zur Erklärung noch einmal loswerden, ich will nämlich wirklich nicht die armen Eltern beleidigen, die das Schicksal so sehr geschlagen hat.
Liebe Grüße Erle
Mit Zitat antworten