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Alt 22.04.2008, 16:27
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Registriert seit: 09.04.2008
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Standard AW: Ende mit Schrecken beim Kleinzeller ?

Hallo ihr Lieben, hallo Bibi,

ich komm gar nicht mehr hinterher...also erstmal möcht ich sagen, dass ich´s supertoll finde, hier Leute zu treffen die einen wirklich verstehen. Ihr kennt das sicher, dass man aus dem familiären und befreundeten Umfeld viel Zuspruch bekommt, sich aber dennoch unverstanden fühlt. Ich habe mich sogar schon bei Gedanken wie:"Ach was weißt Du schon-Du hast doch keine Ahnung.", erwischt.

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass man sich hier, quasi bei fremden Menschen, in vielen Dingen verstandener fühlt. Aber wie sagt man so schön - geteiltes Leid ist halbes Leid?! Jedenfalls schönen Dank für die guten Ratschläge und das "Aufgefangenwerden". Vorhin hat meine Mama angerufen. Sie geht heute nachmittag in ein Zweithaargeschäft. Ich hatte heute morgen schon dort angerufen um mich vorab ein wenig zu informieren (dafür hab ich dann anschließend erstmal tüchtig auf den Deckel bekommen,warum auch immer hab ich bis jetzt noch nicht verstanden). Das war auch wieder so ein typisches Beispiel. Sie erzählt mir jeden Tag:" Ich muss unbedingt eine Perücke haben. Unbedingt! Aber ich fühl mich nicht gut." Heute wollte sie das wieder verschieben - auf Samstag. Dabei hat sie morgen die nächste Chemo und befürchtet selber, dass es ihr danach nicht gut geht. Den Weg kann ihr aber leider keiner abnehmen, und Hausbesuche werden nicht gemacht. Nach langem hin und her hat sie sich jetzt entschlossen doch noch gemeinsam mit ihrem Partner eine Perücke aussuchen zu gehen. Diese Unentschlossenheit ist sonst überhaupt nicht ihre Art. Das ist schon so wie Du sagst, Bibi. Die Gereiztheit ist wohl eine der typischen Nebenwirkungen der Chemo. Gut ist es aber für mich, von anderen Menschen zu hören, dass es darauf zurückzuführen ist und die Bestätigung zu bekommen.

Was das Thema Pessimismus anbelangt reih ich mich mal in die lange Schlange ein und bekenn mich ebenfalls schuldig. Ich würd ja gerne oftmals selber aus meiner Haut, und ich glaube so geht es vielen anderen auch, aber um neue Kraft zu schöpfen benötigt man auch positive Erfahrungen. Und die sind, weil alles noch so frisch ist, momentan sehr rar.

Jedenfalls hab ich ihr vorhin nochmal gaaaaanz freundlich, mit eingezogenem Kopf erzählt, wie wichtig das mit dem Trinken ist. "Ich trink doch viel *motz*!!!" Sie schwört Stein und Bein täglich mindestens 2 Liter zu trinken.

Wie läuft das eigentlich mit den Bestrahlungen des Kopfes??? Das war sowieso der Hammer - bei meiner Mutter ist anfänglich, bei den ganzen Untersuchungen im ortsansässigen KH versäumt worden, ein CT vom Kopf zu machen. Erst in der Uniklinik, wo die Chemo gemacht wird, wurde das vor 3 Wochen nachgeholt. Den offiziellen Befund bekommt sie Mittwoch, aber der Onkologe sagte ihr bereits, dass auf den Bildern nichts Auffälliges zu sehen sei. Wird der Kopf immer prophylaktisch bestrahlt???

Sodele, ich muss mal eben die Frikadellen in die Pfanne schubsen - evtl. schaff ich´s nachher nochmal reinzuschauen.

Bis später


Annika
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