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Alt 05.10.2003, 18:45
Gast
 
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Standard zwei Jahre Bauchspeicheldrüsenkrebs

Hallo Elena,
bei meinem Mann werden es im Dezember 2 Jahre seit seiner Erkrankung an BSDK. Der Tumor (ca.2,3cm Durchm.) sass am Kopf direkt am Gang Richtung Galle, ein Lymphknoten war betroffen. Es wurde operiert: Gallenblase, Papille, 1/3 BSD, Zwölffingerdarm, 13 Lymphknoten, sein Magen blieb ihm ganz. Er bekam keine Chemo hinterher und hatte nach 6 Wochen Krankenhausaufenthalt und anschliessend noch 2 Monate zuhause insgesamt 18 kg abgenommen. Ich möchte nicht beschreiben, welche Ängste wir alle hatten, jeder wird das wohl miterlebt haben. Nach und nach, ganz langsam mit Gymnastik auf dem Stuhl angefangen, bis 20 m laufen vor dem Haus, später leichte Spaziergänge im Wald und immer ein bisschen mehr, so wird der Kreislauf angekurbelt, der Appetit kommt immer mehr und besser, die Kraft nimmt dadurch zu, und viel viel Liebe und Zärtlichkeit, Aufmerksamkeit in jeder Art. Essen auf was man Appetit hat.Es dauert ziemlich lange, und man denkt, es kommt einfach keine Besserung, es dauert alles viel zu lange, aber die Änderung kommt. Im Augenblick hat er insgesamt wieder 11 kg zugenommen, er hat nun wieder endlich ein normales Aussehen. Wir waren im September in den Alpen zum Wandern, unser erster Urlaub nach seiner Erkrankung, und wie haben wir das genossen, wie ein neues Leben. Eine Nachbehandlung wurde von dem Prof. in Absprache mit dem Onkologen nicht empfohlen, da es mehr schaden als nützen würde. Es gibt da wohl verschiedene Meinungen, aber ich denke, dass es für meinen Mann richtig war. Er muss Ende Oktober zur nächsten Nachsorge (jedes Vierteljahr), und wir hoffen, dass sie nichts finden werden. Die Angst bleibt immer in den Gedanken, mal mehr, mal weniger, wie man sich vielleicht auch gerade fühlt. Mein Mann und ich sprechen dann darüber, wenn einer von uns mal in einem Loch hängt, das gibt uns beiden doch wieder mehr Kraft, bis zum nächsten Schub der Angst, die nie ganz weg ist, aber damit müssen wohl alle leben, die mit Krebs behaftet sind. Ansonsten sind wir eigentlich wieder eine fröhliche Familie geworden, so wie wir es immer waren.Liebe Elena, versuche Deiner Familie die Kraft zu geben, jemand muss Stärke zeigen, vielleicht kannst Du die anderen dann etwas mitziehen, wenn Du zeigst, was Hoffnung bedeutet. Ich wünsche Deiner Schwiegermutter die Kraft, die sie braucht und Dir die Kraft, sie allen zu geben.
LG
Elke55
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