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Alt 24.07.2003, 22:51
Gast
 
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Standard Heilung durch Radio/chemotherapie ohne OP?

Hallo Eva,

ja, Du hast recht. Ich bin sicher daß viele Patienten mit dieser Prognose froh sind, Erfahrungen von anderen zu lesen. Ich wäre vor ein paar Monaten auch froh gewesen, nicht allein dazustehen.

Du kriegst ne Diagnose an den Kopf geknallt und denkst, die Welt geht unter.

Eva, bitte gebt die Hoffnung nicht auf, denkt immer daran, daß Dein Freund zu den 70% gehört, daß alles gut geht.

Du sagst, er hat sich so entschieden, hättest Du Dich anders entschieden? Wir waren beide der Meinung, daß man es erst mal auf dem Weg ohne OP probieren muß. Wie alt ist Dein Freund? Ich glaube, das Leben ohne Kehlkopf ist doch eine gravierende Umstellung.

Das Problem mit dem Rauchen kenne ich auch. Mein Mann raucht immer noch. Er hat zwar reduziert, kann es aber nicht lassen. Er hat vorher ca. 40 Zigaretten geraucht, jetzt sind es noch ca. 10 Stück. Aber das sind 10 zuviel! Da kann ich reden was ich will, es fruchtet nicht. Als er für die Chemo stationär im Krankenhaus was habe ich gesagt, ich würde ihn nicht mehr besuchen, hat nichts geholfen. Die Ärzte sagten mir, er könne einfach nicht total aufhören, ich soll nicht immer schimpfen, er sei alt genug. Ich hab mir wirklich gewünscht (wie Du) daß es ihm so schlecht wird, daß er keine Zigarette mehr will. Hat nichts genutzt! Die Chemo hat er relativ gut verkraftet, nur Haarausfall. Dann hab ich gedacht, die Bestrahlung bringt ihn dazu aufzuhören. Auch nur ein frommer Wunsch! Er sagt zwar immer selbst, daß er aufhören sollte, aber er tut es nicht.

Du siehst, ich kann gut verstehen wie Du Dich fühlst und ich habe auch vollstes Verständnis für solche Gedanken. Durch die Bestrahlungen kann er kaum schlucken, geschweige denn essen. Nur Suppe (und das auch nur ein paar Löffel) und die Flüssignahrung, aber da muß man ihn auch noch zwingen. Er hat 20 kg abgenommen, jetzt ist das Gewicht aber einigermassen stabil.

Ich weiß wirklich nicht, was noch passieren muß, daß er aufhört zu rauchen. Habe Angst vor der nächsten Panendoskopie Ende August. Der Tumor war nach der Chemo weg, nur noch Schwellungen vorhanden. Laut Arzt kriegt man das mit den Bestrahlungen weg. Aber die Befürchtung, daß das Rauchen mit den Bestrahlungen viel kaputt gemacht hat ist einfach da.

Wieviele Bestrahlungen hat Dein Freund jetzt hinter sich? Muß er auch jeden Tag gehen? Bill hatte die ersten 15 Tage je eine Bestrahlung und ab dem 16. Tag 2x am Tag mit 6 Stunden dazwischen. Nach der ersten Woche ging es ihm dann ziemlich mies. In der Tagesklinik haben sie ihn dann nach jeder Bestrahlung Infusionen gehängt damit er seine 3 Liter Flüssigkeit kriegt. Danach wurde es dann ein klein wenig besser.

So, das war ein kleiner Erfahrungsbericht von meiner Seite. Es tut gut, mit Leuten zu reden, die das gleiche Problem haben.

Hoffe, bald wieder von Dir zu lesen.

Ganz liebe Grüße, auch an Deinen Freund. Wünsche ihm alles Gute von uns.

Carmen und Bill carmen98@gmx.de
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