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Alt 05.12.2013, 07:28
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Liebe Tine, ich danke dir für das wunderschöne Gedicht. Es steckt hoffentlich viel Wahrheit dahinter. Aber auch wie Simi in ihrem Trhead schrieb, wünsche ich mir so sehr die Weisheit annhemen zu können und wirklich die beschriebenen Dinge zu sehen und zu fühlen. Derzeit kann ich mich dem nicht annehmen, weil ich nicht akzeptieren will, dass meine Mama von uns gegangen ist. Als Tochter sitzt man ja nicht mehr jede Minute mit der Mama zusammen und so war man es gewöhnt den Alltag ohne diese Person zu beschreiten. Nur am Abend in Form von Telefonaten nahmen sie dann erst am Leben teil. Daher fällt es mir schwer, wenn ich am Arbeitsplatz sitze oder auch zu Hause bin, zu realisieren, dass sie nicht mehr da ist. Und so lange ich es nicht wahrhaben will, weil keine Ahnung, man einfach versucht zu hoffen, dass alles ein Traum war, kann ich in Blumen, Wolken, Blättern etc nicht meine Mama sehen!
Ach Tine, wie du so schreibst, dass man mit dem Verlust lernt zu leben, der Schmerz aber immer bleibt, weiß ich nicht, wie die Zukunft werden wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mensch die Kraft hat, den Verlust und Schmerz zu akzeptieren und am Ende wieder glücklich leben kann. Also dass ein Mensch sagt, er ist glücklich, obwohl der den Schmerz und die Trauer spürt. Das passt doch gar nicht!


Liebe Mami,

nun sitze ich wieder hier am Arbeitsplatz und du lächelst mich auf dem Bild an. Du bist so wunderschön. Ich hoffe Mami, du weissß, dass du für mich die Beste Mama der Welt bist. Ich hätte mir keine andere Erziehung und Kindheit gewünscht. Nach deinen Gesprächen mit der Psychoonkologin hast du ja nochmal dein Leben Revue passieren lassen und auch mich gefragt, ob ihr irgendwas falsch gemacht habt. Ich kann dir nur sagen Mama, sicherlich machen Eltern nicht immer alles richtig, geht gar nicht, aber nun weiß ich, dass ich so werden will als Mama wie du. Viele Kinder, wie auch du damals, sagen, dass sie es eines Tages besser machen wollen als ihre Eltern. Ich NICHT Mami. Ich möchte werden wie du! Du hast mir so viel Liebe, Zuneigung, Verständnis und Geborgenheit gegeben, du warst immer für mich da. All die Dinge kann ich jetzt noch spüren. Deswegen vermisse ich dich ja so schrecklich. Und weil ich möchte, dass meine Kinder auch einmal so dankbar sind, möchte ich nichts anders machen. Sicher kann ich dich nicht mehr um Rat bitten, das ist schon schlimm genug, aber wenn ich auf mein Herz höre, dann werde ich dich und deinen Rat spüren, irgendwann, da bin ich mir sicher.

Ich liebe dich Mama. Aber du fehlst mir so sehr.
Deine traurige kleine Tochter
__________________
Die Trauer hört niemals auf,
sie wird ein Teil unseres Lebens.
Sie verändert sich und wir verändern uns mit ihr.


Mami
am 06.02.1958 geb.
Diagnose Leukämie: am 26.08.2013
ein Engel seit dem 20.09.2013

Papi
am 06.03.1956 geb.
tödlich verunglückt und
ein Engel seit dem 03.02.2014

Ihr fehlt mir
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