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Alt 28.05.2005, 22:29
Gast
 
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Standard Kopf-Halstumor

Hallo Anita,

Auch ich hatte exakt Nasopharynx-Tumor im Alter von 42 Jahren bekommen. Das wichtigste vorab: das ist jetzt 10 Jahre her !! Also , nicht verzweifeln, es kann auch gut ausgehen . Ich hatte auch schwer mit den Bestrahlungsfolgen zu kämpfen. Habe damals 10 kg abgenommen bis auf 46 kg, konnte aber nichts essen, da der Schlund und alles wie eine offene Wunde war und die "Astronautenkost" hat mich nur angeekelt. Ging also auch nur flüssiges und vor allem keine säurehaltigen und scharfen Sachen.
Zum Glück hat sich das im Laufe der Zeit wieder etwas gebessert. Habe dann auf Teufel komm raus auf deutsch gesagt alles kalorienhaltige "gefressen", um nur ja wieder zuzunehmen. Gegen die Mundtrockenheit, die ich übrigens auch heute noch habe (geht wohl auch nie wieder weg) habe ich vom HNO künstlichen Speichel bekommen bzw. ich habe öfters mal ein kleines Stück Butter oder Öl geschluckt/gekaut, damit es etwas besser geht. Meine Haut am Hals wurde damals mit Kamillenpuder 3 x täglich eingestaubt und ich durfte mich auch auf gar keinen Fall vor Ende der Strahlentherapie mit Wasser waschen.
Als Überbleibsel meiner Therapien habe ich heute noch: Mundtrockenheit, keinen Geschmack für bestimmte Lebensmittel (direkt während und nach der Bestrahlung war überhaupt kein geschmack mehr da, was wirklich schlimm ist), ich kann nur einige wenige Obstsorten essen, die nicht viel Säure enthalten, essen herunterschlucken geht nur in Verbindung mit Flüssigkeit und ich habe den Eindruck, daß so als Spätschaden ? mein Schlund enger geworden ist.
Direkt nach dem KH-Aufenthalt damals hatte mich meine Hausärztin in eine Spezialklinik für Stärkung des Immunsystems geschickt. Dort bekam ich ( der Tumor war zu dem zeitpunkt komplett eliminiert)u.a. nochmals eine Hyperthermie (der Körper wird auf über 40 Grad C aufgeheizt)und diverse Mittelchen wie Interferon und Mistelspritzen, Wobenzym etc.

Die Krankenkasse hat danach prompt diese Medikamente, die ich noch ein paar Monate nehmen sollte, nicht mehr bezahlt, da sie ja nicht im offiziellen Arzneiregister o.ä. aufgeführt seien !!

Als Fazit kann ich nur sagen, daß ich zwar ein paar Einschränkungen zurückbehalten habe, mit denen ich aber leben kann. Ich hoffe, daß Dir meine Zeilen etwas Mut gemacht haben und wünsche Deiner Tante viel Kraft und alles Gute.

Gruß EHA
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