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Alt 02.09.2016, 14:09
Safra Safra ist offline
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Standard AW: 3 Monate nach erfolgreich beendeter Darmkrebs Therapie Metastasen entdeckt

Hallo,

jetzt schreibe ich mal, wie ich es als Betroffene sehe.
Ich würde es furchtbar finden, wenn dauernd Jemand auf mich einredet ("mach dies, mach das; hast Du Deine Tabletten/Essen/Trinken...zu Dir genommen?; wie geht es Dir?; möchtest Du dies oder das?...)" Es ist ja lieb gemeint, kann aber echt nerven. Zum Glück hörte mein Partner auf mich und hat das akzeptiert, auch wenn ich niemanden sehen wollte, nicht mal die Kinder. Er hat den Kontakt zur Familie gehalten, bis ich wieder soweit war, das selber zu machen.

Und ich wollte auch, dass das Leben meiner Kinder und meines Mannes möglichst normal weitergehen. D.h., sie sollten auch an sich denken, mal weg gehen. Ob sie es dann genießen konnten, ist eine andere Sache. Aber es sollte keiner deswegen ein schlechtes Gewissen haben müssen, mal davon abgesehen, dass jeder auch mal eine Auszeit braucht. Das ist jetzt allerdings meine persönliche Meinung, kann sein, dass andere Erkrankte das anders sehen.

Vielleicht neigen Frauen auch von Haus aus mehr dazu, die Mutti zu spielen. Aber gerade bei Männern, die meist selbst ihren Mann stehen wollen, kommt das dann sicher nicht so gut an. Es ist ja alles gut gemeint und aus den Sorgen heraus, aber jeder ist auch für sich selbst verantwortlich, soweit er in der Lage ist, einigermaßen klar zu denken. Und wenn ich mal irgendwann der Meinung bin, dass ich jetzt dran bin zu gehen, dann soll man das bitte auch akzeptieren und nicht das Rumpelstilzchen spielen.

Safra

Geändert von Safra (02.09.2016 um 14:13 Uhr)
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