Hallo Stefan,
ich schreibe jetzt einfach mal hier zwischen, vielleicht ist es nicht richtig, aber ich weiß, dass dieser Moment daer Trauer auch bald zu mir kommen wird, wenn mein geliebter Vater uns verläßt........
Meinem Papa geht es nicht gut (Lungenkrebs) Tumor links, Metastasen rechts i.d. Lunge, 2 Chemos hinter sich und z.Zt. Bestrahlungen, 20 Stück bis jetzt..... Atemnot, Müdigkeit......), er ist schwach (klar er hat keinen Hunger und nimmt dadurch an Umfang und Kraft ab) ich werde mich jetzt mal um "Schokoladendrinks" kümmern, die hat er im Krankenhaus bekommen, wenn er nicht essen mochte.....
er will auch, wenn er nicht gerade schläft, seine geliebte Gartenarbeit machen..... hat gestern versucht, die Buchenhecke zu schneiden mit einer Handheckenschere, er wollte keine Hilfe und mir hat es fast das Herz gebrochen, ihn dort so hilflos und schwach zu sehen, aber er wollte keine Hilfe....
abends sagte er, er wisse garnicht, warum er so viel schläft....
am Freitag hat er ein Gespräch mit den Ärzten, ich denke, dann sind die Bestrahlungen vorbei.... ich habe Angst davor, dass sie ihm sagen, sie können nichts mehr für ihn tun.....
meine Mutter fährt mit ihm, ich muß ja arbeiten.......
ich könnte nur weinen, er ist auch nicht voll aufnahmefähig, sagt etwas und hat es im gleichen Moment schon wieder vergessen.... er bekommt 3x Schmerztropfen, 40mg Morphium und "Tepita" Serum Schmerzmittel für Schluckbeschwerden......
wenn er seine Bestrahlung vorbei hat, will er ins Krankenhaus, damit die Ärzte was für seine Beine tun, er sagt, er habe Zittern i.d. Oberschenkeln (für mich klar ein Zeichen von Schwäche in Verbindung mit seinen vorhandenen Durchblutungsstörungen)...
es ist so grausam..... er sagt auch, alle, die er bisher im Krankenhaus getroffen hat, sind tot...... und dann weint er bitterlich.....
dann fehlen mir die Worte, weil ich nicht sagen kann, "alles wird gut....." was soll ich machen?
Ich nehme mir die Zeit und rede mit ihm, vielleicht weiß er heute nicht mehr,w as wir gestern besprochen haben, aber das ist mir egal....
ich wünsche Dir einen schönen Tag und drück Dich aus der Ferne
traurige Grüße
Claudia
Zitat:
Zitat von HT-Patient1989
Liebe Tasi,
mein aufrichtiges Mitgefühl. 
JA - schreibe, was Dich bewegt ... gerne auch hier nieder.
Du hast in Deinem Beitrag den Satz "Man muss damit abschliessen können." verwendet ...
Wenn ein Mensch "ins Licht geht" hinterläßt er eine vermeintliche Lücke ... Verlustschmerz greift tief in die Menschen ein, welche sie lieben ...
Für die Hinterbliebenen geht ein "verändertes" Leben weiter ... den lieben Menschen fest im Herzen geschlossen ...
Meinst Du ^dazu^, "damit abschließen" ?? ... oder abschließen, mit der Begleitung des geliebten Menschen ?
Ich sende Dir einen KRAFT-Engel ... möge er Dir beiseite stehen und die Liebe in Deinem Herzen bewahren ... |