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Alt 13.03.2010, 22:59
Ute K. Ute K. ist offline
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Standard AW: Mein kleiner Bruder Alexander

Alexander,
mir geht es wieder garnicht gut, der Schmerz ist wieder da und ich bin so unruhig und deprimiert. Heute vor zwei Jahren hat die nette Ärztin vom Umzug ins Hospiz gesprochen und Mom ist bald zusammengebrochen. Da war das Wort, vor dem wir so Angst hatten, hat es doch das letzte winzige und eigentlich unsinnige Stückchen Hoffnung weggenommen. Einen Moment lang hab ich geheult, Mom ist auf die Couch geschwankt und Du hast uns getröstet, hast gesagt, nehmt doch nicht immer alles so schwer,wenn es so ist, ist es auch nicht so schlimm... Was solltest Du auch sonst sagen? Mom hat es so weh getan, dass Du durch diese verfluchte Krankheit erst Dein geliebtes Irland verlassen mussest, dann Deine kleine Wohnung und jetzt die Palliativstation, wo Du Dich so wohl gefühlt hast.Nirgendwo konntest Du bleiben, und Mom hat die Ärztin fast angebettelt, damit Du noch dort bleiben konntest. Mom war eben Deine Mom... Am abend haben wir beide im Dunkeln im Wintergarten gesessen, Du im Rollstuhl mit der Bettdecke über Deinen dicken Elefantenbeinen und wir hatten eines der intensivsten Gespräche, was
ich nie vergessen werde.
Ach Shit, ich vermisse Dich so sehr. Ich muss aufhören, kommt nur negatives raus und ich will das nicht. Vermisse Deine Augen und Dein Schnufen, einfach alles. Wenn es geht, gib mir bitte Kraft, ich will doch, das Du stolz auf mich bist.
Hab Dich sehr lieb
Deine Sista
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