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Alt 23.05.2004, 10:34
Karo
Gast
 
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Liebe Dorothea,

ja du hast vollkommen Recht!! Wir können so unendlich viel, selbst in so einer schlimmen Situation, von unseren Kindern lernen. Nachdem die Diagnose bei Florian feststand, stand für ihn auch fest.."okay, ich mache die Therapie und dann ist der "Sch.." weg. Ich werde wieder gesund..aus basta..Ende..!!! Und genau mit dieser Einstellung ist er auch durch die Therapie "gewandert"..!!!! Natürlich gabe es auch bei ihm schlechte Tage, er hasste es absolut im KH zu bleiben!!!!! Vielleicht liegt es auch daran, dass wir "Großen" uns um das "was wäre wenn" oder "es könnte noch dies und das eintreten" viel zu sehr Gedanken machen. Für meinen Sohn war das nie wirklich ein Thema. Ich kann auf alle Fälle für mich sagen, ich habe einiges von den "Kleinen" gelernt.
Ja, Flo ist ein ganz "Cooler"...lächel..! Denke dies ist auch altersbedingt, er ist jetzt im April 15 Jahre geworden. Beruhigen konnte er mich dahingehend, dass er eben auch diesen unerschüttlichen Glauben an sich selbst hat. Was könnte man da denn auf Dauer entgegen halten....
Ein paar Tage "abhauen", vielleicht wäre eine Familienkur für euch eine Möglichkeit. Mein Sohnemann hat sich damals leider geweigert, wir hatten den Antrag schon hier. Er wollte selbst damit, nichts zu tun haben..denn für ihn war das Kapitel ja abgeschlossen. Heute bin ich immer mal wieder am überlegen, eine Kur für mich alleine oder mit meiner Tochter zusammen, zu beantragen. Durchringen konnte ich mich allerdings auch noch nicht dazu. Aber was nicht ist, kann ja noch werden!
Loslassen, das kann ich auch noch nicht so wirklich! Jedes schwitzen, jedes merkwürdige husten wird mit mulmigen Gefühl beobachtet. Aber ich habe gelernt, meine "Angst" hinten anzustellen, im Sinne eines "normalen" Lebens für meinen Sohn. Hoffe du verstehst was ich da meine!?! War aber ein ziemliches Stück Arbeit an mir und ich arbeite immer noch daran. Es gibt schon viele gute Tage, aber es gibt auch noch schlimme Tage. Nenne diese schlechten Tage meine "Depris" pflegen. Für mich immer wieder eine wichtige Phase der Aufarbeitung, der ich mich auch meist stelle! Dabei helfen mir Gespräche mit Freunden oder auch einmal ein kleiner "Tritt in den ...".
Lass dir einfach Zeit, erwarte keine Wunder von dir und deinem Körper. Nach einem Jahr der Stärke hast auch du das Recht darauf schwach zu sein. Wir haben mit unseren Kindern gelitten, hätten ihnen am liebsten alles abgenommen und mußten doch "hilflos" daneben stehen. Dies alles hinterlässt Spuren, Spuren die wir jetzt nachdem alles vorbei ist spüren! Wie auch Ursula schon schreibt, man kann, seine Gefühle, nur bis zu einem gewissen Punkt unterdrücken, aber irgendwann muß man ihnen "freien Lauf" gewähren. Danach fängt dann auch irgendwann wieder langsam das "normale" Leben an.

Alles Liebe Karo
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